Chef-Artikel
Alkoholismus
Seit einem Urteil des Bundessozialgerichtes wird der Alkoholabhängigkeit der Status einer Erkrankung zugesprochen, die mit Willen und Intelligenz allein nicht in den Griff zu bekommen ist. Die meisten Therapien setzen zunächst bei der Bewusstmachung der eigenen Ohnmacht und Hilflosigkeit dem Problem gegenüber an. Man könnte den Vergleich mit einer Allergie wagen: Sobald das erste Molekül Alkohol den abhängigen Organismus kontaktiert, treten - gleichsam wie bei Heuschnupfen das Niesen nach Kontakt mit Pollen – Kontrollverlust und alle anderen Suchtsymptome auf. Die einzige Chance, diese nicht von Grund auf heilbare Krankheit zum Stillstand zu bringen, besteht in der konsequenten Abstinenz dem Alkohol gegenüber.
Alkohol reduziert die körperliche und psychische Belastbarkeit. Mit der Zeit kommt es nicht mal mehr zu der ersehnten Euphorie, die übrigens das Resultat einer vermehrten Freisetzung körpereigener Opiate nach Alkoholkonsum darstellt (Belohnungssystem im Gehirn). Die Gier und der Zwang zum Trinken haben dann die/den Betroffene(n) voll im Griff.
Erst im nüchternen Zustand nach einer Entgiftung kann eine ganzheitliche Therapie Verletzungen, unreife Verhaltensweisen, eventuell genetische Einflüsse und anderes mehr verarbeiten helfen. Um die zwingend notwendige Trockenheit zu stabilisieren, wird abschließend versucht, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass die bereichernde Erfahrung einer entschiedenen Abstinenz und die damit verbundene neu gewonnene Freiheit, Zufriedenheit und Lebenstüchtigkeit sich lohnt. Für eine lebenslange Abstinenz gibt es keinen Garantieschein, man muss sich achtsam ständig darum bemühen. Daher ist ein Kontakt zu Selbsthilfe-Gruppen und Beratungsstellen dringend zu empfehlen.
Sekundärgewinn von Krankheit
Zunächst möchte ich der geschätzten Leserschaft vermitteln, dass ich in all meiner Schreibe an dieser Stelle versuche, nur die Themen zu ventilieren, in die ich selbst in meinem Leben rein gerochen habe. Ich möchte nie mit dem Finger auf andere zeigen, ohne zu wissen, wie sich die Situation oder das Thema anfühlt, über das ich mir aus meiner Erfahrung nochmal Gedanken mache.
Zur Verdeutlichung: Ich konnte mir oftmals nicht eingestehen, dass ich mich energetisch in meinem zum Teil vielfältigen Engagement übernommen, oder das Schicksal mich andersweitig mal wieder an die Wand gedrückt hatte. In solchen Situationen wurde ich oft „krank“, meist eine fiebrige Angelegenheit, die mich zwei-drei Tage an´s Bett fesselte. Sie werden es erahnen – mit dieser unterbewussten List konnte ich mir mit bestem Gewissen erlauben, mich an die Batterie anzuklemmen und die Ruhe zu genießen, die mir für´s Weitermachen wieder genug Schub vermittelte.
Und jetzt die Katze aus dem Sack: Seit Jahren kommen „die junge Leut“ nicht zu ihrem berechtigten Urlaub im Süden, weil jedes mal am Tag vor dem Abflug die Oma einen knackigen Herzkasper mit Tatütata, Intensivstation und allem drum und dran bekommt. Sobald die Reise storniert ist, geschieht das Wunder der spontanen Genesung: Oma ist wieder auf dem Posten und kann nach Hause.
Es handelt sich dabei absolut nicht um einen bewussten Vorsatz. Oma hatte einfach Angst, allein gelassen zu werden. Und Krankheit kann für einsame Menschen oft auch die einzige Möglichkeit darstellen, um Zuwendung zu bekommen. Und wenn es „nur“ das Blutdruckmessen beim Doktor ist.
Säure-Basen-Haushalt
Eine Schieflage des Säuren-Basen-Haushaltes in Richtung Übersäuerung bedingt eine Irritation unseres gesamten Wohlbefindens: Hautprobleme, Rheuma, Verdauungs-Beschwerden, vermehrte Allergie-Bereitschaft, Erhöhung der Herzinfarkt-Gefahr bis hin zu einer Neigung zu Krebserkrankungen. Der Spruch des Volksmundes „Ich bin sauer!“ deutet zudem auf eine negative Auswirkung bis in psychische Bereiche hin: Unlust, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit und Depressionen werden durch Übersäuerung gefördert. Schlechte Ernährungsgewohnheiten mit einem zu hohen Anteil an Zucker und anderen Kohlenhydraten bei gleichzeitig ungesunder Lebensführung mit einem Mangel an Bewegung führen zwingend in die Übersäuerung. Daher empfiehlt sich die Reduzierung von Süßigkeiten, Weißmehlprodukten, Alkohol und tierischem Eiweiß.
Ein basisches Milieu wird gefördert durch Verzehr aller Sorten von Gemüse (besonders Kartoffeln, Karotten, Hülsenfrüchte), einheimisches Obst und - in Maßen – Milchprodukte. Auch mangelnde Bewegung, Arbeiten in geschlossenen Räumen, Stress und die Gott sei Dank gelockerte Maskenpflicht begünstigen ein saures Gewebe-Milieu, indem die Ausscheidung von Kohlendioxid reduziert und somit eine natürliche Entsäuerung verringert wird. Also bitte auf eine ausgewogen basisch orientierte Ernährung, als auch moderate (aber regelmäßige) Bewegung achten und für eine verbesserte Säure-Ausscheidung anderthalb bis zwei Liter wenig Kohlenhydrat haltige Flüssigkeit trinken.
Gehirnuhr
Wir Menschen verfügen über eine innere Uhr, die der Chinesischen Medizin zufolge sogar für die einzelnen Phasen der Hauptaktivitäten innerer Organe, der Verdauung,
Stoffwechselprozesse u.v.m. buchstäblich den Takt angibt. Wird dieser Rhythmus nun durch äußere Einflüsse wie z.B. Zeitverschiebungen nach Flugreisen irritiert, so läuft das Räderwerk unserer körperlichen und psychischen Mechanik unrund: Wir fühlen uns zerschlagen, müde und matt, und auch die „Organuhr“ kommt durcheinander. Das ist medizinisch bewiesen und hier setzt auch die Kritik bezüglich der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit an, da ein konstanter Tag-Nacht-Rhythmus für unsere Gesundheit wesentlich ist.
Forscher haben Ende des letzten Jahrhunderts herausgefunden, dass dieser Rhythmus stark von Lichteinflüssen abhängig ist: Bei Dunkelheit wird vermehrt das „Schlafhormon“ Melatonin ausgeschüttet, bei entsprechender Helligkeit und UV-Einwirkung der Stoff Serotonin, der u.a. für Wohlbefinden verantwortlich ist.
Bestimmte Sensoren im Auge leiten über Nervenbahnen die Informationen über Helligkeit oder Dunkelheit an das Gehirn weiter, wo dann je nach Lichtverhältnis Melatonin oder Serotonin gebildet wird. Überwiegen die lichtarmen Phasen, wie z. B. im Herbst und Winter, so kann sich das negativ auf unser Gemüt auswirken. Wird uns reichlich Sonne zuteil, so sind wir guten Mutes und freuen uns mehr des Lebens als in der grauen Jahreszeit – vielleicht auch eine Erklärung für die sprichwörtliche Lebenslust der europäischen Südländer.
Fortschritt
Das, was wir Menschen unter „Fortschritt“ verstehen, war vor 100 bis 150 Jahren noch mit einem euphorischen Glauben an das Positive, wie z. B. Erleichterungen durch fantastische Erfindungen in der Technik, Wohlstand durch Industrialisierung, Therapie-Innovationen für bisher nicht heilbare Erkrankungen und Verbesserung der sozialen Leistungen des Staates u. a. mehr assoziiert. Erstellt man heutzutage eine Inventur, was die Vorteile des Fortschritts anbelangt, so kann man in vielen Bereichen behaupten, dass ein egozentrischer Missbrauch und die fatale Gläubigkeit an einen grenzenlos wirtschaftlichen Fortschritt dazu geführt hat, dass der Mensch sich in gefährliche Bereiche begibt, wenn man sich die Ressourcen an nicht erneuerbare Energie, Umweltverschmutzung, Klimawandel und vor allem Verteilung des Wohlstandes vor Augen hält.
Nicht nur unser einzigartig schöner „blauer Planet“ wird zusehends bis auf die höchsten Berge und tiefsten Tiefen des Meeres verdreckt und ausgebeutet, wir machen sogar schon das Weltall zur Müllkippe durch den mittlerweile anfallenden Schrott in der Raumfahrt. Zahlreiche Mahner/innen deuten auf obige Missstände hin, machen mobil mit Petitionen und Aktionen – jedoch mit welchem Erfolg? Die Rückbesinnung auf das, was der Mensch wirklich für ein zufriedenes Leben benötigt - und das ist bei genauerem Hinsehen erstaunlich wenig – könnte durch uneigennützige(!) PR-Maßnahmen in den Medien noch intensiver unterstützt werden - nach dem Motto: „Genügsam leben ist In“.
Honig
Honig zählt wohl zu den ältesten Agrar-Produkten, die die Menschheit kultiviert hat. Das zeigen bereits Höhlenmalereien der Steinzeitmenschen. Für 1 kg Honig legen die Bienen 100 000 km zurück. Die fleißigen Lieschen sammeln dafür 3 kg Nektar, fliegen ca. 100 000 Mal aus und besuchen über 150 Millionen Blüten. Gott sei Dank verteilt sich die Arbeit dabei auf über 30 000 Flugbienen pro Volk. Hinsichtlich der Inhaltsstoffe enthält Honig außer Fruchtzucker und Glucose (Traubenzucker) noch eine Vielzahl weiterer, wertvoller Bestandteile: Mineralstoffe, Vitamine, Frucht- und Aminosäuren, Enzyme, Wachstums-Hemmer für Mikroorganismen (Inhibine) und einiges mehr. Das alles macht ihn zu einem gesunden Nahrungsmittel mit heilenden Eigenschaften.
So hilft Honig nicht nur bei der Wundheilung äußerlich, sondern auch innerlich gegen Entzündungen. Er unterstützt den Körper im Kampf gegen Infekte, besonders der Atemwege, sorgt für eine geregelte Verdauung, fördert die Durchblutung und regt die Blutbildung an. Des weiteren entgiftet Honig aufgrund einer Anregung der Lebertätigkeit und unterstützt bei Magen-Darm-Beschwerden sowie Gallenerkrankungen.
Wichtig zu wissen: Honig in heißem Tee stellt eher nur einen wohlschmeckenden Süßstoff dar, weil viele der erwähnten Inhaltsstoffe thermolabil sind und durch Erwärmung über 40°C zerstört werden. Aber abgesehen hiervon kenne ich keine geschmacklich vorzüglichere Alternative als Honig in warmem Tee.
Die Suche im Außen
Sowohl im Buddhismus als auch in christlichen Varianten lockt die Suchenden die Verheißung einer Erlösung. In der buddhistischen Philosophie geht es in Richtung Selbsterlösung, was durch das Leben Buddhas vermittelt werden soll. Der ursprüngliche Königssohn Siddharta Gautama, der historische Buddha, flieht aus dem goldenen Käfig des Palastes, um draußen in der Welt alle Aspekte der Freuden und Leiden der Menschen zu erleben. Aber was er auch ausprobiert - nichts sättigt ihn innerlich. Erst als er sich trotzig unter einen Feigenbaum setzt, um solange zu meditieren, bis er den Frieden in sich gefunden hat, kommt er in die Erfahrung der Verbundenheit mit allem was existiert.
Ich verorte mich bei aller Offenheit für andere am Heil der Menschen orientierten Religionen als Christ – wenn auch oftmals im Untergrund. Wie wäre es nun, wenn die Geschichte vom verlorenen Sohn im neuen Testament der des Buddha ähneln würde? Da wird es einem Sohn zu eng zuhause, er verlangt sein Erbe und zieht in die Welt. Dort kostet er alles aus, verprasst sein Erbe um schließlich zu realisieren, dass er - als Schweinehirt geendet - den Frieden in der Welt nicht gefunden hat. Er kehrt zurück und bittet seinen Vater um Verzeihung. Der Vater, der für mich die Güte Gottes symbolisiert, lässt daraufhin seinen Sohn in seiner väterlichen Freude neu einkleiden und ob der Rückkehr ein Fest feiern. Sowohl der Weg Buddhas als auch die Geschichte vom verlorenen Sohn symbolisieren für mich als Metaphern, dass wir nie wirklich aus der Liebe Gottes herausfallen können.
Beipackzettel
Selbst Ärzte und Apotheker verstehen den Beipackzettel nicht...“ - so unlängst zu lesen in den Medien. Natürlich weiß ein(e) Fach*frau über Neben- und Wechselwirkungen Bescheid. Aber, dass sich die Presse gleichzeitig beschwert, dass Millionen Arzneimittelkosten vergeudet werden, weil die Patienten durch Warnhinweise in den Beipackzetteln verunsichert sind und deshalb ihre verordneten Medikamente zuhause aufgrund abschreckender Warnhinweise nicht einnehmen, sollte an dieser Stelle relativiert werden. Der Beipackzettel ist – von Juristen zum Schutz vor etwaigem Schmerzensgeld überwacht – mit eventuellen Aspekten möglicher Unverträglichkeiten, die keinesfalls zwingend auftreten werden, übersät.
Ich frage mal kabarettistisch: Was wäre, wenn Bier einen Beipackzettel hätte? Da müsste drin stehen „Bei Überdosierung Ausfallerscheinungen bis hin zum Koma“. Würde es dann noch ein Oktoberfest geben? Aus meiner Sicht liegt die Wahrheit in der Mitte. Einerseits gilt es hinzuschauen, ob es reale Risiken gibt, wo die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln wegen Interaktionen mit anderen Medikamenten überdacht werden müssen oder bei einer entsprechenden Veranlagung eine Unverträglichkeiten in Erwägung gezogen werden sollte. Bei letzterem erwähne ich mal das klassische Beispiel der Verstärkung der Blutgerinnungshemmung bei Marcumar-Patienten durch Acetylsalicylsäure (Aspirin).
Die Selbstmedikation von Schwangeren obliegt ebenfalls einer intensiveren Beratungspflicht. Und ich sollte einem trockenen Alkoholiker keine alkoholhaltigen Hustentropfen verkaufen.
Nochmals zusammengefasst: Der Beipackzettel ist ein Konjunktiv, um mögliche Neben- und Wechselwirkungen zu thematisieren. Er sollte keinen Voodoo-Effekt provozieren, so dass ich mir nach dem Lesen alles einbilde und nachfolgend auch empfinde, was da an Bedrohlichkeiten angegeben wird.
Bewertende Urteile
Tja, wie oft ich schon in meinem Leben Herrgott‘s großen Tiergarten ausschließlich durch meine subjektiv gefärbte Brille wahrgenommen und bewertet habe. Wenn ich das erkenne, so habe ich mit meiner Einsicht allein vom Verstand her dennoch schlechte Karten, das nächste Mal rechtzeitig die Bremse zu ziehen um so einer Präjustizierung vorzubeugen.
Ich helfe mir dann mit bildhaften Parabeln und Gleichnissen, die sich tiefer auf die Festplatte in meinem Hinterkopf eingravieren. Par example: Wenn ich an einem Tag einem mir nicht bekömmlichen Depp begegne, da habe ich Pech. Laufe ich am selben Tag in den zweiten rein – habe ich noch mehr Pech. Beim dritten allerdings sollte ich mal innehalten und mich fragen, wer denn eigentlich der Depp ist. Es kann doch nicht die ganze Welt nur aus lauter Deppen bestehen, oder?
Und es gibt mitunter vielleicht auch mehrere Wahrheiten zum gleichen Thema: Ein zerstrittenes Duo wird von einem Freund, der das nicht mehr mit anschauen konnte, zu einem weisen Mann gebracht. Der hörte sich den ersten an und gab ihm Recht. Dann kam der zweite dran und der Weise meinte, er hätte ebenfalls Recht. Als der, der die Streithähne mitgebracht hatte, sich empört beschwerte, dass es doch wohl nicht sein kann, dass beide Recht hätten, meinte der Weise „Und Du hast auch Recht“.
Mariendistel
Ich finde es immer wieder interessant, wenn die Genesis der Namensgebung von Heilkräutern nachverfolgbar ist. So sollen die weißen Flecken auf den Blättern der Mariendistel von der Jungfrau Maria stammen. Daher wurde die Pflanze im Mittelalter für stillende Mütter empfohlen. Heute kann man anhand konkret moderner Labor-Forschungs-Ergebnisse davon ausgehen, dass der Wirkstoff-Komplex Silymarin die Regeneration des Leberparenchyms fördert.
Diese entgiftende und regenerative Eigenschaft wurde noch vor ca. zwanzig Jahren dahingehend genutzt, als dass bei einer Knollenblätterpilz-Vergiftung, in deren Verlauf sich das Lebergewebe mit hoher Geschwindigkeit zersetzt und somit die tödliche Wirkung bedingt wird, man durch sofortige Infusion eines Mariendistel-Extraktes versucht hatte, die zerstörende Wirkung des wohl mit am giftigsten gehandelten Pilzes aufzuhalten.
In wässriger Lösung, also in der Darreichungsform eines Tees, sind allerdings kaum Leber aufbauende Eigenschaften von Silybum marianum (wie die Mariendistel lateinisch benamt wird) zu erwarten, da Silymarin nur sehr gering wasserlöslich ist. In konzentrierter Extraktform in Kapseln hingegen eignet sich die Mariendistel jedoch sehr wohl als Schutz für unser körpereigenes Chemielabor Leber.
Arzneimittel im Straßenverkehr
Dass Promille und Autofahren sich nicht vertragen, weiß jedes Kind.Wie wird aber die Fahrtüchtigkeit von Medikamenten beeinflusst? Diesbezüglich könnte man nun durchaus für den Beipackzettel mal dankbar sein. Aber viele Patient*innen ignorieren Hinweise auf Risiken bei der Teilnahme am Straßenverkehr.
Um es mal an einem Beispiel zu verdeutlichen: Wer die erste Dosis eines starken Beruhigungsmittels (Tranquilizer) kennen gelernt hat, fühlt sich wohl in seinem Befinden wie an den Zustand nach der ersten Flasche Bier erinnert: eine wurstige Benommenheit, wackelig auf den Beinen und mehr oder weniger mit Koordinationsstörungen behaftet. Ergo sollte ich nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, wenn Di, Brom-, Ox- oder Tretrazepam in mir ihre Runden drehen. Mittel gegen Allergien wie Antihistaminika können mitunter ebenfalls müde machen – also Vorsicht auch hier beim Lenken eines Fahrzeuges.
Unter starken Schmerzmitteln und knackigen Hustenreiz-Stillern (z.B. Codein) sollte man ebenfalls nicht zeitnah nach der Einnahme Maschinen lenken oder Auto fahren. In der ersten Phase der Dosis-Einstellung von Blutdrucksenkern kann es zu Schwindel und Sehstörungen kommen. Und schließlich sollten Diabetiker*innen bei längeren Fahrten alle zwei Stunden ihren Blutzucker messen und mit Traubenzucker oder Insulin bei Bedarf entsprechend gegensteuern.
Der rote Sonnenhut - Echinacea purpurea
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Sonnenhut aus Amerika, wo er von den Indianern seit altersher als heilige Pflanze verehrt wurde, nach Europa eingeführt. In unseren Breitengraden wurde die Pflanze kultiviert und ihre oberirdischen Teile als getrocknetes Kraut in der Naturheilkunde zur Abwehr und Therapie von Erkältung und grippalen Infekten eingesetzt. Tatsächlich fand man im Verlauf der Etablierung der modernen Pflanzenchemie Inhaltsstoffe mit immunbiologischen Eigenschaften, die das menschliche Immunsystem stimulierten. Die Stärkung der körpereigenen Abwehr durch Echinacea-Extrakte führte nachweislich zu einer Reduzierung von Infekten und Verkürzung des zeitlichen Infektionsverlaufs. Hierbei wurde nicht nur eine Wirksamkeit gegen bakterielle Infektionen festgestellt, sondern auch über die Stimulierung und Aktivierung bestimmter Fraktionen des Immunsystems eine antivirale Eigenschaft, die z.B. Antibiotika nicht zu leisten vermögen.
Bei all diesen gegen Infektionen unterstützenden Effekten des Sonnenhutes muss bedacht werden, dass bei starken und bereits länger anhaltenden Erkrankungen unser Immunsystem kaum noch Reserven für die körpereigene Abwehr aufzubringen vermag. Unsere Abwehrkräfte befinden sich dann sozusagen im Keller und wir bedürfen ärztlich verordneter Antibiotika.
Gewichtsreduktion
Vorneweg: Jegliche Methodik, die ohne Kalorienreduktion auszukommen vorgibt, wird scheitern. Allerdings hat sich in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel von „FdH“ zu „IdR - Iss das Richtige“ vollzogen. Letzteres trägt dem Umstand Rechnung, dass sättigende Ballaststoffe und ein hoher Eiweißanteil in der Nahrung im Vergleich zur Kohlenhydrat reichen Ernährung einen wesentlich reduzierten Kaloriengehalt aufweisen. Wenn ich also an all den Stellen, wo süße Naschereien auf der Lauer liegen, die Kalorienbomben gegen Karotten, Äpfel oder Vollkorn-Dinkel-Plätzchen austausche, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Zusätzlich kann ich mit sättigenden „Formula-Diäten“, das sind Pulver zur Herstellung von trinkbaren Vollwertmahlzeiten, die zwischen 500 bis 700 kcal Brennwert aufweisen, eine oder zwei Hauptmahlzeiten pro Tag ersetzen.
Des weiteren können homöopathische Mittel, die Blasentang enthalten, zu einer besseren Verbrennung von Kalorien beitragen. Ein weiterer sogenannter „Fat-Burner“ ist L-Carnithin, ein gut verträgliches Nahrungsergänzungsmittel. Topinambur-Pulver - am besten in Kapselform - fördert ebenfalls milde den Kalorienverbrauch im Ruhezustand und hat infolge des Quellvermögens einen angenehmen Sättigungseffekt.
Von stark wirksamen Appetitzüglern ist hingegen aufgrund der zum Teil gravierenden Nebenwirkungen auf Herz, Kreislauf und Schilddrüse abzuraten. Die Zufuhr von reichlich Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung runden die unterstützenden Maßnahmen bei der Gewichtsreduktion ab. Durch die Reduzierung von etwaigem Übergewicht werden wir weniger anfällig für Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes. Außerdem fühlen wir uns auch allgemein wohler und sind bis ins hohe Alter in allen Bereichen des Lebens motivierter und leistungsfähiger.
Meinungsverschiedenheit
„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.“ - Wer kennt nicht diese Weisheit des Volksmundes. Nur wir beachten sie kaum. Wir pochen auf unser Recht, und zwar mit Nachdruck. Wenn es sein muss, auch eine Stufe stärker mit aggressiveren Drohungen. Nun versuchen Sie mal ein wenig inne zu halten und sich an Situationen zu erinnern, in denen Sie sich auf Gedeih und Verderb durchsetzen wollten. Vielleicht hatten Sie damals vordergründig vielleicht den Eindruck der Genugtuung, dass Sie den Kampf gewonnen haben. Nur wie viel Federn mussten Sie selbst dabei lassen, ohne es bewusst zu merken? Und wie groß war der durch Ihre Vehemenz entstandene Scherbenhaufen nach einem heftigen Streit?
Ich predige hiermit indes nicht, dass wir die andere Backe auch noch hinhalten sollten, wenn uns jemand verletzt hat. Aber auch das „Auge um Auge – Zahn um Zahn“ macht keinen Sinn. Wir haben es leider kaum gelernt, ausgewogen zu kommunizieren und so zu streiten - besser: zu verhandeln - dass es keine schlimmen Wunden und Narben hernach gibt.
Früher gab es in meinen Reaktionen auf zwischenmenschliche Konflikte auch oft Versuche, mit Rechthaberei und mit dem Finger auf Kontrahenten zeigendem „Du hast, Du solltest, Du bist usw.“ die andern von meinem Recht zu überzeugen und ihnen eine schlechtes Gewissen zu vermitteln, wenn ich mich durch ihr Verhalten gekränkt gefühlt habe.
Heutzutage versuche ich nach Möglichkeit, bei Auseinandersetzungen eher zu vermitteln, wie ich mich bei Anschuldigungen, Unterstellungen oder ungerechten Bewertungen fühle: „Ich möchte Dir sagen, wie es mir mit Deinem Verhalten geht.“ Damit haben wir nicht gleich eine Verhärtung der Fronten provoziert, sondern die andere Seite kann ebenfalls nachspüren, ob pure Aggressionen hier hilfreich sind, geschweige denn, ob sie zum Ziel der Konflikt-Lösung führen.
Die Brennessel
Wer hat keine Odenwälder Oma in Erinnerung, die früher nicht Brennesseln in freier Natur sammelte, um sie getrocknet in Kräutertee-Mischungen als „blutreinigenden“ Bestandteil zu verwenden? Tatsächlich wirkt Brennessel-Kraut harntreibend und entwässernd. Daher der Einsatz bei Gicht. Der hohe Gehalt an Kieselsäure wirkt zudem kräftigend auf das Bindegewebe. Als Haarwasser entfaltet der Brennessel-Extrakt eine durchblutungsfördernde Wirkung und kann aufgrund des Kieselsäuregehalts die Haarstruktur kräftigen. Die Anregung der Durchblutung wird durch den Gehalt an Ameisensäure ermöglicht.
Ameisensäure ist auch des Rätsels Lösung, warum die Brennessel brennt: Die Säure befindet sich in kleinen Bläschen direkt unter der Haut der Blätter. Die Bläschen haben Verbindung zu kleinen Röhren aus Kieselsäure, die am Ende mit einem runden, ballonartigen Verschluss versehen sind. Berührt man das Blatt, so bricht der Verschluss ab und durch das Röhrchen wird wie mit einer Kanüle die Ameisensäure unter die Haut injiziert - und dann „brennt´s“.
Aus moderner pharmakologischer Sicht ist es interessant, dass in der Wurzel der Pflanze besonders viel Serotonin vorkommt. Dieser Stoff fördert den Aufbau von Knorpel-Substanz. Daher werden Extrakte aus der Brennessel-Wurzel bei Gelenk-Rheuma eingesetzt. Serotonin ist auch der Grund, weshalb Extrakte der Brennessel-Wurzel in der Naturheilkunde gegen Prostata-Beschwerden zu finden sind:
Zusammen mit anderen Bestandteilen greift Serotonin in den hormonellen Stoffwechsel ein, wodurch eine Vergrößerung der Prostata gebremst werden kann.
„2G plus“ für Lebensqualität im Alter
Stellen Sie sich vor, Günter Jauch würde Ihnen die Frage stellen: Wer existierte bereits vor 250 Millionen Jahren auf der Erde und überlebte die Eiszeit, Hiroshima und die Abgase im Zentrum von New York? Ich verrate Ihnen die richtige Antwort: und gleichzeitig das erste “G“: Ginkgo biloba. Der bemerkenswerte Baum erreicht eine Höhe von bis zu 40 Meter. Die längsnervigen fächerförmigen Blätter deuten auf den entwicklungsgeschichtlichen Übergang von den Nadelbäumen zu den Laubbäumen an. Der medizinische Einsatz der Ginkgo-Extrakte erfolgt bei geriatrischen Beschwerden wie Durchblutungsstörungen jeglicher Art, indem die Fließeigenschaften des Blutes verbessert und die Zirkulation bis in die feinsten Kapillargefäße begünstigt wird. Daher die Anwendung bei eingeschlafenen, kribbelnden Gliedmaßen, Hirnleistungsstörungen und Ohrgeräuschen. Patienten, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, sollten vor der Anwendung von Ginkgo ihren Arzt befragen.
Das zweite „G“ in der Überschrift steht für Ginseng, dessen Wurzeln als Aufbaumittel bei nachlassenden körperlichen und geistigen Kräften vorbeugend eingesetzt wird. Die im Ginsengextrakt enthaltenen Ginsenoside verbessern die Sauerstoffversorgung der Zellen, stimulieren das Immunsystem und aktivieren die geistige Leistungsfähigkeit. Der Name dieser Pflanze wird chinesisch „Dschin Seng“ausgesprochen. Wie man sieht, sprechen die Chinesen anscheinend manchmal auch ourrewällerrisch.
Das „plus“ zu enträtseln überlasse ich Ihrer Phantasie - vielleicht Bewegung, Freundschaften, Lebensführung.
Asthma 2
Bei einem akuten Anfall sollte mit einem schnell wirksamen, sogenannten Beta-Sympathomimeticum (zum Beispiel Salbutamol) eine Erweiterung der Bronchien ermöglicht werden. Diese Notbremse vermittelt den Betroffenen u. a. die beruhigende Erfahrung, dass sie nicht ersticken. Dadurch wiederum kann sich das vegetative Nervensystem entspannen, so dass ein erneuter Anfall unterbleibt oder sich weniger dramatisch äußert. Während Beta-Sympathomimetica die Helfer in der Not darstellen, so werden niedrig dosierte Glucocorticoide im Mikrogrammbereich vorbeugend als Schützer verabreicht. Hierbei resultiert die schützende Wirkung durch eine zuverlässige Entzündungshemmung in der Lunge. Asthmatiker sollten alle Arten von Reizstoffen in der Atemluft meiden.
Durch das Trinken von reichlich Flüssigkeit kann die Verflüssigung des zähen Sekretes in der Lunge unterstützt werden, was wiederum einen besseren Abtransport ermöglicht. Bei fortgeschrittenen Stadien sollte eine vorbeugende Dauermedikation mit gut eingestellten Glucocorticoiden erfolgen. Atemschulung und Klimakuren ergänzen die medikamentöse Therapie. Schließlich können Entspannungsübungen der Freisetzung des für Asthma mitverantwortlichen körpereigenen Stoffes Histamin entgegen wirken.
Asthma 1
In den letzten Jahrzehnten ist in unseren Breitengraden eine signifikante Zunahme der spastischen, obstruktiven Bronchitis zu beobachten. Fünf Prozent der Erwachsenen und sogar bis zehn Prozent der Kinder leiden in Deutschland unter Asthma bronchiale.
Ungesunde Umwelteinflüsse wie Luftverschmutzung (Kerosin, Feinstaub, Industrieabgase), Klima, Zigarettenrauch, intensive Duftstoffe (Parfüm), Pollen, Tierhaare, Schimmel und andere Allergene werden zunehmend als äußere Auslöser diskutiert. Psychischer Stress, körperliche Belastungen, Infektionen der Atemwege, nicht therapierter Heuschnupfen sowie Erbfaktoren können ebenfalls Auslöser von Asthma sein.
Aus symptomatischer Sicht ziehen sich die Bronchien krampfartig zusammen. Gleichzeitig sondern die Zellwände der Lunge einen zähen Schleim ab, wodurch der Widerstand in den Atemwegen enorm gesteigert wird und die verbrauchte Atemluft kaum noch aus den Lungenbläschen entweichen kann. Als Folge tritt dann eine anfallsartig schwere Atemnot auf. Ohne eine individuell eingestellte Behandlung nehmen Schwellung, Rötung und Enge der Atemwege weiter zu. Schließlich werden aus elastischen Bronchien starre Röhren, die sich dauerhaft verengen. Die sogenannten Flimmerhärchen, die normalerweise Sekret aus den Bronchien heraus befördern sollen, erscheinen dann wie mit einem Rasenmäher abgemäht nur noch als kleine Stoppeln. Fortsetzung folgt nächste Woche unter „Asthma 2“.
Individualismus
Aus meiner Sicht und Erfahrung stellt jeder Mensch in seinem tiefsten Sein einen unverwechselbaren Fingerabdruck der Schöpfung dar. Und wenn wir uns heute in zeitgenössischen Gesellschaftsformen umsehen, so scheint sich in der Tat mehr und mehr ein Trend zur ausschließlich auf sich bezogenen Selbstverwirklichung abzuzeichnen. Dieser Impuls einer freiheitsorientierten Persönlichkeitsentfaltung war indes vor etwa hundertfünfzig Jahren noch nahezu unvorstellbar: Der Großteil eines Volkes war nicht dafür privilegiert, sich einen persönlich individualisierten Raum zu erschaffen. Das gesamte Leben der Untertanen war aus materiellen und machtabhängigen Zwängen heraus genormt. Arbeit, Meinung, Kleidung und Wohnung waren dem Stand in der Gesellschaft unterworfen. Das galt als normal und man benamte diese Struktur als Tradition.
Heutzutage scheint die Generation U40 ein „Anders-und-besser-Sein“ als ihre Mitmenschen anzustreben. Wenn man aber genauer hinschaut, so laufen diese Pseudo-Individualist*innen in sozialen Medien und beeinflusst durch andere Formen der medialen Meinungsmache Trends hinterher, die der Einzigartigkeit des Individuums eine Gruppenkonformität überstülpen. Vielleicht sollten wir gerade in diesen mulmigen Zeiten mal darüber nachdenken, wie wir uns durch ein Miteinander wieder in das „große Ganze“ einfügen könnten, ohne unsere Individualität dabei aus dem Auge zu verlieren.
Diabetes
Im Fall des Diabetes Typ I liegt bezüglich der körpereigenen Produktion an Insulin ein absoluter Mangel vor, so dass dieses Defizit einzig und allein durch die parenterale Zufuhr von Insulin aufgefüllt werden kann. Dagegen entwickelt sich der Diabetes vom Typ II nach und nach und ist oft die Folge zivilisationsbedingter Untugenden wie kalorienreiche Ernährung, Bewegungsmangel und nachfolgend ein Nachlassen der körpereigenen Insulinproduktion. Dabei bindet im Fall des Typs II Insulin zwar an Rezeptoren an, aber die Zucker senkende Reaktion bleibt aus. Man könnte sagen, der Schlüssel passt ins Schlüsselloch, aber das Schloss klemmt. Dieser Zustand wird als Insulinresistenz bezeichnet.
Des Weiteren nimmt die Insulin-Produktion in den Langerhans´schen Inseln der Bauchspeicheldrüse ab. Erste Anzeichen im Vorstadium des später unwiderruflich eintretenden manifesten Diabetes sind Durst, vermehrtes Wasserlassen, Juckreiz der Haut und chronische Müdigkeit. In diesem Stadium besteht noch die Möglichkeit, durch Umstellung der Ernährung, eine vernünftige Dosis Sport und den Abbau von Übergewicht die manifeste Form der Insulinresistenz zu vermeiden.
Aber auch, wenn dieses Vorstadium bereits überschritten ist, kann man beim Typ II noch ohne Insulin-Spritzen versuchen, den Blutzucker mit chemischen Hilfen in Tablettenform in Schach zu halten – vorausgesetzt, der Körper ist noch in der Lage, durch diese Anregung Insulin zu bilden und die Resistenz zu überwinden. Auf alternativ therapeutische Ratschläge möchte ich verzichten, da es meiner Erfahrung nach keine zuverlässig antidiabetischen Maßnahmen aus der Naturheilkunde gibt: Wenn wir zu lange mit Zimt- und Heidelbeer-Extrakt herumtändeln, so könnte dies bei mangelnder Wirksamkeit aufgrund erhöhter Keto-Körper-Konzentrationen zu Schädigungen in Form eines „Diabetischen Fußes“, Geschwüren, Bluthochdruck, Nierenschäden, sowie Nachlassen der Sehkraft bis zur Erblindung führen.
Frieden
Anfang der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hatte ich die Einladung der Friedensbewegung bezüglich einer Mitgliedschaft abgelehnt, weil ich den Frieden in mir noch nicht gefunden hatte. Ich wollte mir keine Taube auf´s Auto kleben, solange ich noch den Falken im Kofferraum lauern hatte. Man kann davon ausgehen, dass Gewalt unserem unbewussten Wunsch, dem Leiden entfliehen zu wollen, entspringt.
Weil wir jedoch dem Leiden nicht entfliehen können, entwickelt sich aus unbewusster Angst Gier, Ignoranz und Hass als Ablenkungsmanöver. Zudem haben wir Menschen das Bewusstsein dafür verloren, dass wir Teil des Ganzen, Teil der Schöpfung sind. Dies ist für mich ein Aspekt der Vertreibung aus dem Paradies. Wir empfinden uns fälschlicherweise als getrennt von allem was existiert. Und so meinen wir, uns gegen dieses Außen ständig schützen zu müssen. Das ist die Wurzel feindlichen Denkens und somit steht dem Frieden die Angst des Individuums im Wege. Schaut man in der menschlichen Geschichte zurück, so hatten es keine politischen oder ideologischen Systeme geschafft, Kriege auf Dauer zu verhindern.
Wenn Frieden auf Dauer gelingen soll, so braucht es vor allem und unbedingt die Heilung des Einzelnen im Sinne von Vertrauen zu Gott und die Liebe zu sich selbst, sowie zu allem Anderen. Dies kann die Gesellschaft heilen, nicht die Gesellschaft den Einzelnen - zumindest nicht, wenn es um die Bereitschaft zum Frieden geht.
Arteriosklerose
Ab einem bestimmten Alter werden wir mehr oder weniger intensiv mit dem Thema Durchblutung, Sauerstoffversorgung, Konzentration, Gedächtnis, Atemnot bei körperlicher Belastung und einigen anderen Einschränkungen unserer Leistungsfähigkeit konfrontiert. Diese Einschränkungen sind oftmals das Resultat einer Verengung der Blutgefäße durch Ablagerungen mit nachfolgender Mangeldurchblutung und Sauerstoffdefiziten.
Arteriosklerose wird in den Medien häufig mit dem Schreckgespenst Cholesterin assoziiert. Ob Cholesterin jedoch zum Problem für die Adern wird, hängt von sogenannten Lipoproteinen ab, die eine Transportfunktion für Cholesterin inne haben. Hierbei kann das LDL als Flugzeug betrachtet werden, das Cholesterin zu all den Zellen fliegt, wo es benötigt wird. Das HDL ist dann der Bus, der den Passagier Cholesterin nach seinem Rückflug wieder abholt, nach Hause bringt und in Depots abspeichert. Liefern nun zu viele Flugzeuge mehr Cholesterin ab, als Busse für den Heim-Transfer zur Verfügung stehen, so stranden größere Mengen LDL-Cholesterin an den Gefäßwänden an und lagern sich ab. Somit wird klar, warum wir zwischen dem „guten“ HDL- und dem „bösen“ LDL-Cholesterin unterscheiden.
Wie lässt sich nun eine Senkung von LDL und Erhöhung von HDL erreichen? An erster Stelle steht da die Stoffklasse der Statine. Sie bewirken vornehmlich eine Senkung von LDL. Ein anderer Wirkstoff, das Ezetimib, reduziert die Aufnahme von Cholesterin aus dem Dünndarm. Aus dem Bereich der Naturstoffe kann L-Arginin, eine in vielen Lebensmitteln vorkommende Aminosäure, die Synthese des Neurotransmitters Stickstoffmonoxid fördern. Stickstoffmonoxid hält Blutgefäße elastisch und soll verschiedenen Studien zufolge sogar in der Lage sein, bereits vorhandene Ablagerungen an den Gefäßwänden wieder abzulösen.
Auch Omega-3-Fettsäuren (z.B. Lachsöl) können das ungute LDL senken. Dem LDL ist es nämlich letztendlich egal, ob es Cholesterin oder einen „ungefährlichen“ Passagier wie Omega-3 befördert. Grundsätzlich gilt bei erhöhten Cholesterinwerten folgender Stufenplan: Bewegung, Ernährung, Reduzierung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Eine medikamentöse Therapie sollt aber noch unbedingt zusätzlich erfolgen, wenn der besagte Stufenplan nicht für die Cholesterin-Senkung ausreicht.
Fünf Schritte
Die Ärztin und Sterbe-Forscherin Elisabeth Kübler-Ross hat in Tausenden von Interviews ganz konkret fünf Stationen der Konflikt-Bewältigung bei lebensbedrohlich erkrankten Patienten ausfindig machen können.
Nach der Übermittlung der prekären Diagnose reagierten die Patient*innen in den meisten Fällen schockiert und ungläubig: „Das kann nicht wahr sein! Die haben sich geirrt.“ Die Betroffenen befinden sich damit in der ersten Phase, der Verleugnung.
In Phase zwei, wenn die Diagnose auch von weiteren medizinischen Adressen bestätigt wurde, entlädt sich oftmals ein Schwall an Aggression. Die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit der Erkrankten verschafft sich Luft. Jetzt ist Vorsicht geboten, dass man als Angehörige, Freunde oder Betreuer nicht seinerseits ebenfalls mit Aggressivität reagiert. Vielmehr ist dann, wie auch in allen übrigen Phasen, ein liebevolles Aushalten der Befindlichkeiten der Erkrankten hilfreich.
Nach dieser Phase betreten die Betroffenen den Bereich des Verhandelns mit Gott und der Welt, z.B. „Wenn ich wieder gesund werde, dann werde ich ein besserer Mensch. Ich werde bewusster leben, mich mit meinen Gegnern versöhnen etc.“ In diesem dritten Stadium versprechen die Patienten alles Mögliche, um dem Tod zu entrinnen.
Im Stadium vier breiten sich tiefe Depression und Trauer aus. Die Kranken schauen auf ihr Leben zurück und sehen in ihrer Niedergeschlagenheit keine positiven Ansätze für die Zukunft mehr. Manchmal keimt jetzt der Gedanke an aktive Sterbehilfe auf. Man sollte diese Zustände den Betroffenen auf keinen Fall ausreden oder gar verbieten, sondern sie trösten und den Zustand des Trauerns als normal und in Ordnung hinnehmen.
Wohl denen, die schließlich das Stadium fünf erreichen und ihre Situation mit dem Tod vor Augen annehmen und akzeptieren können. Die Kranken sprechen nun völlig frei über ihre Krankheit, verteilen vielleicht sogar ihr Erbe und strahlen Ruhe und Frieden aus. In dieser Zeit sollten die Betroffenen häufig von nahe stehenden Personen besucht werden.
Bei alledem treten die hier erwähnten Phasen nicht zwingend nacheinander, sondern oft auch gemischt auf. Mitunter fehlt auch die eine oder andere Phase. Für das mitbetroffene Umfeld gilt in der Begleitung, dass man nicht völlig irrationale Illusionen, wie z.B. die Hoffnung auf wunderheilige Therapeuten, noch unterstützt. Man läuft dann nämlich Gefahr, sich und die Betroffenen zu täuschen und ist im Nachhinein umso mehr enttäuscht.
Abschließend möchte ich aber dennoch nicht unerwähnt lassen, dass auch bei aus medizinischer Sicht wenig Hoffnung machenden Diagnosen der Ausgang der Erkrankungen offen bleibt.
Energy-Drinks
„Die Dosis macht das Gift“ - so postulierte Paracelsus bereits vor 500 Jahren eine bis heute gültige Regel. Ich möchte diesbezüglich eine Studie aufgreifen, die vor der Gefahr einer Überdosierung von Coffein, Taurin etc. durch übermäßigen Konsum von mental und körperlich anregenden Flüssigkeiten in Kombination mit Alkohol warnt.
Gerade auf Jugend-Partys erfreuen sich Energy-Drinks mit Alkohol gemischt großer Beliebtheit. Durch den sich gegenseitig verstärkenden Effekt einer Herabsetzung der Risiko-Hemmschwelle durch Coffein und zusätzlichem Konsum von Alkohol kommt es schnell zu einer erhöhten Risikobereitschaft: die Konsumenten neigen zu mehr Unfällen und Verletzungen, es kommt zu vermehrtem Anstieg an Aggressivität und die in solchem Rauschzustand Befindlichen steigen eher zu betrunkenen Autofahrern ein. Da die Coffein-Konzentration in Energy-Drinks oftmals nicht angegeben wird, kommt es öfter zu Vergiftungen, die sich in Herzrhythmus-Störungen, Herzrasen und Krampfanfällen äußern können. Auch Todesfälle durch missbräuchlich überdosiertes Coffein in Kombination mit Alkohol sollen vorgekommen sein, z. B. als Folge der Fehleinschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit beim stundenlangen Tanz auf Techno-Events.
Außer Coffein können noch das in den Drinks vorhandene Taurin und Glucuronolacton die Nebenwirkungen auf das Gesundheitssystem des Menschen bei gleichzeitigem Alkoholkonsum verstärken. Patienten mit Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauferkrankungen sollten sich bezüglich des Konsums von Energy-Drinks generell zurückhalten, da es ansonsten tatsächlich zur Einlösung des Werbeversprechens „verleiht Flügel“ kommen kann. Allerdings nicht auf Erden.
Deins und Meins
Wo könnte der Ursprung für die globalen ökologischen und klimaschädlichen Probleme zu suchen sein? Mir fällt dazu als erstes Egoismus, Neid und Raffgier ein. Die moderne Neid-Kultur lässt kaum noch ein Miteinander zu, das in schlechten Zeiten der zwangsweisen Entbehrungen überlebensnotwendig war. Und in den letzten Jahrzehnten grätscht die Schere zwischen arm und reich erneut mehr und mehr auseinander.
Allerdings resultiert heutzutage kein Zusammenrücken wie in früheren Zeiten, sondern es wird ein verbissenes Einzelkämpfertum nach dem Motto gepflegt: „Heiliger St. Florian, verschon´ mein Haus – zünd´ andre an“. Während vor dreißig Jahren noch zahlreiche fleißige Hände beim Hausbau eines Vereinsmitgliedes mit anpackten, so unterstützt heutzutage nicht mal mehr die Verwandtschaft bedürftige Familienmitglieder. Eingetragene Vereine der „Nachbarschaftshilfe“ wollen diese Defizite ausgleichen, jedoch im Hinblick auf einen längeren Zeitraum mit eher überschaubarem Resultat.
Ein weiteres Zeichen fortschreitender Egomanie sehe ich darin, dass jene, die ein „Revier“ besitzen, dasselbe mit Vehemenz verteidigen. Z. B. wenn ein Zweig vom Nachbargrundstück es gewagt hat, ein paar Zentimeter über die Grenze zu wachsen. Da wird die Erfahrung der Verteidigung bis auf´s Blut aus früheren Jahrhunderten im Unterbewusstsein wach, als es Grund und Boden noch existentiell zu schützen galt. Ja und wem kann ich im Zeichen des „Jeder-für-sich-und-keiner-für-alle“ noch trauen? Die soziale Kälte nimmt immer mehr zu. Vielleicht brauchen wir einen „Crash“ - den der liebe Gott verhüten möge - damit wir wieder lernen, uns unter zu haken und ein zwischenmenschliches Miteinander neu zu pflegen.
Depression
Diese in erschreckendem Maß zunehmende seelische Erkrankung lässt sich wohl am ehesten mit dem Gefühl des lebendig Begrabenseins charakterisieren. Zu Symptomen wie Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Mutlosigkeit gesellen sich psychosomatische Störungen in Form von Verdauungsbeschwerden, Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen, Schmerzempfindungen jeder Art und andere Symptome im Bereich der menschlichen Hardware.
Das Typische an einer klassischen Depression ist, dass die Betroffenen oftmals keine direkten Auslöser erkennen können. In den meisten Fällen ist die Entstehung einer Depression von komplexer Natur und lässt sich nicht in einem Satz charakterisieren. Dennoch kann man als einen häufig zugrunde liegenden Aspekt das Verdrängen von unangenehmen Gefühlen wie Kummer, Trauer und sonstigem Seelenschmerz verantwortlich machen. Auch Schicksalsschläge wie Trennung, Arbeitslosigkeit, Mobbing oder Todesfälle im sozialen Umfeld können Depressionen zum Ausbruch verhelfen.
Aus therapeutischer Sicht können stimmungsaufhellende Medikamente unterstützen. Hier möchte ich Mut machen, auch schulmedizinisch orientierte Arzneimittel zu akzeptieren, da sie mehr Nutzen als etwaige Nebenwirkungen zeitigen. Um das Problem Depression an der Wurzel zu packen, wäre es mithin wünschenswert, dass die Betroffenen den Mut aufbringen, sich gegebenenfalls auch einer Psychotherapie zu stellen. Körper bezogene Entspannungs-Techniken, Bewegung, Musiktherapie, Hobbys und vor allem die Pflege von sozialen Kontakten, können Depressionen ebenfalls in ihrer Intensität relativieren.
Depressionen sind aus meiner Sicht nicht zuletzt auch spezifische Symptome in einer sinnentleerten Gesellschaft mit egozentrischen Tendenzen. Dabei versuchen wir, uns mit Vergnügungen, Besitztum oder Scheinbefriedigungen abzulenken. Aber spätestens, wenn der Porsche und das Swimmingpool die innere Leere nicht mehr füllen konnten und auch die zwanzig Jahre jüngere Freundin das Abonnement auf Glück nicht verwirklicht hat, wird man feststellen müssen, dass man sich dort gesucht hat, wo man nicht zu finden ist.
Propolis
Als imkernder Apotheker handelt es sich bei obiger Kostbarkeit aus dem Bienenstock natürlich um eines meiner Leib- und Magen-Themen. Propolis ist das von Bienen gesammelte Blütenharz verschiedener Baumarten. Die Bienen bauen das Harz zur Desinfektion und Abwehr gegen Pilze, Bakterien und Viren in ihren Stock ein.
Die Bezeichnung „Propolis“ stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „Vor der Stadt“, was in einer phantasievollen Auslegung so viel wie ein „Schutz der Festung“ bedeutet. Ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit in Puncto Überlebensstrategien verdanken die Bienen nicht zuletzt dem Propolis, das mit seiner Erreger tötenden Eigenschaft ihr Überleben seit 50 Millionen Jahren gesichert hat.
Den Menschen ist Propolis seit mehreren tausend Jahren als Heilmittel bekannt. Die Ägypter balsamierten ihre Mumien damit ein. Die Inkas und alten Perser nutzten das Harz zur äußerlichen Anwendung bei Hauterkrankungen und zur Wundbehandlung. Zwischenzeitlich geriet Propolis als Heilmittel in Vergessenheit und wurde erst um 1900 währen der südafrikanischen Burenkriege als desinfizierendes und Wunden heilendes Naturprodukt wieder entdeckt. Bisher konnten folgende Inhaltsstoffe analytisch nachgewiesen werden: ätherische Öle, Harze, Flavonoide, Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren. Medizinisch gesicherte Wirkqualitäten sind: innerlich zur Stärkung des Immunsystems, innerlich und äußerlich als pflanzliches Antibiotikum gegen Bakterien, Pilze und sogar einige Viren, sowie äußerlich als Entzündung hemmendes Mittel.
Der therapeutische Einsatz umfasst ein außerordentlich breites Spektrum: grippale Infekte, Bronchitis, Schnupfen, Stirnhöhlen-Vereiterung, Entzündungen im Mund-Rachen-Raum (Mandeln, Zahnfleisch), Darmpilze, Warzen, Herpes und zur besseren Wundheilung.
Kopf hoch
In allen Heiligen-Biographien wird das Empfinden von selbstloser Wertlosigkeit als eine hohe Stufe der Demut interpretiert. Da aber die meisten von uns den Status dieser Heiligkeit noch nicht erreicht haben, sollten wir uns in Situationen, in denen wir uns wertlos und als Versager*innen einstufen, selbst erst mal verzeihen und uns nicht noch weiter herabwürdigen. Es gilt vielmehr zu akzeptieren so zu sein, wie es uns aus Gnade möglich ist, das genügt. Alles andere ist eine Bewertung unseres „Egos“. Ich wage zu behaupten, dass auch andere Menschen sich öfters mindestens so hilflos fühlen wie wir uns. Was die Betreffenden nach außen zeigen, steht auf einem anderen Blatt. Sie haben mitunter ebenso viel versteckte Ängste wie wir, fühlen sich ebenso oft im Unterbewusstsein als "der letzte Heuler" wie wir – nur können sie es hinter einer Fassade von Großtuerei besser verbergen.
Wenn wir uns in inneren Nöten befinden, dann tut es gut, uns in einer Partner- oder Freundschaft – wie bei Hänsel und Gretel - gegenseitig an die Hand zu nehmen. Es kann dabei mitunter auch sehr unterstützend sein, wenn wir erkennen, dass wir unter wirklich grenzwertigem Leidensdruck der Unterstützung einer höheren Macht bedürfen. Das ist kein "Kleinmachen", sondern wird aus einer gesunden Mischung von Selbstbewusstsein und Demut heraus generiert. Und vielleicht machen wir schließlich die berührende Erfahrung, dass wir von Ewigkeit her angenommen und geliebt sind und nie aus der Liebe Gottes heraus fallen können, weil wir ein unverwechselbar individueller Fingerabdruck unseres Schöpfers sind. Halt keine Dumpfbacke, die soviel Hornhaut über die Sensibilität und Verletzlichkeit ihres menschlichen Wesenskerns hat wachsen lassen, dass sie kaum noch seelische Schmerzen wahr nimmt.
Bei einer derartig inneren Gefühlsabschottung sind es dann oft schwere Erkrankungen oder Verluste, die diesen Gefühls - Panzer aufbrechen lassen. Vielleicht erfahren wir hernach die Gnade des "Phönix-aus-der-Asche“-Erlebnis, in dem ein tieferes "Dennoch" zu spüren ist - so nach dem Odenwälder Volksmund "Kopp hoch, aach wonn de Hals net gewasche iss."
Das Mikrobiom
Vor einigen Jahrzehnten noch verstand der medizinische Laie unter Bakterien etwas Bedrohliches, das unsere Gesundheit angreift und schwere Schäden hinterlassen kann. Also galt es Bakterien zu bekämpfen, wo immer sie sich Zugang in unseren Organismus verschafft hatten. Die hohe Verordnungsfrequenz von Antibiotika spiegelt diese Einstellung wider.
Seit einigen Jahren hört und liest man jedoch in den Medien immer mehr von anscheinend „gesunden“ Bakterien, die sich vorwiegend im Darm ansiedeln sollen. Und in der Tat: Es gibt in unserem Darm ein Ökosystem mit über vierhundert verschiedenen Bakterien, die - zunächst einige Zeit als Darmflora bezeichnet – heute als Mikrobiom benannt werden. Ihre Gesamtzahl beträgt etwa hundert Billionen. Diese Mikroorganismen erfüllen eine Vielzahl wichtiger Funktionen, wie z.B. die Zersetzung unverdaulicher Cellulose, Schutz der Darmschleimhaut vor Besiedlung mit pathogenen Keimen, Beteiligung am Aufbau des Immunsystems und einige andere hilfreiche Effekte mehr. Jeder Mensch entwickelt dieses Mikrobiom individuell wie einen Fingerabdruck in den ersten Lebensjahren. Dieses Ökosystem muss gut aufeinander abgestimmt sein, um seine Funktionen optimal erfüllen zu können. Falsche Ernährungsweise, häufige Antibiotika-Gaben, aber auch Stress und diverse Erkrankungen können das Zusammenspiel der vielen „guten“ Bakterien stark beeinträchtigen.
Um eine bessere Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm zu unterstützen, werden sogenannte Probiotika, das sind positiv unterstützende Darmbakterien, bei einer mengenmäßigen Schieflage des Mikrobioms in Kapsel- oder PulverForm verabreicht. Diese so zugefütterten Darmbakterien bilden starke Kolonien, die das gesamte Mikrobiom wieder in eine wirkungsvolle Ausgewogenheit versetzen. Die am meisten in einem Probiotikum verabreichten Keime sind Lactobazillen und Bifidobakterien.
Nicht zu verwechseln mit Probiotika sind die Prebiotika, wie z.B. Inulin. Dieser u.a. in Tobinambur enthaltene Ballaststoff wird bei der Verdauung nicht enzymatisch abgebaut und dient den Vertretern des Mikrobioms als Nahrung. Somit wird eine harmonisierende Unterstützung des Darm-Ökosystems ebenfalls gefördert.
Mentaltraining – Was ist das ?
Unter meinen Cerebral-Sekreten an dieser Stelle findet man als Image-Inserat stets das Angebot eines „Mentaltrainings“. Und es erreichen mich nachvollziehbar Fragen, was es denn damit auf sich habe. Ich möchte mal über die Schiene Hochleistungssport versuchen, mich einer Erklärung zu nähern. Dort genügen nämlich Kondition und Technik allein nicht mehr, um diese Spitzen-Ergebnisse zu zeitigen. Die Weltelite im Sport versucht vielmehr über das Unterbewusstsein Kräfte zu aktivieren, die dann noch einen Tic an Leistung drauf setzen. Z.B. stellt sich der Tennis-Crack in tiefer Entspannung vor, wie er den Ball perfekt auf die Schwachstelle des Gegners brettert. Man könnte das auch als eine Art Selbsthypnose (Autosuggestion) bezeichnen. Das setzt sich nach einiger Übung im Tagesbewusstsein um und so werden Resultate möglich, die ohne dieses Mentaltraining nicht erreichbar sind.
Ich übernehme nun dieses Prinzip, um die Selbstfindung, Selbstannahme oder Verhaltensänderung zu unterstützen, indem ich individuell Interessierte tief entspanne und dann versuche, die Software im Hinterkopf in positivere Muster umzuprogrammieren, um so noch besser als in normalen Gesprächen einen effektiven Einfluss auf individuelle Wünsche oder Bewältigung von Widerständen und Probleme des Lebens auszuüben. Um was es dabei speziell gehen soll, wird vorab in einem Schwätzchen geklärt.
Meditation als ganzheitlicher Weg zu nachhaltiger Gesundheit
New Yorker Kliniken investieren zweistellige Millionenbeträge, um Meditations-Programme im großen Stil aufzuziehen. Brustchirurgin Freya Schnabel: „Ich weiß nicht, ob das Immunsystem von meditierenden Kranken günstig beeinflusst wird oder nicht. Der Punkt ist: Ich muss es gar nicht wissen. Denn ich sehe ja, wie viel besser es meinen Patienten geht.“
Im Gegensatz zu bekannten Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung und autogenem Training ist Meditation nicht nur entspannend und beruhigend, sondern wirkt wesentlich tiefer und nachhaltiger. Messungen des Elektro-Encephalogrammes zeigen, dass die Hirnaktivität im Zustand der Meditation deutlich verändert ist: Wer sich in sein Innerstes versenkt, gerät in eine Art Zwischenwelt - in den Zustand zwischen Wachsein und Schlafen. Der Effekt: eine Phase höchster Konzentration und ein Gefühl von starker Energie. In dieser Situation werden vom Gehirn beruhigende Botenstoffe produziert, die Stress entgegen wirken und auch schmerzlindernd wirken. Dabei sind Kreativität und bildhafte Vorstellungskraft stark aktiviert.
Auf der körperlichen Ebene kann man bei der Kontemplation (gegenstandsfreie Meditation) folgende positive Effekte beobachten: Der Blutdruck und die Pulsfrequenz sinken deutlich, die Atmung verlangsamt sich und wird tiefer, im gesamten Organismus verbessert sich die Sauerstoffzufuhr. Meditierende entwickeln nur halb so oft eine Krebserkrankung wie Nicht-Meditierende. Bereits nach vier Wochen Meditations-Praxis schneiden Testpersonen bei Prüfungsfragen und Konzentrationsaufgaben um 40 Prozent besser ab als Nicht-Meditierende. Das Meditieren in der Natur - besonders im Wald - an Plätzen, die seit altersher als energetisch besonders positiv bewertet werden, hat nochmals einen zusätzlich heilenden Effekt auf Körper, Geist und Seele. Nur finde ich es über-flüssig, diese Jahrtausende alte Erfahrung der Menschheit, dass die Natur heilt und harmonisiert, als eine innovativ neue Erkenntnis in Form des „Waldbadens“ zu verkaufen.
Vitamin D3
Die Älteren werden sich noch gut an den geschmacklich mit einem dezenten „igitt“ bewerteten Lebertran in der Nachkriegszeit erinnern. Lecker war der wirklich nicht. Aber er enthielt relevante Mengen an Vitamin D3, das zur Vorbeugung von Rachitis gute Dienste leistet. Und das ist auch heute noch eine relevante Indikation, da Vit. D3 (Cholecalciferol) die Aufnahme von Calcium aus dem Darm und dessen Einbau in die Knochenstruktur fördert. Nur – es verselbständigte sich mit der Zeit ein regelrechter Hype nach dem Motto „Viel hilft viel“ und die Bedrohlichkeit einer Überdosierung liegt auf der Lauer: Vitamin D3, das eigentlich kein definitionsgemäß wirkliches Vitamin darstellt, da es der Körper bei genügend Sonneneinwirkung selbst synthetisieren kann, stresst als fettlösliche Substanz bei überhöhter Dosis die Leber, die für die Umwandlung in eine ausscheidungsfähige Form des Vitamin D3 hart arbeiten muss.
Und nicht genug damit. Bei einem überhöhten Angebot an Vitamin D3 und gleichzeitigem Mangel der Calziumzufuhr löst unser Organismus sogar Calcium-Ionen aus den Knochen heraus und bewirkt somit genau das Gegenteil von dem, was Vitamin D3 eigentlich unterstützend leisten soll. Unsere Gräten laufen dann Gefahr, weich und deformiert zu werden, die Gefahr von Knochenbrüchen wird erhöht.
Soweit zum Thema Cholecalciferol und Knochendichte. Vitamin D3 erscheint aber darüber hinaus mittlerweile in der Werbung als universelles Wundermittel, sozusagen „Für gähsche alles“. Es werden dabei ohne Angabe wissenschaftlicher Studien Behauptungen in den Raum gestellt, wie da wären: bekämpft Krebs, verhindert die Alterung, ja sogar Covid-Viren würden vor Vitamin D3 kapitulieren. Zum Teil gibt es in der Tat auch in seriösen Untersuchungen Ergebnisse, die Anlass zur Hoffnung auf immunstimulierende Wirkqualitäten geben. Aber es ist bei alledem größte Vorsicht geboten, dass medizinische Laien durch die kritiklose Einnahme in großen Mengen keinen Schaden nehmen.
Erst letztens erfuhr ich von einem Patienten, der aufgrund von Mega-Mengen Vitamin D3 den Calcium-Spiegel im Blut dermaßen in die Höhe jagte, dass ein lebensbedrohliches Nierenversagen resultierte. Daher erscheint es auch verständlich, dass Vitamin D3 ab einer bestimmten Konzentration der Verschreibungspflicht unterliegt.
Gicht
Vor bereits mehr als 2000 Jahren beschrieb der griechische Mediziner Hippokrates das sogenannte „Zipperlein“ als eine erbliche Krankheit, die sich vor allem nach kulinarischen Ausschweifungen bemerkbar macht. Und tatsächlich gilt dieses Leiden mit der heutigen Bezeichnung Gicht immer noch als Wohlstands-Krankheit, die meist gut situierte Personen nach reichlichem Genuss von Fleisch und Alkohol heimsucht.
Wenn wir uns im menschlichen Stoffwechsel den Weg der Purine, das sind Bausteine der eiweißaufbauenden Nucleinsäuren, anschauen, so kann man erkennen, dass bei Proteinen, beispielsweise im Fleisch, im Verlauf des Verdauungsprozesses größere Mengen Harnsäure anfallen. Bei gut funktionierenden Nieren wird die Harnsäure zufriedenstellend eliminiert. Liegt jedoch eine ererbte Ausscheidungsschwäche der Niere für Harnsäure vor, reichert sich Harnsäure im Blut an. Dies ist auch der Effekt, den der Alkohol auslöst: Alkohol hemmt die Ausscheidung von Harnsäure über die Niere. Der überhöhte Anteil im Blut lässt die Harnsäure in Form kleiner, nadelspitzer Kristalle in den Gelenken auskristallisieren. Die pieken höllisch. Die Gelenke, besonders die im großen Fuß-Zeh, entzünden sich, schwellen an und werden immer berührungsempfindlicher. Solch ein Gichtanfall dauert unbehandelt dann etwa drei Tage.
Bezüglich der Therapie eines akuten Anfalls werden Kortikoide gespritzt und entzündungs- und schmerzlindernde Stoffe wie Diclofenac gegeben. Auch Extrakte der Herbstzeitlose, die aufgrund der geringen giftig-therapeutischen Breite unter Aufsicht von Mediziner/innen verordnet werden muss, mildern einen akuten Gicht-Anfall. Vorbeugend ist die Einschränkung des Genusses von Fleisch, Innereien und Fisch (besonders auch Meeresfrüchte), sowie Alkohol (besonders Bier) unerlässlich. Bei einer Gicht-Gefährdung sind dagegen Milchprodukte, Gemüse und Vollkornprodukte unproblematisch. Man kann in der Arztpraxis und Apotheke nach Tabellen für zu bevorzugende Nahrungsmittel bei Gicht anfragen. Vorbeugend und bei akuter Gefährdung wird das Medikament Allopurinol eingesetzt. Es hemmt das Enzym Xanthinoxidase, sodass weniger Harnsäure aus Xanthin entsteht. Unbehandelt führt die Gicht zu Gelenkdeformationen und Nierenschäden bis hin zu deren Versagen.
Willenskraft
„Glaube versetzt Berge“ dieses nicht immer nachprüfbare geflügelte Wort wurde besonders in den 80er Jahren im Zuge der neuen Volksreligion „Positives Denken“ als Kochrezept für Erfolg und Glücklichsein propagiert. Dem kann man insofern zustimmen, dass eine vertrauensvolle, zuversichtliche innere Haltung für das Erreichen bestimmter Ziele zuträglich ist. Eine Gewährleistungs-Garantie ist damit jedoch nicht verbunden. Umgekehrt kann man durch eine generell skeptische Einstellung zum Prophet werden. Schwarzseher, die nach dem Motto leben „Wenn ich das Schlimmste erwarte, werde ich nicht enttäuscht werden“, haben gute Chancen, dass ihre Befürchtungen auch tatsächlich eintreten. Insgesamt gesehen macht der Glaube an eine Sache jedoch allemal Sinn.
Was aber ist nun mit meinem Willen? Bereits als Baby muss ich meinen Willen durchsetzen und schreien, damit ich nicht verhungere. Das setzt sich fort über die Trotz-Phase, das Schulalter, die Pubertät bis hin zum Erwachsenenalter. Aber auch der Wille hat seine Grenzen, er macht mich nicht allmächtig. Und er hat zwei Seiten: Ein starker Wille kann mich zur Hochform auflaufen lassen, so dass ich Karriere mache und allseitiges Ansehen genieße. Mein Wille kann mir aber auch genauso gut im Wege stehen, wenn ich mit Widerständen konfrontiert werde, die ich willentlich nicht zu überwinden vermag. Dann werde ich mir immer wieder die Nase anhauen.
Mitunter gilt es zu akzeptieren, dass ich nicht mit dem Kopf durch die Wand kann. Das gilt auch für die Frömmelnden, die meinen, wenn sie genügend Gebete in einen Automaten oben hineinwerfen, so müsste Gott das gewünschte Produkt ausspucken. So „funktioniert“ aber der liebe Gott nicht, sondern eher in Richtung „Dein Wille geschehe“. Wenn dann meine in Gebete gepackten Forderungen nicht meinem Willen entsprechend bedient werden, so wäre es weise, wenn ich auch mal kapitulieren könnte, aufhörte zu kämpfen, nichts mehr um jeden Preis erreichen wollte. Vielleicht ist dieses Hinnehmen ja sehr befreiend und könnte neue Energien freisetzen, die ansonsten beim Hebeln mit der Brechstange blockiert werden. Der Gelassenheitsspruch drückt das einfach und genial aus: „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Lactose in Arzneimitteln
Auslöser einer sogenannten Lactose-Intoleranz ist ein Mangel an dem körpereigenen Enzym Lactase, weswegen der Milchzucker schlecht abgebaut wird und zu Verdauungsbeschwerden führt. Eine Milchzucker reduzierte Diät ist daher sinnvoll – höher konzentrierte Milchzucker- haltige Nahrungsmittel sollten möglichst gemieden werden. Alternativ kann das fehlende Enzym Lactase auch von außen zugeführt und eingenommen werden.
Oft sind Patienten jedoch verunsichert, wenn bei der Angabe der Hilfsstoffe in Arzneimitteln Lactose auftaucht. In der Apotheke sind wir dann mit der Einstellung konfrontiert: „Das kann ich auf keinen Fall nehmen. Ich habe eine Lactose-Intoleranz.“
Nun kann man aus medizinischer Erfahrung heraus davon ausgehen, dass diese Mini-Mengen an Lactose in einer kleinen Tablette oder einem Dragee kein Problem auch bei einer sonstigen Unverträglichkeit darstellen. 100mg Lactose in einer Dosis eines Medikamentes verteilt sich nämlich über ca. acht Liter Blut und einigem Volumen an Gewebe, Knochen etc. Das kann aus wissenschaftlicher Sicht kein Problem für eine Lactose-Intoleranz darstellen.
Und dennoch spielt der Hinterkopf Streiche, wenn man einmal dieses Schreckenswort im Beipackzettel entdeckt hat. Dann zwickt und zwackt es im Bauch, auch wenn die paar Krümel Milchzucker nicht dafür verantwortlich sind. Mir selbst ist es auch schon widerfahren, dass ich nach Genuss von Milchprodukten Verdauungsprobleme bekommen habe, weil ich mich auf diese „Nebenwirkungen“ konzentriert hatte. Ein andermal war ich eingeladen und genoss ein gutes Essen mit reichhaltig Lactose-Gehalt, ohne hinterher Beschwerden zu bemerken – weil ich durch die nette Atmosphäre und Gesellschaft abgelenkt war.
Letzteres erinnert mich an meine Mutter. Die hatte nämlich eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeits-Intoleranz, da wurde gegessen, was auf den Tisch kam.
Innenschau am Anfang des Jahres 2021
Ohne lebendige Kultur live und ohne Publikum
fühlt sich mein Inneres wie „geistiges Stromsparen“ an.
Ich vermisse mein jüngstes Baby „Kulturinitiative Seckmauern“.
Ich vermisse die vertrauten Gesichter,
die ich - durch Masken verhüllt - frage „Wer bist Du?“
Kaum jemand zeigt, wie es ihm wirklich geht – „Alles easy“.
Dennoch, ich spüre: Angst kriecht wie eine Schlange in die hintersten Winkel.
Die Spinnen weben dazu ihre Prophezeiung ins Netz: „Das dauert noch lange!“
Unsere Freude wird rar.
Der Virus treibt uns vor sich her. Wo wird unsere Mitmenschlichkeit landen?
Wir ahnen die Entfremdung. Facebook ist kein Ersatz für leibliche Umarmung.
Nichts ist wie vor Corona-Zeiten. Die Politiker nennen es „Die neue Realität“.
Ich bin nicht einverstanden mit unserem „Pfeifen im Wald“.
Wie lange wollen wir den Verlust an Freiheit, gutbürgerlicher Existenz
und die fortschreitend gläsern-digitale Überwachung noch verdrängen?
Mich erschüttert die Einsicht, dass ich keinen Ausweg kenne.
Aber dann meldet sich das „Dennoch“, ein Hauch Vertrauen keimt in mir auf:
Herr erbarme Dich!
Flucht
Was verbindet unser Empfinden mit diesem Thema? Wahrscheinlich zunächst die aktuellen Medienberichte über reale Szenarien, in denen unsägliches Leid hinsichtlich diktatorischer Gewalt, die Folter von politischen Gegnern, Tod von unparteiischen Zivilisten durch wahllose Militäraktionen und vor allem wirtschaftliche Not, bis hin zu der Gefahr zu verhungern, assoziieren. - Alles ernst zu nehmende Gedanken hinsichtlich der Thematik Flucht-Motivation in unserer Gegenwart.
Bei den Älteren in unseren deutschen Breitengraden werden sich bei dem Thema Flucht eher die eigenen mulmigen Erfahrungen nach dem letzten – hoffentlich allerletzten – Weltkrieg als Erinnerung melden. Nach Aussage von vielen damaligen Zeitzeugen hat auch die Flucht aus den durch die Sowjets besetzten Gebieten im Osten nach dem Ende des zweiten Weltkrieges außerordentliche negative Erinnerungen hinterlassen.
Und schließlich existiert da noch die umfangreichste Variante der Flucht: die „innere Emigration“ – die Flucht vor sich selbst und allen (scheinbar) unangenehmen, schmerzhaften Emotionen. Eine in den Wohlstandsländern weit verbreitete diffuse Angst greift seltsamerweise immer mehr um sich, je mehr im Prinzip reale Auslöser wie existenziell gefährdende Armut, Einschränkung persönlicher Freiheiten und anderes mehr kein stark bedrängendes Thema sind. Vielleicht führt ahnungsweise eine durch Übersättigung und Reizüberflutung entstehende Unzufriedenheit zu dem Phänomen einer Sinnentleerung, die dann durch Fluchtmechanismen in Richtung Party ohne Ende, exotische Urlaube und überflüssige Wellness-Exzesse mündet. Der Mensch verliert sich also selbst, indem er sich dort sucht, wo er nicht zu finden ist.
Ob nun reale Not wie oben beschrieben, oder die „innere Armut“ zu Flucht-Tendenzen führen, wir sollten zu einem gesunden Maß an Ein-fach-heit gelangen. Dieses „Weniger ist mehr“ habe ich in der Hinwendung zu meinem Inneren in der Meditation entdeckt und werde es immer mehr – bis hin zum Lebensende – vertiefen können. Wenn ich dann einst mein menschliches Leben beenden werde, wird meine Flucht im Moment des Übergangs in meine wahre Heimat ihr Ziel erreichen und somit beendet sein.
Ayurveda
Mir geht es mittlerweile schon gelinde auf die Nerven: fast jede Woche wird in den Medien eine neue Sau in Form alternativer Therapierichtungen durch den Ort getrieben. Ob sie jedoch wirklich in jedem Fall das bewirken, was sie im Gewand des Exotischen versprechen sei dahin gestellt. Wie soll das gehen, wenn in esoterischen Gazetten die Ausbildung zum Ayurveda-Therapeuten als dreitägiger Intensivkurs in schnuckeliger Umgebung in der Toskana für einen happigen Energieausgleich angeboten wird.
Dagegen benötigt man im Herkunftsland Indien neun Jahre für das Erlernen dieser Jahrtausende alten Heilkunst, die übersetzt „Wissenschaft vom langen Leben“ heißt. Ayurveda begnügt sich nicht mit einer schnellen Diagnosestellung, sondern beschäftigt sich ausgiebig mit den körperlichen Erkrankungen unter Einbeziehung der Lebensumstände und Lebensführung, sowie dem aus dem Gleichgewicht geratenen Organismus, der Psyche, sowie etwaig ererbten Krankheitsauslösern. Weiterhin versucht diese ganzheitliche Methode mit Reinigung, Ernährung, Naturheilkunde, physikalischen Anwendungen und mentalen Übungen das körperlich-seelische Gleichgewicht wieder herzustellen. Auch eine für unsere Wohlstands - Zivilisation so bitter notwendige Erziehung zu gesundheitsbewusster Lebensführung gehört zum ayurvedischen Konzept.
Wenn wir uns nun in der Geschichte unserer abendländischen Heilkunst umsehen, finden wir ähnliche Ausrichtungen wie im Ayurveda. Im Detail vielleicht abweichend, aber im Großen und Ganzen übereinstimmend – sei es nun der Kneipp´sche Guss oder Dampfbäder und Ölgüsse über die Stirn im Ayurveda.
Nach der ayurvedischen Lehre werden dem Universum fünf Elemente zugeordnet, die wiederum Beziehung zu den menschlichen Sinneswahrnehmungen haben: ErdeRiechen, Wasser-Schmecken, Feuer-Sehen, Luft-Fühlen, Raum- Hören. In jedem Menschen verdichten sich diese Elemente zu drei Typen, den so genannten „Doshas“.
Dabei handelt es sich um grundlegende Lebensenergien, die jeder Mensch seit Geburt in einer nur für ihn individuell typischen Struktur mit ins Leben bringt. Man könnte das weitgehend mit unseren Blutgruppen vergleichen. Der Unterschied zu den Blutgruppen besteht jedoch darin, dass die Doshas aus dem Gleichgewicht geraten und somit Krankheiten bedingen können.
Luft und Raum bilden das „Vata“. Diese Energie steuert die geistigen und physiologischen Prozesse des Menschen. So wird zum Beispiel die Atmung und das Nervensystem durch Vata überwacht. Vata-Typen sind anfällig für Schlaflosigkeit, Nervosität, Herzbeschwerden, Rheuma und Magenleiden. Diese Menschen brauchen emotionale Wärme (zum Beispiel via guter Freundschaften), eine regelmäßige Struktur im Leben und viel Muße (Hobbys, Beschaulichkeit).
Wasser und Feuer vereinigen sich zur „Pitta“-Energie. Dieser Typ hat als Schwerpunkt den gesamten Stoffwechselbereich.. Pitta regelt Körpertemperatur, das Hungergefühl und die Verdauung. Eine Störung dieser Energie zeigt sich durch Hauterkrankungen, Neigung zu Entzündungen und Fieber, Verdauungsprobleme, Bluthochdruck, Ungeduld und Unzufriedenheit. Pitta - Menschen sollten auf regelmäßige Ess- und Trinkgewohnheiten achten und sich viel bewegen. Yoga und Entspannungsübungen sind ebenfalls hilfreich.
Erde und Wasser schließlich bilden das „Kapha“. Dieser Typus hat meist eine recht zähe und gesunde Konstitution, muss aber dabei auf ein Leben mit geistigen Aufgaben, immer wieder neuen Zielsetzungen und sonstiger Abwechslung im Leben achten. Ist die Kapha - Energie aus dem Lot, resultieren Infektanfälligkeit, Depressionen und Antriebslosigkeit.
Bei alledem gilt es zu beachten, dass es kaum eine reine Ausprägung nur eines Doshas gibt, sondern dass so gut wie immer Mischtypen vorliegen. Diese einzelnen Anteile an Vata, Pitta und Kapha zu erkennen, ist die Kunst in der ayurvedischen Diagnosestellung. Die generelle Regenerations - Kur (Panchakarma) besteht aus Massagen, Ölgüssen auf die Stirn, Dampfbäder, Reinigung (Ausleitung von Giftstoffen und Stoffwechsel - Schlacken durch sanftes Abführen), Spezielle Diät und Yoga.
Und noch einmal: derartige Therapie-Ansätze könnten wohl auch in Kneipp - Kurorten zu finden sein.
Das Wesentliche....
der menschlichen Wahrnehmung verborgen.
- Aber es ist immer da!
(Von Dr. Detlef Eichberg)
Nun können wir uns natürlich sehr wohl fragen, was das „Wesentliche“ für die
Spezies Homo sapiens bedeutet. Und da werden die Meinungen wie die Nerven des Sonnengeflechts zwischen Ende Brustbein und Bauchnabel in alle Himmels-Richtungen auseinander driften. Also werde ich einzig und allein von meiner eigenen Auffassung ausgehen können, was das Wesentliche für mich im Universum zu bedeuten hätte.
Ich befinde mich da - nicht ohne Stolz - im Einverständnis mit den bisher erforschten höchsten Ebenen der Atomphysik: Schwingungen durchziehen alles was existiert. Wir können sie nicht sehen, riechen, schmecken oder fühlen. Aber dennoch stellen Schwingungen die Essenz allen Seins dar. Verdichten sich diese unsichtbaren Energien, so geben sich die Resultate als Materie in unserer dritten Dimension zu erkennen. Die Materie wiederum besteht aus Atomen, in denen um einen Kern Elektronen mit ungeheurer Schnelligkeit drumherum sausen, was wiederum neue Schwingungen erzeugt. Deshalb können wir auch davon ausgehen, dass alles was existiert, auf einer verdeckten Ebene miteinander in Form von Schwingungen in Wechselwirkung steht, also interferiert – ein grenzenloser Tanz von allem mit allem.
Tiere wie die Zugvögel, die Bienen, Fische, wandernde Herdentiere und viele andere Tiere mehr können nachweislich diese Schwingungen erspüren und sich an ihnen orientieren, wenn sie zum Teil tausende Kilometer gen Süden ziehen wenn der Winter naht, oder auch – im Fall der Bienen – wenn die Wege zu Futter-Quellen an das Navigationssystem via geologischer Schwingungen übermittelt werden. Nachweislich wird diese Spürsamkeit irritiert, wenn andere Sender wie Handy-Sendemasten der schwingungsorientierten Navigation buchstäblich dazwischen funken.
Auch wenn Sie vielleicht meinen bisherigen Ausführungen nicht voll zustimmen möchten, Jede und Jeder von uns wird immer mit dieser verdeckten Ebene der Schwingungen in Kommunikation stehen. Dabei sind diese Vernetzungen intensiver als aller anderer Austausch über unsere Sinne. Sich zu verlieben ist da als Beispiel für hoffentlich Viele von Ihnen die gemachte Erfahrung, dass es nicht nur äußerliche Faktoren als Auslöser der Zuneigung gab, sondern auch ein warmes Gefühl, das nicht eindeutig erklärbar eine tiefere Ebene auf Basis dieser Schwingungen in Resonanz gebracht hat.
Und was soll das ganze jetzt bringen zu glauben? Vielleicht, dass wir mal darauf achten, an welchen Stellen wir uns in der Natur wohl fühlen und in welchen Bereichen wir in Spannung geraten. Mit Sicherheit werden wir uns dann mit der Zeit lieber öfters im Wald aufhalten wollen als im Supermarkt oder der Fußgängerzone einer Großstadt. Und schließlich: Achten Sie auch mal auf ihre mentalen Schwingungen und spüren Sie, wie sich allzuviel negative Empfindungen wie Neid und Hass an erster Stelle auch negativ auf uns selbst auswirken. Im Kontrast dazu die harmonisiernde Wirkung, wenn wir wohlwollend anderen auch mal was Gutes wünschen.
Da-Sein
Wenn ich in den Pausen zwischen den Gesprächen in meinem Büro einfach mal nichts tue, außer da zu sein. Jetzt. Nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Einfach nur in diesem Moment da sein. Dann steigen manchmal seltsame Ideen in mir auf. Dann wird mir auf einmal klar: Es gibt nichts, vor dem ich weglaufen müsste und nichts, dem ich hinterher rennen sollte. Für einen kurzen Augenblick erfahre ich in solch einem Moment grenzenlose Freiheit. Und dann ist die Erfahrung wie eine Seifenblase auch wieder geplatzt – es ruft jemand an, ich muss auf die Toilette, bald gibt es Mittagessen, die Hunde müssen raus und so weiter. Macht nichts. Ich erinnere mich gerne an diese Freiheit, die ich nicht durch Leistung „machen“ kann.
Diese Erinnerungen bereiten mir immer öfter den Boden für diese Erfahrung. Oft auch nicht. Macht nichts. Ich halte die Erfahrung nicht fest. Aber wenn ich dieses Leben einst loslassen muss, dann möchte ich mich erinnern und feststellen, dass es im Sterben wirklich so ist: Es gibt nichts, vor dem wir weglaufen müssten und nichts, dem wir hinterher rennen sollten. Weil: Jeder Abschied mündet in ein Ankommen.
Es gibt kein Abonnement auf Glück
Früher waren es die Klatsch-und-Tratsch-Blätter, die uns Normalo´s von der Welt der Stars, der VIP´s und sonstigen Berühmtheiten berichteten. Da haben wir mitgelitten, mitgefeiert und uns mitgefreut. Wir identifizieren uns gerne mit der scheinbaren Herrlichkeit der da oben - die Royals, die Reichen, die Skandal-Typen. Da möchten wir unseren mitunter eintönigen Alltag mit der Identifizierung solcher im Blickpunkt des öffentlichen Interesses Stehenden aufhübschen.
Heutzutage ist dies durch das allgegenwärtige Internet, die sozialen Medien Facebook, Instagram und Co. noch wesentlich intensiver. Während man vor dreißig Jahren noch auf die Veröffentlichung der einmal wöchentlich erscheinenden Klatsch-Presse warten musste, bombardieren uns heute zig IT-Adressen mit Freud und Leid unserer Idole. Gut, da gibt es noch die eine Tageszeitung mit diesem legendär hohen Bild-ungsniveau. Die Nachrichten mit den reißerischen Überschriften verpuffen jedoch recht bald, so dass kaum jemand sich noch erinnern kann, was er „Interessantes“ vor drei Tagen in dieser Gazette gelesen hat.
Dem gegenüber wiederholen sich die exhibitionistischen Mitteilungen der Internet-News im Stundentakt. Da hat man es dann auch wirklich auf der Festplatte im Hinterkopf eingraviert: Ob Meghan jetzt mit der Queen Weihnachten feiert oder nicht. Ob Helene doch nochmal mit dem Silbereisen…? Oder wer sich von den weiblichen Möchtegern-Stars mal wieder am nacktesten hat ablichten oder sonstwie daneben benommen hat. Dies alles sind voyeuristische Impulse, die wir liebend gerne aufsaugen, um von unserer Langeweile abgelenkt zu werden.
Wirkliche Gefühle einer Identifizierung mit den Berühmtheiten werden in uns erst dann geweckt, wenn es um die Kompensation unserer Defizite, wie z.B. depressive Zustände, Verlust von Partner oder Arbeitsplatz geht. Dann projizieren wir das Glück einer frisch verliebten Person aus dem Show-Geschäft in unser eigenes Leben. Dann sind wir scheinbar teilhabend am Glück der großen, reichen Welt. Abgesehen davon, dass es sich dabei nicht um ein authentisches Glücksempfinden in unserem eigenen Leben handelt, so stellt unsere Jagd nach dem Glück generell ein Manöver dar, das zwingend in die Enttäuschung münden muss – oder wer kann von sich behaupten, dass er ab einem bestimmten Zeitpunkt auf Dauer glücklich gewesen sei. Das würde aller menschlichen Erfahrung widersprechen.
Ein Glücksgefühl wird durch klar definierbare hormonelle Botenstoffe in uns ausgelöst. Diese Transmitter gehen wie ein Schlüssel in ein bestimmtes Schlüssel-Loch im Gehirn, drehen um - und voilà: wir sind glücklich. Das dumme ist nur, dass dieser Schlüssel-Schloss-Effekt nicht anhaltend wirksam ist, er „leiert“ sozusagen aus. Des Weiteren besteht alles in der Schöpfung nie ohne einen Gegenpol: nicht nur hell/dunkel oder warm/kalt. Nein, wir würden die Freude nicht wirklich kennen, wenn wir nicht den Gegenpol der Trauer erlebt hätten.
Und so ist es auch mit dem Glück. Es wirkt eine gewisse Weile, aber dann verblasst es wieder. Und manchmal wechselt es auch ohne Vorwarnung zu Unglück. Daher habe ich mich nach mühsamen Erfahrungen entschlossen, nicht mehr ein Abonnement auf Glück zu fordern. Ich übe mich darin, ein Einverstandensein mit dem was ist in Gottvertrauen anzustreben. Da kommt auf einmal Frieden in mir auf und das ist ein Zustand, der mich in allen unangenehmen anderen Empfindungs-Zuständen trägt.
Veganes Leben und Schwangerschaft
Kinderärzte sind sich sicher: eine ausschließlich vegane Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit birgt eindeutig Risiken für die Gehirnentwicklung des werdenden Lebens und kann auch im Hinblick auf Fehlbildungen des heranwachsenden Menschleins zu Missbildungen führen. Denn bei veganer Lebensweise besteht eine Unterversorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen wie Jod, Folsäure, diversen Aminosäuren und vor allem Vitamin B12. Während Erwachsene mit voll ausgebildeter Organstruktur, Skelett, Gewebe und Hirnfunktion ohne Schaden längere Zeit vegan leben können, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung vor einer veganen Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit.
Denn vegan lebende Frauen nehmen nur ein Zehntel der täglich empfohlenen Menge an Vitamin B12 zu sich. Vitamin B12 kommt vor allem in Fleisch und Milchprodukten vor, die bei veganer Ernährung absolut tabu sind. In pflanzlicher Nahrung hingegen finden sich nur Spuren dieses Vitamins, das für die Blutbildung und die Entwicklung der Neuronen im Gehirn unabdingbar ist. Wenn nun aber die werdende oder stillende Mama aufgrund ihrer Ernährungsphilosophie nicht genug Vitamin B12 anbieten kann, so besteht die nachvollziehbare Gefahr oben erwähnter Defizite beim Fötus, beim Säugling und – sofern veganes Leben zur Familientradition gekürt wird – sogar bei Kleinkindern und Jugendlichen.
Da sich im menschlichen Organismus nach einer Befruchtung alles um das Wohlergehen des werdenden Lebens dreht, kanalisiert der schwangere Organismus alle aufzutreibenden Reste an Vitamin B12 aus etwaig vorhanden Reserven der Frau in die Gebärmutter, um die Frucht zu versorgen und optimal reifen zu lassen. Nachfolgend entwickelt die werdende Vegan-Mutter eine Anämie, die sich durch Blässe und Abgeschlagenheit bemerkbar macht. Das kann dann bis zu einer Schädigung von Nervenbahnen im Rückenmark gehen, was zu neurologischen Symptomen wie Empfindungsstörungen, Gangunsicherheit, ja sogar Verwirrtheit und Lähmungen führen kann.
Dass das Ungeborene ebenfalls unter dem Vitaminmangel leidet, liegt auf der Hand – es kann Abort oder Frühgeburt drohen. Des Weiteren wird in der Pädiatrie bei Babys von vegan lebenden Müttern vermehrt von Apathie und anderer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion nach der Geburt berichtet. Da ein B12-Mangel bei Eintreten einer Schwangerschaft schon frühzeitig auftreten kann, sollten Veganerinnen bereits zu Beginn der Schwangerschaft die Blutspiegel an Vitamin B12 überprüfen lassen und gegebenenfalls ein Defizit durch Gabe von B12 (intramuskulär oder als Kapsel) ausgleichen.
Zecken
Im Prinzip habe ich nichts gegen einheimische Spinnen. Wenn sich mal eine in unser Haus verirrt, trage ich sie liebevoll, in ein Tempo-Taschentuch eingebettet, wieder nach draußen. Seitdem ich jedoch erfahren habe, dass Zecken zur Familie der Spinnen zählen, kann ich meine Einstellung, alle Spinnen seien nett, nicht mehr aufrecht erhalten. Denn Zecken sind hinterlistig und gemein.
Das habe ich selbst erfahren, als mir eine Borreliose-Infektion einen Kurzurlaub vermasselt hat. Ich hatte überhaupt nicht realisiert, dass mich so ein kleiner Teufel erwischt hatte: der Biss ist schmerzlos und da ich mich ab und zu putze, hat mich der Bakterienüberträger beim Duschen wohl unbemerkt wieder ausgespuckt. Es mussten schon etwa zwei Wochen seit dem Biss vergangen gewesen sein, als ich die sogenannte „Wanderröte” (Erythema migrans), also große, rote Flecken auf der Haut, die sich konzentrisch ausbreiten und im Zentrum wieder verblassen, bemerkte. Diese Symptomatik taucht erst nach 10 bis 15 Tagen auf. Es sind auch rot-bläuliche Schwellungen an der Biss-Stelle möglich. Jetzt wusste ich, warum ich seit knapp zwei Wochen unter Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit, sowie schubweise leichter Temperaturerhöhung gelitten hatte. Die zwar sofortige, aber nicht mehr anschlagende Einnahme des homöopathischen Mittels Ledum C 200 verschleppte die eigentlich einzig wirksame Therapie um weitere Tage. Ich kann daher nur jedem raten, bei diesen Symptomen nach einem Zeckenbiss einen Arzt aufzusuchen, um die Borrelien durch die Gabe eines Antibiotikums, zum Beispiel Doxycyclin, zu killen. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist die Behandlung mit Antibiotika bei rechtzeitiger Therapie erfolgreich. Wird die Borreliose verschleppt, kann es zu Spätstadien mit Gelenkentzündungen, Herzproblemen und Lähmung der Gesichtsnerven kommen. Auch kann sich die Haut im Stadium III pergamentartig verdünnen – nicht nur ein kosmetisches Problem.
Die durch Zecken übertragbare Früh-Sommer-Enzephalo-Meningitis
(FSME) ist eine Virus-Infektion, die nicht antibiotisch therapierbar ist und schwerwiegende Komplikationen wie Hirnhautentzündungen nach sich ziehen kann. Hier hilft vorbeugend nur eine FSME-Impfung.
Da sich die Erreger der Borreliose, als auch der FSME im Darm der Zecken befinden, kann durch rechtzeitiges Entfernen vom „Wirt“, z. B. mit einer Zecken-Zange, eine Übertragung vermieden werden, denn es dauert ca. einen Tag, bis die Mikroorganismen vom Darm zum Saugorgan der Zecke gelangt sind und über deren Speichel in die menschliche Blutbahn gelangen.
Ein „Vollkörperschutz“ in der Natur durch entsprechend langärmelige Hemden und lange Hosen kann vor dem Angriff der Zecken schützen. Darüber hinaus verdirbt die Anwendung intensiv riechender „Repellents“ den Zecken den Appetit auf einen herzhaften Biss.
Allergien
Eins steht fest: Der rapide Anstieg an Allergien in den letzten Jahren muss in Zusammenhang mit zunehmenden Umweltbelastungen gesehen werden. Eine ungesunde Lebensführung inklusive schlechte Ernährung, Hektik, Reizüberflutung - und Corona ? - erhöhen die Bereitschaft für allergene Reaktionen, Wie wir sehen, sind es nicht allein die Allergene, die für diese Zivilisations - Erkrankung verantwortlich zu machen sind. Durch Einwirkung mehrerer Faktoren tritt schließlich der körpereigene Stoff Histamin auf den Plan und löst die unangenehme Symptomatik Juckreiz, Schwellung der Schleimhäute und des Gewebes, sowie tränende Augen und Niesen aus. Wie bei einer Badewanne mit vielen Wasserhähnen fließen Veranlagung, Pollen und andere Allergene, Elektrosmog, Psyche, Klima und vieles mehr in die Wanne, bis sie schließlich überläuft und die Allergie ausbricht.
Infolge der oben genannten Einflüsse wird unser Immunsystem irritiert - eben allergisiert. Normalerweise ist es seine Aufgabe, als Schutz gegen Eindringlinge von außen auf der Hut zu sein und krank machende Bakterien, Viren etc. abzuwehren. Wenn unser vegetatives Nervensystem aber durch Konflikte, Schadstoffe und/oder hausgemachten „Halligalli“ aus dem Ruder läuft, dann wittert das Immunsystem überall Verrat und reagiert auch bei an sich unproblematischen Kontakten mit Nahrungsmitteln, Tierhaaren, Hausstaub und anderem mit einer vermehrten Histamin-Ausschüttung. Es liegt daher auf der Hand, dass Anti-Histaminika die medikamentöse Bremse erster Wahl sind. Sie sollten bei den ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion so bald wie möglich genommen werden.
Zur innerlichen Anwendung kommen Loratadin, Cetirizin oder Diphenhydramin. Zur lokalen Anwendung, z. B. als Augentropfen oder Nasenspray, sind Cromoglicinsäure oder, was im akuten Stadium effektiver ist, Azelastin geeignet. Bei extremen Reaktionen, z. B. einem anaphylaktischen Schock mit Kreislaufkollaps, kann Cortison lebensrettend sein. Wir stoßen unserem Schutzengel vor den Kopf, wenn unsere Vorurteile gegen „des Deibelszeisch“ lebensrettende Maßnahmen vereiteln würden.
Der Sinn der Stille
Keine Wahlversprechen
Mein kleines Ich
Ätsch!
Zum Blatte sprach der Herbst: „Du sterbst.“
Drauf meint das Blatt zum Herbst: Bevor Du meine Farben erbst,
lass´ ich lieber los – steht auch mein Papa nackt und bloß.
Im Frühling wird er neue Blätter treiben.“
So kann der Baum auf ewig bleiben.
Wenn Windräder ihn nicht vertreiben…
Manchmal
Manchmal, wenn die grauen Nebel der globalen Katastrophen
mich umwabern,
Manchmal, wenn ich mein Misstrauen gegenüber politischer
Verantwortlichkeit nicht unterdrücken kann,
Manchmal, wenn ich menschlicher Verrohung, Egozentrik und
Konsum-Trunkenheit begegne,
Manchmal, wenn Ohnmacht, Wut und Trauer mich bereits beim
Aufwachen ereilen,
Dann, ja dann - möchte ich manchmal kein Mensch sein.
Dann, ja dann - behalte ich manchmal meine Mensch-Werdung
dennoch im Auge.
Und manchmal, wenn ich es nicht mehr erwarte, lodert Frieden
auf – und ich bin gerne Mensch.
Sekundärgewinn von Krankheit
Dass unser Willen manchmal fast schizophrene Kapriolen schlägt, sieht man am Beispiel des so genannten Sekundär-Gewinnes von Krankheit: Ohne es vorsätzlich zu wollen, können wir unsere Krankheit benutzen, um andere Menschen zu beeinflussen. Beispiel: Seit Jahren kommen „die junge Leut“ nicht zu ihrem berechtigten Urlaub im Süden, weil jedes mal am Tag vor dem Abflug die Oma einen knackigen Herzkasper mit Tatütata, Intensivstation und allem drum und dran bekommt. Sobald die Reise storniert ist, geschieht das Wunder der spontanen Genesung: Oma ist wieder auf dem Posten und kann nach Hause. Es handelt sich dabei nicht um einen bewussten Vorsatz,
geschweige denn Boshaftigkeit. Die Dinge geschehen unbewusst. Krankheit ist für einsame Menschen oft die einzige Möglichkeit, Zuwendung zu bekommen, auch wenn es nur das Blutdruckmessen ist.
Noch eine Verrücktheit aus meinem eigenen Erfahrungsbereich. Vor über dreißig Jahren ging es mir seelisch miserabel. Obwohl mir das Wasser bis zum Hals stand, wollte ich keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen. „Ich kenne doch meine Probleme. Wer soll mir denn da helfen? Ich muss das doch selber lösen.“ - Und so weiter. Ich bezeichne mein damaliges Baden im Selbstmitleid aus heutiger Sicht gerne als „gemütliches Elend“: Wenn wir etwas lange genug kennen, dann ist es uns vertraut. Auch wenn es belastend ist, so haben wir dennoch die Kontrolle darüber. Kontrolle wiederum bedeutet Macht. Unser Ego liebt die Macht. Was, wenn ich jetzt neue Wege beschreite, wo es zwar besser werden könnte, aber ich keine Kontrolle mehr darüber habe? Da schreckt der kleine Mann im Ohr, der mir immer einflüstert, wie die Welt zu gehen hat, zurück. Hier ist nun mein Wille und meine Entscheidung gefordert: Will ich wirklich gesund werden? Ja, so seltsam es klingen mag, für Gesundheit müssen wir uns entscheiden. Auch wenn wir dann, wenn wir geheilt nichts mehr zu jammern haben und unser Leben selbstverantwortlich in die Hand nehmen müssen.
Schöne neue Virtuell-Welt
Auch für ehemalige IT-Phobiker wie mich ist ein Tag ohne Computer mittlerweile langweilig. Wenn das Teil mal abgestürzt ist oder sich anderweitig verabschiedet hat, bricht fast die Welt zusammen: keine E-Mails, kein Google, kein Facebook, kein Youtube, keine Computerspiele, kein Einblick in Geschäftsvorgänge – um nur mal einen Ausschnitt der viel umfangreicheren Betätigungsfelder an einem PC aufzuzeigen. Immerhin macht uns die Zwangs-Abstinenz bewusst, wie abhängig wir von der virtuellen Welt geworden sind.
Suchttherapeuten haben im Hinblick auf Internetabhängigkeit Hochkonjunktur. Bereits im zarten Grundschulalter schaffen es die Zwerge Computer-spielend mehrere Stunden am Tag ihrer Seele, ihrer Konzentrationsfähigkeit und körperlichen Gesundheit zu schaden.
Die Auswirkungen im sozialen Umfeld erscheinen mir sogar noch gravierender: Kaum wahrnehmbar schleicht sich eine Entfremdung zu sich selbst und der Außenwelt durch die Hintertür ins Leben. Dann wird ein normaler Tagesablauf mit Fußball spielen und Hobbys in der Umsetzung zusehends schwierig. Obendrein gibt es jetzt tatsächlich auch noch den Ruf der Politik nach Virtualität im Gesundheits-Bereich. Der Onkel Doktor erscheint dann auf einem Bildschirm und chattet mit Ihnen Ihre Symptome durch. Nachfolgend ermittelt er via Body-Scan Schieflagen in Ihrer Hardware, von denen Sie vorher noch gar nichts gewusst hatten. In einiger Zeit könnte es dann einen Arzneimittel-Automaten neben der automatischen Geld-Ausgabe einer Bank geben, der nach Eingabe des vom Tele-Tubbi-Doc übermittelten Codes dann die Medikation kommentarlos ausspuckt.
Jüngere Patienten werden dies Prozedere einer virtuellen Medizin vielleicht größtenteils „geil“ finden. Solcherlei Entfremdung von einer am Heil des Menschen orientierten Medizin wird indes meiner Meinung nach gerade die U-30-Generation benachteiligen, deren Zugehörige einem gesundheitlich vorbeugenden Coaching von Angesicht zu Angesicht – eben einer empathischen Gesundheitsbegleitung – am meisten bedürfen.
Schwindel
Die Definition des klinischen Schwindels könnte auch auf Situationen vor und nach politischen Wahlen übertragen werden: „Eine unangenehme Störung der Orientierung oder fälschliche Wahrnehmung einer Bewegungsrichtung.“ In der Situation nach den Wahlen ersetzt dann operative Hektik die geistige Windstille...Schwindel zählt nach Kopfschmerzen zu den häufigsten Befindlichkeits-Störungen. Der prozentuale Anteil steigt mit zunehmendem Alter: bei Hochbetagten über 80 Jahre leiden gut 40 Prozent an arteriosklerotisch bedingtem Schwindel. Bezüglich der einzelnen Formen des Schwindels unterscheidet man zwischen Drehschwindel (Karussellfahren), Schwankschwindel (Bootfahren) oder Benommenheitsschwindel (Matschebirne, z. B. Überdosierung von Beruhigungsmitteln).
Zur symptomatischen Therapie werden Scopolamin-Pflaster, Sulpirid (Psychopharmakon mit ausgleichender Wirkung auf Schwindelphänomene), Kortison (bei Entzündung bedingtem Schwindel) oder Betablocker (bei Migräne-Schwindel) eingesetzt. Bei alledem sollte nach der Ursache geforscht und dann durch operative Eingriffe, Physiotherapie, Akupunktur oder psychologische Interventionen eine Grundbehandlung durchgeführt werden.
Hier noch ein interessanter und verblüffend simpler Therapieansatz: Durch eine Verlagerung beweglicher Oxalat-Kristalle im Labyrinth des Innenohrs kann es zu heftigen Schwindelattacken kommen. Durch eine schnelle Kopfdrehung und Seitwärts-Lagerung des Patienten kann der Therapeut in besagtem Fall die Kristalle sozusagen wieder in ihre richtige Position „schubsen“. Bei Störungen im Bereich des Gleichgewichtsorgans werden die Patienten auf Platten gestellt, die sich unkoordiniert bewegen. Durch die labilen Positionsänderungen kann der Vestibulapparat jetzt üben und gegensteuern. Somit wird das Gleichgewichtsorgan trainiert, damit es bei unkontrollierten Bewegungen richtig reagiert. Ein weiteres Phänomen ist der „Phobische Schwank-Schwindel“: Aufgrund unbewusster Ängste oder nicht verarbeiteter psychischer Probleme (Scheidung, Arbeitsplatzverlust) fühlen sich die Betroffenen außerhalb ihrer vier Wände unwohl und verlieren in der Fußgängerzone oder bei größeren Menschenansammlungen regelrecht den Boden unter den Füßen. Hier kann verhaltenstherapeutisch geholfen werden.
Abschließend sollen begleitende Therapie-Ansätze aus Naturheilkunde und Homöopathie nicht unerwähnt bleiben, wie da wären Ginkgo für die Durchblutung, Cocculus, Ambra, Conium und Petroleum in homöopathischen Potenzen, ätherische Öle (Pfefferminz-, Rosmarinöl), Bachblüten, Yoga, und andere Entspannungstechniken.
Wissen
(Von Dr. Detlef Eichberg)
An meinem altehrwürdigen Gymnasium in Gross-Gerau prangte über dem Haupteingang der Schriftzug „Wissen ist Macht“. Das Gebäude stammte noch aus der Zeit des vorvorigen Jahrhunderts und mich hatte bereits damals als Halbwüchsiger verwundert, dass das an Schulen vermittelte Wissen keine Macht gehabt hatte, Kriege und andere schlimme Entwicklungen in Deutschland und in der Welt zu verhindern.
Indes ist es nunmehr nicht mein Anliegen, die Relation von Wissen und Macht zu analysieren. Ich möchte vielmehr das Wissen als intellektuelles Besitztum, das dem Menschen Tür und Tor zu Sinnerfüllung und Glückseligkeit öffnen soll, ein wenig in Frage stellen. Dabei sei an dieser Stelle ganz klar erwähnt, dass diese meine Gedankengänge nicht für Leser im schulpflichtigen Alter geeignet sind.
Ohne Wissen können wir nicht überleben. Auch kann Wissen Leid abwenden, sofern wir zum Beispiel um die Fehler in der Menschheitsgeschichte wissen und daraus lernen (könnten). Mein Anliegen besteht darin, zu bedenken zu geben, dass ein rein rationales Wissen uns keine Antwort auf unser Leben und dem darin versteckten Sinn im Unsinn geben wird.
Eine der wenigen Erkenntnisse, deren ich ganz sicher sein kann, ist die Erfahrung, dass ich immer „dümmer“ geworden bin, je mehr ich den Dingen auf den Grund gehen wollte. Ich habe sechs Jahre naturwissenschaftlich geforscht und dabei auch einige Türchen öffnen dürfen. Nur - es war immer wieder noch eines dahinter. Das haben viele der ganz großen Physiker, Mathematiker, Biologen, Dichter und Komponisten in fast schockierender Eindeutigkeit erfahren: „Je mehr ich weiß, umso mehr weiß ich, dass ich nichts weiß.“ Das soll andererseits nicht heißen, dass die Betreffenden nicht einen Ansatz von Ahnung hatten, was die Wirklichkeit angeht.
Die moderne Forschung beweist jedoch zunehmend, dass das, was wir als Realität wahrnehmen, nicht hundert Prozent der absoluten Wirklichkeit entspricht. Ich möchte das nicht weiter anhand der Relativitätstheorie, Quanten-Physik und Erforschung von Parallel-Welten konkretisieren. Aber es sind weiß Gott keine Spinner, die aufgrund ihrer Forschungsergebnisse behaupten, dass die Welt nicht rational, sondern trans-rational, wenn wir so wollen sogar irrational organisiert ist. Der Physiker Max Planck bekannte in seiner Rede anlässlich des an ihn verliehenen Nobelpreises: „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte. Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms: Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
Ich leite da jetzt mal ein persönliches Fazit ab: Es ist zweifelsohne von Vorteil, einen Personalausweis zu besitzen, in dem steht, wie ich heiße, wann ich geboren wurde und wie alt ich bin. Dahinter steht aber die spannende Frage: Weiß ich, wer ich wirklich bin?
Fortschritt und Egoismus
Das, was wir Menschen unter „Fortschritt“ verstehen, war vor 100 bis 150 Jahren noch mit einem euphorischen Glauben an das Positive, wie z. B. Erleichterungen durch fantastische Erfindungen in der Technik, Wohlstand durch Industrialisierung und Verbesserung der sozialen Leistungen des Staates assoziiert. Erstellt man heutzutage eine Inventur, was die Vorteile des Fortschritts anbelangt, so kann man in vielen Bereichen behaupten, dass ein egozentrischer Missbrauch und die fatale Gläubigkeit an einen grenzenlos wirtschaftlichen Fortschritt dazu geführt hat, dass der Mensch sich in gefährliche Bereiche begibt, wenn man sich die Ressourcen an nicht erneuerbare Energie, Umweltverschmutzung und vor allem Verteilung des Wohlstandes vor Augen hält.
Nicht nur unser einzigartig schöner „blauer Planet“ wird zusehends bis auf die höchsten Berge und tiefsten Tiefen des Meeres verdreckt und ausgebeutet, so als ob das Biblische „Macht Euch die Erde Untertan“ dahingehend missinterpretiert würde „Von Erhalten hat Gott nix gesagt“. Wir machen mittlerweile sogar schon das Weltall zur Müllkippe durch den Abfall unseres „Fortschritts“ in der Raumfahrt und Unmengen an Satellitenschrott. Sicher: zahlreiche Mahner deuten mittlerweile auf obige Missstände hin, machen mobil mit Petitionen und Aktionen – jedoch mit welchem Erfolg? Die Lobby der Großkonzerne scheint sich hinter unserem Rücken lustig zu machen. Eine fast schon pervertierte Einstellung gegenüber dem Gemeinwohl lässt die Steuerhinterzieher angesichts der auseinander klaffenden Sozial-Schere triumphieren.
Mir scheint, dass die früher auf einzelne Kulturkreise begrenzte Dekadenz ein globales Ausmaß erreicht hat. Klimaveränderung, Altersarmut, schleichende Selbstvergiftung mit denaturierter Nahrung und vieles mehr lassen dunkle Wolken am Zukunftshorizont aufkommen.
Nun möchte ich nicht in das jammernde Muster des „Früher war alles besser“ verfallen. Aber die Beobachtung, dass mit jeder Oma, die stirbt, ein Nutzgarten verschwindet, gibt zu denken. Auch eine Rückbesinnung auf das, was der Mensch wirklich für ein zufriedenes Leben benötigt - und das ist bei ehrlichem Überdenken erstaunlich wenig – könnte aus utopischer Sicht mit den uns heute über die virtuellen Möglichkeiten zur Verfügung stehenden PR-Maßnahmen vorstellbar werden. Z.B.: >Einfach leben ist „in“<.
Kernige Gesundheit
Nüsse, konkreter die in einer verholzten Ummantelung enthaltenen Nusskerne, enthalten das gesamte Material, das für das Wachstum der entsprechenden Pflanze notwendig ist. Da nimmt es nicht Wunder, dass im Samen dieser Nüsse eine Vielzahl an hochwertigen Vitalstoffen enthalten sind, z.B. reichlich Eiweiß. Hierbei sind Erdnüsse, Mandeln und Pistazien als besonders proteinreich einzustufen, weshalb diese Nuss-Sorten besonders für Vegetarier und Veganer, die keinerlei tierisches Eiweiß zu sich nehmen, von besonderem Interesse sein sollten. Acht bis zehn Prozent macht der Anteil an löslichen Ballaststoffen in Nüssen aus, was sich positiv auf die Besiedelung des Darmes mit „guten“ Bakterien auswirkt. Nüsse sind auch gehaltvolle Lieferanten der Vitamine B1 und Vitamin E, sowie der Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Zink.
Auch die sogenannten „sekundären Pflanzenstoffe“, denen man früher keine für den menschlichen Organismus bedeutsame Rolle zugeordnet hatte, sind aus heutiger Sicht sehr wohl für den Stoffwechsel der Menschen von Bedeutung: Die in Nüssen enthaltenen Phytosterine haben eine dem Cholesterin sehr ähnliche Molekülstruktur. Wenn nun reichlich Phytosterin im Darm anwesend ist, so hemmt dies die Resorption und Aufnahme von Cholesterin aus dem Nahrungsbrei im Darm. Dadurch gelangt weniger Cholesterin ins Blut (Verdrängungs-Mechanismus der Phytosterine in Konkurrenz zu Cholesterin). Somit wiederum kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert werden, indem ein niedrigerer LDL-Cholesterol-Spiegel („böses“ Cholesterin) die Gefahr von Ablagerungen an den Blutgefäßwänden mindert.
Schließlich kommt den in Nüssen enthaltenen Flavonoiden, OPC-Substanzen und Carotinoiden ein antioxidativer Effekt zu, wodurch besonders im Darm ein Schutz vor Krebsentstehung aufgebaut wird. Weitere entgiftende Effekte durch Nuss-Inhaltsstoffe sowie die sogenannte Apoptose, also die Anregung eines „Selbstmordes“ unguter Zellen, komplettieren die Anti-Krebswirkung. Auf die Signaturen-Lehre bezogen, die das Universalgenie Goethe bereits als Hinweis von Aussehen der pflanzlichen Morphologie im Bezug zum menschlichen Organismus gewertet hat, lassen Walnüsse unschwer Rückschlüsse auf das menschliche Gehirn zu. Prüft man nach, so stößt man auf ein „Aha“ bezüglich Omega-3-Fettsäuren, die im Gehirnstoffwechsel eine bedeutend positive Rolle spielen.
Beruhigend zu wissen, dass trotz eines gewissen Fettgehaltes Nüsse nicht dick machen, da Ballaststoffe und nicht quantitativ zu feinem Brei zerkaute Nuss-Stücke die Darmpassage beschleunigen und damit die Aufnahme kalorienträchtiger Inhaltsstoffe verringern. Also kann man mit Zuversicht dem vorgeschlagenen Verzehr von einer „handvoll“ Nüsse pro Tag folgen, ohne eine nennenswerte Gewichtszunahme befürchten zu müssen. Sollten geschälte Nüsse einen ranzigen Geschmack vermitteln, dann sofort ab in die grüne Tonne damit, da dann besonders bei Erdnüssen die Gefahr von Schimmelbildung mit erhöhter Bedrohung durch Aflatoxin-Bildung besteht, was wiederum die Krebsgefahr erhöht.
Innehalten
Vor was laufen wir nicht alles weg: vor Problemen, Anstrengungen, ungeliebten Anteilen in uns und in anderen. Ja sogar vor der Liebe, meinen Fähigkeiten, den positiven Umständen und etlichen weiteren guten Aspekten in meinem Leben versuche ich davon zu laufen. Warum sind wir bloß ständig auf der Flucht vor scheinbar unangenehmen und sogar angenehmen Dingen? Warum fühlen wir in uns ständig einen Mangel, obwohl wir in der Fülle leben? Es gibt offenbar eine Sehnsucht in uns, die uns ständig umtreibt. Dabei ist alles, was wir erwarten, wonach wir uns sehnen, bereits schon in uns vorhanden.
Indem ich immerzu auf der Flucht vor und der Suche nach allem möglichen bin, nehme ich nicht wahr, dass ich tief in mir eine Zufriedenheit trage, die durch die überlagernden Sorgen, Ängste und andere Kobolde nicht mehr wahrnehmbar ist. Wie bekomme ich nun diesen Pumuckl wieder in die Schublade? Das ist deshalb so schwierig, weil es so einfach ist: Still halten, akzeptieren und annehmen was ist – auch mein Unheil-Sein, meine körperlichen und seelischen Schmerzen , die zu lange Nase, das zu geringe Gehalt, meinen Jähzorn.
Im Innehalten sollte ich aber auch meine Talente würdigen, meine Sensibilität und Fähigkeit zum Mitgefühl. Vielleicht hat Gott diese Sehnsucht in uns eingepflanzt, damit wir nach mehr oder weniger langen Irrwegen uns seiner erinnern und dann fähig sind, vor der hausgemachten Suche nach Scheinbefriedigungen wie tolles Auto, Status und Beliebtheit zu kapitulieren.
Wenn wir in die Stille gehen und in uns hinein lauschen, dann ist da mit der Zeit nichts als reines Sein – es ist dann einfach so, wie es ist. Weiter nichts. Dann betreten wir einen Raum in uns, wo Wut, mangelndes Selbstbewusstsein und das Streben nach Höherem keine Macht mehr über uns haben. Dort heilen auch leidvolle Erfahrungen und das innere Chaos ordnet sich.
Unser „Ich“
Frühestens ab anderthalb bis zwei Jahren benamen und empfinden wir uns selbst als „Ich“. Nur – was ist das eigentlich, dieses Ich, auch „Ego“ genannt. Vor dreißig Jahren ging die Wissenschaft noch davon aus, dass dieses Ich zu 60-70% durch unsere Gene festgezurrt sei. Heute weiß man, dass dieses Ich zu über Zweidrittel konditioniert, also von unserer Umwelt seit Geburt an geprägt wird. Dies geschieht einfach, ohne dass jemand dafür vorsätzlich Schuld oder einen positiv lobenswerten Einfluss hätte. Aber es macht in unserem Mensch-Sein und vor allem als Erwachsene unsere Einordnung und entsprechenden Handlungen dessen aus, wie wir uns im Leben an besagter Ich-Empfindung orientieren. Dieses vermeintlich objektiv gültige Ich ist jedoch nicht statisch fixiert. Es verändert sich ständig gemäß unserer wechselnden Wünsche, Erwartungen und Ideal-Vorstellungen von uns selbst. Vielleicht kann man das nochmals auf sich einwirken lassen – es gibt keine Konstanz dessen, was wir als unser Ich empfinden.
Ich werde mich bei einem Vorstellungs-Gespräch für einen Job auf die Frage, wer ich bin, anders darstellen, als wenn mich ein nettes Mädchen oder ein toller Mann das fragen würde. Unser Ich passt sich fast ständig den Sehnsüchten und Wünschen an, die uns gerade erstrebenswert erscheinen und die uns glücklich machen sollen. So suche ich mir auch möglichst die Partner/innen aus, die den gerade vorherrschenden Bedürfnissen von mir nützlich sind. Das führt zu sehr eigennützigen Beziehungen. Wenn die Freundinnen oder Freunde mich nicht mit ihrer Unterstützung bedienen, so können sie mir den Buckel runter rutschen. Man kann also davon ausgehen, dass, wenn ich mein Ich als Berechtigung für meine Forderungen an die Welt deklariere, es zwar möglich sein kann, dass ich mich selbst behaupte, aber es wird dann immer jemand geben, der dafür zahlt. Wenn ich reich werde, so geht das nur, wenn andere ärmer dadurch werden. Wenn mein Ich mir einhämmert, dass ich immer Recht habe, so muss es Andere geben, die - aus meiner Sicht - Unrecht haben.
Besagte Gedanken über das „Ich“ lassen schließlich vermuten, dass, wenn wir unbewusst doch mal Zweifel an der Berechtigung unserer Ich-Forderungen bekommen, die totale Panik ausbricht und wir z.B. in Streitgesprächen aus dieser Angst heraus immer aggressiver auf Andere einwirken. Wenn wir wirklich ein unfehlbares Ich besäßen, so würde uns nämlich eine andere Meinung nicht dermaßen aus unserer Mitte bringen können. Ein friedensstiftendes Fazit wäre also, dass wir Beziehungen nicht als „Du da“ und „ich hier“ leben würden, sondern als sich gegenseitig bedingend und daher nicht wirklich als getrennt erkennen würden.
Verletzungen und Demütigungen
In buddhistischen Kulturen ist es üblich, dass Kinder ab dem Schulalter für ein paar Jahre bis zum Beginn des Erwachsenwerdens in Klöstern unterrichtet werden. Sie erhalten dort auch die Wegweisung für ihr späteres Leben. Nun darf man jedoch nicht glauben, dass diese Zeit des Lernens und der Strukturierung für das künftige Erwachsensein nur dem Rezitieren von Sutras, stundenlangem Meditieren und strengstem Gehorsam unterworfen ist. Die jungen Novizinnen und Novizen führen ein Kind- und Jugend-gemäßes Leben. Ja und dazu gehört neben Spiel und sportlicher Freizeitbetätigung auch das aneinander Reiben im Streit – und dies sogar manchmal mit körperlich aggressivem Schlagabtausch.
Nun versammelte eines Tages der Abt eines solchen Klosters, das sich überwiegend mit der Schulung junger Menschen befasst, seine Schäflein um sich und fragte in die Runde, wer schon mal im Streit körperlich verletzt worden sei. Prompt gingen einige Hände hoch. Dann fragte der Abt, wer es denn schon einmal erlebt hätte, dass er sich durch Worte gedemütigt oder verletzt gefühlt hätte. Da gingen noch zahlreichere Hände nach oben als bei der ersten Frage. Schließlich fragte der Abt, ob jemand von den körperlichen Verletzungen noch etwas spüre. Einige wenige Rückmeldungen bejahten das. Dann fragte er, wer denn noch etwas von den innerlichen Verletzungen durch Demütigung mit Worten spüre. Und zum Erstaunen aller gingen zahlreiche Hände in die Höhe.
Diese Geschichte verdeutlicht, wie stark wir in unserer Seele verletzbar sind. Natürlich können Raufereien mit tätlicher Gewalt recht schmerzhaft ausgehen. Allerdings sind diese körperlichen Schmerzen oft nach kurzer Zeit schon fast wieder vergessen. Aber der innere Schmerz, der uns durch Mobbing, übler Nachrede, Verachtung und Hass psychische Schmerzen zufügt, der begleitet uns noch sehr lange. Manchmal heilen die inneren Verletzungen nicht mal bis zum Lebensende. Also bitte darauf achten, dass wir anderen, auch nicht unbedacht, durch Tratschereien, Missachtung, Vorurteile, falsche Unterstellungen und vieles mehr keinen dauerhaft seelischen Schaden zufügen.
Bauch-Gefühle
Wer kennt sie nicht, die Begriffe „Bauch-Gefühl“ und „Bauch-Gehirn“. Beide
Metaphern deuten auf die Korrelation zwischen Verdauungstrakt und
Hirnaktivität hin.
Zum einen stellt das Nervengeflecht im Unterleib eins der sensibelsten
sensorischen Gefilde dar und reagiert auf kleinste emotionale Impulse. Daher
auch die Formulierungen im Volksmund „Das liegt mir schwer im Magen“,
„Aus Angst in die Hose machen“, „Schmetterlinge im Bauch“ usw. Unsere
Gefühle haben stets eine Auswirkung auf den gesamten Körper. Die Nerven des
Verdauungstraktes sind jedoch der Bereich, der uns am meisten in seiner
Wechselwirkung zwischen Emotionen und Körper-Reaktion bewusst wird.
Zum anderen weiß man mittlerweile, dass auch die über tausend verschiedenen
„guten“ Darmbakterien unsere Gefühle – ja sogar unser Denken beeinflussen
können. Diese Darm-Mikrobiotika haben Einfluss auf unser Gehirn und unsere
Psyche, indem diese guten Bakterien über die Freisetzung von Botenstoffen mit
dem Zentralnervensystem kommunizieren. Das ZNS seinerseits reagiert dann
wiederum mit einer Antwort in Richtung Verdauungstrakt – Gehirn und Darm
„unterhalten“ sich sozusagen.
Jeder Eingriff in die Darmflora, sei es Stress, probiotische Komponenten (z.B.
Lactobacillus-Keime), Darm-Infektionen, Antibiotika und Darm-Entzündungen,
wirkt sich unbewusst reaktiv auf unser Denken und Gefühle aus und kann über
Beeinflussung von Angst und gedanklichen Phantasien sogar Krankheiten wie
Depression, Fibromyalgie und Multiple Sklerose negativ verstärken. Und
brandneue Forschungsergebnisse deuten an, dass eine gesunde und vielfältige
Darmflora die beste Therapiegrundlage zur Behandlung von schwarzem
Hautkrebs, Nierenkrebs und eventuell noch weiterer Tumor-Varianten sein
kann. Aber vielleicht hat ja Ihr Bauch-Gefühl Ihnen bereits einen Hauch
Ahnung von alledem übermittelt.
Konkrete Maßnahmen zur Unterstützung einer gesunden Darm-Flora wären
eine Ballaststoff reiche Ernährung, weniger raffinierte Kohlenhydrate (Zucker,
Weißmehl), Alkohol in Maßen, frisches Sauerkraut, das rechtsdrehende
Milchsäure enthält, LC1-Yoghurts (z.B.Actimel) und Kombinationen diverser
Darmbakterien zum „Animpfen“ einer guten physiologischen Darm-Flora
(Symbioflor, Omniflora).
Interview „Die Kartoffel in der Volksheilkunde“
I: Welchen Stellenwert nimmt die Kartoffel Ihrer Meinung nach in kulinarischer Hinsicht und schließlich auch in der Heilkunde ein?
DE: Die Entdeckung der Kartoffel in den Hochländern Südamerikas durch den Eroberer Pizarro um das Jahr 1520 kann rückblickend als wahrer Segen und Bereicherung der Grundnahrungsmittel-Palette in Europa angesehen werden. Allerdings dauerte es noch gut 200 Jahre, bis Solanum tuberosum, so der wissenschaftliche Name der Kartoffel, als Nahrungs-Quelle und Vitamin-C-Lieferant gegen Skorbut (eine gefürchtete Mangelerkrankung bei Seefahrern) zum Einsatz gelangte. Zuvor führte das Nachtschattengewächs zu dramatischen Vergiftungen, da man statt der ungiftigen Knolle die überirdischen Kraut-Anteile mit ihrem Gehalt an toxischem Solanin verzehrte.
I: Landauf, landab ist die regionale Küche von Kartoffelgerichten geprägt, obwohl die Erdäpfel immer wieder als „Dickmacher“ verteufelt werden. Wie gesund ist die Kartoffel wirklich?
DE: Heutzutage kann man besonders in deutschen Landen die Kartoffel als Nahrungsmittel höchster Priorität bewerten – jeder Deutsche verzehrt im Durchschnitt 65 Kilogramm pro Jahr.
In Form gekochter Beilage, als Salat oder Püree liefert die Knolle bei 100 Gramm lediglich 70 Kilokalorien, kann also mitnichten als „Dickmacher“ angesehen werden. Bei Pommes frites, Chips oder Bratkartoffeln hingegen schlägt der hohe Fettanteil allerdings kalorisch zu Buche.
Bei alledem enthält besagtes Nahrungsmittel wertvolle Bestandteile wie Stärke als Energiespender, Eiweiß und Aminosäuren für Muskelaufbau und Organe, sowie etliche Vitamine und Mineralstoffe, die das körperliche und geistige Wohlbefinden fördern.
I: In welchen Bereichen sagt man der Kartoffel vor allen Dingen Heilwirkung nach?
DE: Außer ihrer geschmacklichen Beliebtheit und ernährungsphysiologischen Vorteilen gilt die Kartoffel als probates Heilmittel in der Volksmedizin: Mit Schale gerieben und mit etwas Milch oder Kokosöl zu einem streichfähigen Brei verrührt, entfaltet die Kartoffel als Auflage einen lindernden Effekt bei rheumatischen Entzündungs-Schüben, Verstauchungen oder auch Mückenstichen. Der besonders in den Schalen vorkommende Wirkstoff Quercetin ist hierbei für die entzündungshemmende Eigenschaft verantwortlich. Zudem wird die kühlende Wirkung als angenehm empfunden. Als dick geschnittene Scheiben auf die Stirn gelegt, wirkt die Kartoffel lindernd bei Kopfschmerzen. Darüber hinaus soll z. B. die Inhalation der Dämpfe gekochter Schalen bei Stirnhöhlenentzündung oder das Aufstreichen von rohem Kartoffelbrei auf die betroffenen Stellen bei Hautproblemen helfen.
I: Die Kartoffel wird also rein äußerlich zur Gesundung eingesetzt?
DE: Ja und nein, die Kartoffel lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Sicherlich gibt es in fast jeder Familie noch ein altes Hausrezept, in dem die Kartoffel als Heilmittel eingesetzt wird – beispielsweise der klassische Kartoffelwickel gegen Halsschmerzen. Wissenschaftlich belegt ist auf jeden Fall, dass die „tollen Knollen“ aufgrund ihrer Säure-bindenden Eigenschaften eine Wohltat bei Sodbrennen und Magenschleimhaut-Entzündungen sind. Die basischen Eigenschaften von Kartoffelsaft kann man sogar mit einem kleinen Versuch im Labor beweisen: Der durch Entsaften oder Auspressen geriebener Kartoffeln gewonnene Saft wird in einem Glas mit etwas Wasser verdünnt und ein Säure-empfindlicher Indikator hinzu gegeben.
In ein weiteres Glas füllt man nur Wasser mit ein paar Tropfen dieses Phenolphthalein- Indikators. Gibt man nun eine kleine Menge Salzsäure in das Wasser ohne Kartoffelsaft, so färbt sich die Lösung schlagartig rot – ein Hinweis, dass die Lösung „sauer“ ist. Verfährt man dann gleichermaßen mit dem Kartoffelsaft und tropft Säure hinzu, so ändert sich die Farbe nicht, da die basische Eigenschaft der Kartoffel die Säure neutralisiert.
I: Sie können die Kartoffel also zu Genuss- und Heilungszwecken bedenkenlos empfehlen?
DE: Absolut. Solanum tuberosum stellt viel mehr als ein Grundnahrungsmittel dar und nimmt einen wichtigen Platz in der Volksheilkunde ein.
Arbeits-Rhythmus
Ich finde, ab und zu faul sein ist besser, als sich ständig müde durch´s Leben zu quälen. Ein wohl dosierter Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung könnte meiner Meinung nach eine stimmige Einstellung für eine gesunde Lebensführung sein. Das hatte auch ein Therapeut sicher gemeint, als er die Hand zur Faust ballte und sagte „Das ist nicht das Herz“, sodann die Faust öffnete, die Finger abspreizte und wieder meinte „Und das ist auch nicht Euer Herz“, um dann schließlich abwechselnd rhythmisch die Hand zur Faust ballend und anschließend wieder mit ausgestreckten Fingern öffnend zu rufen „Das ist Euer Herz!“ - eben ein Wechsel zwischen tätigem Pumpen und erholsamem Entspannen.
Fleißig sein war in früheren Zeiten mit Sicherheit überlebensnotwendig. Allerdings waren es vornehmlich körperliche Arbeiten, die zum Lebensunterhalt beitrugen. Danach gab es nach Feierabend eine wohlige Müdigkeit, mit der man in guter Gesellschaft oder auch für sich Zeitung oder Bücher las, einen kleinen Dämmerschoppen petzte, oder mit anderweitig entspannender Beschäftigung nach getaner Arbeit „den Abend feierte“, um sich somit die beste Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf zu schaffen. Heutzutage laufen wir indes Gefahr, die mental erschöpfende digitale Arbeits-Tätigkeit in unserer Freizeit noch mit zusätzlicher Reizüberflutung aus dem Internet, dem Smartphone und durch Soziale Medien (die alles andere als „sozial“ sind) zu besudeln. Das kann auf Dauer nicht gesund sein. Über das vegetative Nervensystem kommt das Herz-Kreislauf-System aus dem Takt, die Verdauung, die eh durch Fastfood und Co. aus dem Lot geraten ist, läuft noch mehr aus dem Ruder, das Immunsystem rutscht in den Keller, wir haben Ein-und Durchschlaf-Probleme und wir neigen vermehrt zu Depressionen und Burnout.
Glücklicherweise haben doch einige erkannt, dass ein Schutz vor übermäßig ungesunder Kopf-Vermüllung Not tut und widmen sich in der Freizeit der Bewegung an frischer Luft, besuchen Yoga - und Entspannungskurse, pflegen IT-freie Hobbys und unterhalten beständige Freundschaften. Oder, was man sich auch zum Abschalten erlauben dürfen sollte: Manche sind ab und zu ein wenig „faul“.
Mein Einverstandensein mit dem was ist befreit mich von Mangel
Hierzu bedarf es zunächst einer Erläuterung. Wir erleben seit Anbeginn unseres menschlichen Daseins schon gleich nach der Geburt, dass uns etwas fehlt: Nahrung, Wärme, Selbständigkeit. Wir sind zunächst noch nicht einmal imstande, uns eigenständig von der Bauchlage auf den Rücken umzudrehen. Im Prinzip, wenn man es mal mit der Geburt von Tieren vergleicht, werden wir einige Monate zu früh geboren. Viele Neugeborene Tier-Babys können nach wenigen Minuten selbständig auf den Beinen stehen. Hier handelt es sich jetzt bei den erwähnten Umständen in unserem menschlichen Leben um die Zeit der Symbiose mit der Mutter und anderen Familienmitgliedern, die zwingend notwendige Mängel wie Hunger, Durst und Liebe kompensieren muss.
Wenn wir dann in unserer Bewusstwerdung heranreifen, nehmen wir andere Mängel wahr: Die anderen Kinder haben vielleicht mehr Spielzeug als wir, bekommen mehr Leckereien, erfahren eventuell mehr Zuneigung als wir. Später spüren wir mitunter in der Schule, dass andere Schüler von manchen Lehrern bevorzugt werden, es gibt bei den anderen vielleicht mehr Freiheiten seitens dessen, was von zuhause aus erlaubt
ist . Schließlich bekommen unsere Altersgenossinnen und Genossen mit 18 Jahren den Führerschein und sogar ein Auto finanziert. Die anderen haben vielleicht bereits tolle Partnerschaften, während wir uns als einsam empfinden. Dann vergleichen wir uns im Erwachsenwerden mit dem beruflichen Status der anderen, mit deren Beliebtheit, ihrem Besitztum und vermeintlicher Zufriedenheit. Wir stellen da dann seltsamerweise mehr fest, was uns anscheinend alles fehlt, anstatt auch die andere Seite der Medaille in unserem Leben zu betrachten – wir haben zu Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf, es herrscht kein Krieg in unserem Land usw.
Die Inventur unserer subjektiv empfundenen Defizite kann sich lustiger Weise soweit verselbständigen, dass manche sogar ein Problem mit dem Wetter haben. Hierbei meine ich nicht Trockenheit, Dürre und Überschwemmungen, sondern die Einstellung „Immer, wenn ich mal wandern will, regnet´s!“. Und da setzt die oben zitierte Aussage an. Wenn ich die bekannte Einstellung „Es gibt kein schlechtes Wetter beim Wandern, nur schlechte Kleidung“ verinnerliche, so bin ich erst mal einverstanden, dass es jetzt regnet. Und schon öffnen sich Bereiche in mir, die den scheinbaren Mangel an sonnigem Wetter kompensieren. Wir können anfangen zu üben, mit dem was ist einverstanden zu sein, damit wir nicht hausgemacht unter Mängel leiden. Das ist allerdings leicht gesagt. Wir werden immer unter Verlusten lieber Menschen, Arbeitsverlust, Krankheit, materieller Existenzgefährdung und vielem mehr zu leiden haben. Dennoch würde es sich lohnen mal zu spüren, ob ich nicht ein „Dennoch“ dem Mangel entgegen zu setzen vermag. Mal mit viel Augenzwinkern und nicht ganz ernst humorvoll ausgedrückt: „Keine Vorliebe, keine Abneigung - dann bist Du Chef von allem“.
Ich mag Menschen die ...
- freundlich sind und Freundlichkeit erwidern
- aufrichtig und ehrlich sind
- Vorurteile versuchen zu vermeiden
- verzeihen können
- warmherzig sind
- ihre Probleme nicht zur Schau stellen
- andere Menschen nicht bevormunden
- Krisen erlebt und gemeistert haben
- nicht neidisch sind
- sich für das Wohlergehen anderer einsetzen
- spirituell wahrhaftig sind
- keinen Geiz kennen
- Vertrauen zu einer höheren Macht in allen Lebenslagen behalten
Ich kann mich selbst in 9 Fällen von den 13 Aussagen mögen, auf wie viel kommst Du?
Fettleber
Die am meisten assoziierte Ursache der Entstehung einer Fettleber schien bis vor kurzem noch der übermäßige Konsum von Alkohol zu sein. Seit einiger Zeit kommen hingegen Studien zu dem Ergebnis, dass gerade ein als gesund geltendes Nahrungsmittel wie Obst bezüglich einer Leberverfettung als problematisch gilt: Eine hohe Fructose-Zufuhr aus Obst- und Gemüse-Säften oder Smoothies bewirkt, dass der Fruchtzucker nicht vollständig im Dünndarm resorbiert werden kann. Die Fructose „schwappt“ dann in den Dickdarm über und es kommt zu einer Schieflage der Verdauungsprozesse, was sich über die sogenannte Darm-Leber-Achse negativ auf den Leberstoffwechsel auswirkt. Daneben besitzt Fructose in der Leber noch einen ganz spezifischen Effekt: Sie aktiviert die Lipogenese, was direkt zur Leberverfettung beiträgt. Die Warnung vor „zu viel Fructose“ sollte indes nicht dazu führen, dass der Obstkonsum stark eingeschränkt wird. Ein großer Teil der Fructose wird nämlich gar nicht über frisches Obst, sondern über Säfte oder Fruchtjoghurts aufgenommen. Wenn man Obst konsumiert, kann man Sorten bevorzugen, die vergleichsweise wenig Fructose enthalten. Beispielsweise enthalten Äpfel ungefähr doppelt so viel Fructose wie Bananen. Treten leberspezifische Symptome wie erhöhte Leberwerte, Müdigkeit oder gar Schmerzen auf, kann der Prozess der Leberverfettung weit fortgeschritten sein. Am Ende können Leberzirrhose und Leber-Karzinome stehen.
Andererseits kann die Fettleber – wie bereits erwähnt - durch geeignete Ernährung, vor allem wenig Kohlenhydrate und Fructose, verhindert und in Frühstadium auch komplett geheilt werden. Vorbeugend gegen Fettleber bietet sich auch körperliche Aktivität an, um die muskuläre Insulinsensitivität zu verbessern. Dabei reichen bereits leichte Bewegung über wöchentlich fünf Stunden aus. Auch die Reduzierung von Körpergewicht hilft, die Gefahr der Entstehung einer Fettleber zu verringern. Hinsichtlich einer Ernährungsoptimierung sollte der Anteil an Ballaststoffen, Proteinen und hochwertigen Ölen erhöht und der Anteil der Kohlenhydrate reduziert werden, denn die Hauptursache der Fettleber sind Kohlenhydrate, die in der Leber zu Fett umgewandelt werden, weniger das mit der Nahrung aufgenommene Fett. Pausen von mindestens fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten, oder auch das sogenannte Intervall-Fasten können sich positiv vorbeugend auf eine mögliche Fettleber-Entstehung auswirken. Schließlich existieren Studien, die zeigen, dass zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag den Leberstoffwechsel günstig beeinflussen. Allerdings sollte dies nicht dadurch boykottiert werden, indem mehrere Löffel Zucker im Kaffee landen.
Gott Raum geben
wenn wir unseren inneren Müll hinaus werfen.
Ich habe oftmals darüber nachgedacht, warum ich trotz Beten und sonstig frommer Haltung in bestimmten Lebensphasen weiter „in der Klemme stecken geblieben“ bin. Wo war da der liebe Gott, der mir helfen und mich von meinen Sorgen befreien sollte.
Später in der Meditation überkam mich dann fast ein Lachkrampf, als ich – wieder mal – erkannte, dass ich Gott zu einem Automaten degradiert hatte, der mir nach Einwerfen von Gebeten hätte helfen sollen. Und zwar sofort. Ich merkte, dass Gottes Wege nicht immer die meinen sind. Wie „fromm“ bin ich denn überhaupt, wenn ich nicht auch in der Bedrängnis dennoch vertraue, dass es letztendlich irgendwann „zum guten Loch
n´aus“ geht. Halt nicht meiner Ungeduld folgend, sondern wenn der Apfel reif ist und vom Baum fällt.
Und mir wurde auch wieder noch ein Stück mehr klar, dass Gott nur das „machen“ kann, was ich ihn machen lasse. ER lässt mir den freien Willen, mich ausschließlich von meinen eigenen Vorstellungen, wie die Welt zu gehen hat, leiten zu lassen. Dabei merke ich indes nicht, wie ich mich von äußeren Dingen und Maßstäben vermüllen lasse: Ein noch tolleres Auto, noch mehr Ansehen, ständig Recht haben wollen usw.
Also heißt es immer wieder für mich von Neuem, mein Inneres von Müll zu befreien, der mir die wahre Weg-Weisung im Leben verbirgt. Dies kann auf zahlreich unterschiedliche Art und Weise erfolgen – in der Stille, in der Natur, in der Kirche, halt im Wirken harmonisiernder Kräfte, die als Müllabfuhr den Weg frei machen für das Wesentliche.
(Detlef Eichberg)
Glaube, Liebe, Hoffnung
So langsam kommt mir abhanden,
was früher wichtig mir war.
Wie soll ich Neues finden -
die Möglichkeiten werden rar.
Körperliche Beschwerden, Verlust früherer Liebeleien.
Besondere Talente - sie werden an Bedeutung klein.
Und dennoch - dies ist meiner Mensch-Werdung Weg:
Ich vertraue im Loslassen und im Gebet.
Hin zu dem Glauben, dass Gott auch mein Scheitern erträgt
und mit unendlicher Liebe mein Menschsein abwägt.
Da darf ich schwach sein und mitunter verwirrt.
Gott gibt uns den Halt, den Mancher auch spürt.
Und bringt Bedrängnis mich in Not,
vertraue ich tief in unseren Gott.
So beginne ich das neue Jahr mit Freude und Zuversicht.
Ich glaube an Gottes Liebe - weit mehr als an sein Gericht.
(Zitat Pabst Franziskus: „Gott liebt auch den Schlimmsten.“)
Beratung durch Fachpersonal bei Nahrungsergänzungsmittel dringend erforderlich
Immer wieder werden plakative Behauptungen in den Medien aufgestellt, dass diese und jene Ernährung, oder diese und jene Lebensführung, oder die Einnahme dieser oder jener Vitaminpille gesund, wenn nicht gar lebensverlängernd sei. Wenn ich mich dann als wissenschaftlich ausgebildeter und darüber hinaus promotionserfahrener Pharmazeut auf die Suche nach Beweisen in Form von sogenannt randomisiert kontrollierten Studien an Universitäten begebe, zeigt sich in vielen Fällen ein äußerst diffuses Bild. Ich möchte das kurz am Beispiel von Vitamin D zeigen: Immer wieder wurde und wird darauf hingewiesen, dass Cholecalciferol ein regelrechtes Universal-Genie für den Erhalt der Knochen, der Funktion des Immunsystems und jetzt auch vermehrt gegen Krebs-Erkrankungen sei. Natürlich brauchen wir Vitamin D für die „Gräten“. Die Älteren erinnern sich bestimmt an das Schreckgespenst Rachitis mit O-Beinen und sonstigen Deformationen eines unterversorgten Skelettes. Da war in der Vitamin-armen Nachkriegszeit der leckere Lebertran sinnvoll. Aber wie sieht es heute aus ? Ich möchte nicht verneinen, dass wir auf eine ausgewogene Versorgung mit essentiellen Nährstoffen achten müssen – so auch auf eine stimmige Zufuhr an Vitamin D in der sonnenärmeren Winterszeit (bei genügend UV-Einwirkung kann unser Organismus Vit. D selbst synthetisieren). Jetzt aber mal im Hinblick auf die Kritik- und oftmals Kompetenz-losen Postings bei Facebook und sonstigen Laien-Foren. Da schüttelt es mich regelrecht, wenn ich die Nachrichten von ansonsten als seriös zu bewertenden Adressen wie Google News unter „Gesundheit“ recherchiere. Da liest man dann vom Wundermittel XY. Und – wie im Fall Vitamin D – erfährt man entsetzt drei Wochen später, dass ein Mensch aufgrund einer maßlosen Überdosierung beinahe durch Cholecalciferol an Nierenversagen gestorben wäre. Vitamin D ist nämlich als fettlösliches Vitamin bezüglich der Entsorgung eines Überschusses bei Hochdosierung für Leber und Nieren nicht so ohne. Ja, aber dann steht etwas weiter unten, dass dieses Vitamin jetzt als gut verträgliches Mittel gegen Darmkrebs wirksam sei – allerdings nur in Hochdosierung. Bingo. Dann suche ich die Studien raus und muss mit Erstaunen feststellen: es gab keine Placebo-Kontrollgruppe und nur eine Handvoll Probanden. Die Studie gipfelte schließlich in der Unprofessionalität, dass Vitamin D gleichzeitig zu einer Chemotherapie verabreicht wurde. Wie soll da unterschieden werden, ob das Vitamin oder die chemischen Zellgifte die Krebszellen gekillt haben. Der Sachverhalt, dass der Krebs in der Gruppe Chemotherapie plus Vitamin D erfolgreicher bekämpft wurde, sichert noch lange keine Garantie für die Krebswirksamkeit von Cholecalciferol. Jetzt wird sich die Eine oder der Andere fragen, wie und wo eine Wegweisung für z.B. sinnvolle Nahrungsergänzung möglich ist. Da kann ich bezüglich seriöser Beratung mit kompetentem Fachwissen als erstes auf Ihre Stamm-Apotheke vor Ort verweisen – noch gibt es die.
Kommt Zeit, kommt Rat
Viele Sprüche alter Volksweisheiten beinhalten auch heutzutage noch eine große Relevanz. Ich erinnere mich zum Beispiel an meinen „Doktor-Vater“ an der Uni Mainz, der mir vor über vierzig Jahren mal vermittelte „Eichberg, glauben Sie einem Fünfundvierzigjährigen: Zweidrittel aller Probleme erledigen sich von selbst.“ Ich konnte das damals nicht so gut nachvollziehen, denn gerade die Probleme in meiner Doktorarbeit wollten sich überhaupt nicht in den Griff bekommen lassen. Und der Professor war gerade zum dritten Mal verheiratet – wie hatten sich da seine Probleme denn bei den ersten zwei Anläufen erledigt?
Erst als ich Jahre später selbst lebenserfahrener geworden war, begriff ich, was er gemeint hatte. Es ging nicht um Finanzprobleme, Lottogewinne oder politische Erfolge. Es ging um Ungeduld, Misstrauen und hausgemachte Blockierung von Chancen. Wir neigen - je nachdem, ob wir gute oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben – zu einer Gelassenheit in brenzligen Situationen, oder wir verfallen in ein sofortiges Aufgeben in Verzweiflung und können nicht glauben, dass schicksalshaft schwierige Umstände je wieder gesunden oder ihre Bedrohlichkeit verlieren können.
Da möchte ich Sie jetzt darum bitten, in Ihrer Lebensgeschichte mal in der Vergangenheit nachzuspüren, was Ihnen heute noch von Erlebnissen und schwierigen Momenten aus früheren Phasen ihres Lebens so belastend in Erinnerung geblieben ist, als wenn es gerade akut statt finden würde.
Natürlich kann ein Verlust von Partner oder gar Kinder lebenslänglich defizitäre Empfindungen bedingen. Trotzdem sollte ich auch versuchen, weiser zu werden, indem ich mich nicht mit Gewalt an Verluste in meinem Leben kette. Ich sollte mich vielmehr mit einer reifen Einstellung wie die Volkswahrheit „Die Zeit heilt alle Wunden“ tapfer dem Vertrauen übergeben, dass ich auch wieder schöne, erfreuliche Dinge des Lebens den schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit entgegen setzen kann. Und ich brauche mich auch nicht zu ängstlich um die Zukunft sorgen, wenn ich mir die Erfahrung unendlich vieler Menschen vor mir zu Herzen nehme: „Kommt Zeit, kommt Rat“.
Tiefenpsychologische Betrachtung zum Wolf
Der Wolf aus dem Märchen mit den sieben kleinen Geißlein kommt nach seiner Ermordung an die Himmelspforte. Kein Geringerer als Gott Vater empfängt ihn und befragt ihn nach seinem Leben auf der Erde.
Der Wolf berichtet, dass er ein lieber Wolf gewesen sei, bis zu dem Moment, wo eine kleinliche und unbarmherzige Geiß ihm sein Futter weggeschlossen hätte.
Da wäre es über ihn gekommen mit dem blutrünstigen Verlangen und er hätte die Geißlein fressen müssen – allesamt.
Der liebe Gott antwortete „Das waren von mir erschaffene und gesegnete Geißlein. Wie konntest Du nur so böse sein!“ Darauf der Wolf: „Herr, ich habe mich schwer versündigt und noch schwerer dafür gebüßt. Alle Geißlein wurden aus meinem aufgeschlitzten Bauch heraus geholt während ich schlief, sodann schwere Steine in meinen Magen eingenäht und ich sodann in einem Brunnen ertränkt.“
Hierauf meinte der liebe Gott in seiner grenzenlosen Güte: „Da hast Du wahrhaftig arg gebüßt für Deine Untat. Aber wegen Deiner Einsicht sollst Du von der Sünde erlöst sein. Hier oben kannst Du jetzt in Ewigkeit so viele Geißlein fressen wie Du willst.“
Der Wolf erwiderte jedoch betrübt: „Ich mag aber keine mehr...“
Salutogenese – Heil werden aus uns selbst heraus
Die Begriffe „Salus“ (Lateinisch „Gesundheit“) und „Genesis“ (Altgriechisch „Entstehung“) lassen die Bedeutung des Wortes Salutogenese als Wissenschaft von der Entstehung und dem Erhalt von Gesundheit transparent werden. Diese therapeutische Richtung wurde von dem Medizinsoziologen Aaron Antonowsky ins Leben gerufen. Er untersuchte Frauen mit Wechseljahrs-Beschwerden, die in jungen Jahren eine Inhaftierung in Konzentrationslagern überlebt hatten. Trotz dramatisch körperlich-psychischer Belastungen im Lager kamen diese Frauen mit den Beschwerden wie Hitzewallungen und seelische Befindlichkeitsstörungen im Klimakterium besser zurecht als eine Kontrollgruppe, die nicht durch den Aufenthalt im Konzentrationslager traumatisiert war. Die ehemaligen Häftlings-Frauen schienen trotz schlimmer Erlebnisse Ressourcen zu haben, die sie an Leib und Seele gesund erhielten. Antonovsky stellte daraufhin der Pathogenese, die sich mit der Vermeidung von Krankheit beschäftigt, die Salutogenese gegenüber, die versucht, ein möglichst positives Gesundheitsziel zu erreichen. Aus dieser Sicht wäre z.B. bei Diabetes nicht das Vermeiden von hohem Blutzucker durch Diät angesagt, sondern die körperliche Bewegung, die zu vermehrtem Zuckerabbau und vor allem Wohlbefinden führt.
Antonovsky beschäftigte sich dann eingehend mit der Frage, wie Gesundheit entsteht und wie sie erhalten werden kann. Er stellte fest, dass ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft, sowie eine innere Zufriedenheit mit sich selbst und anderen Menschen die Stabilität und Bewahrung von Gesundheit fördert. Antonovsky fand heraus, dass jeder Mensch innerhalb der ersten 20 Lebensjahre folgende drei Eigenschaften entwickelt: 1) Die Fähigkeit, die Zusammenhänge von Geschehnissen im Leben zu erkennen, 2) Die Fähigkeit, mit diesen Geschehnissen umzugehen und 3) Die Überzeugung, dass alle Geschehnisse einen Sinn erfüllen, wodurch die Akzeptanz dieser Geschehnisse leichter fällt. Je nachdem, wie stark diese drei Fähigkeiten ausgeprägt sind, können die Betreffenden besser mit Krisen und normalerweise krankmachenden Umständen umgehen.
Außer den äußeren Umständen wie Wohlstand, Ausbildung, stabile zwischenmenschliche Beziehungen usw. ist vor allem eine positive Selbstbeurteilung und Selbstfindung für unsere Gesundheit ausschlaggebend. Wer mit sich selbst im Reinen ist, kann besser dauerhaft gesund bleiben. Bei alledem gilt es jedoch auch zu bedenken, dass es immer wieder Phasen im Leben geben wird, wo Krankheit oder Gesundheit überwiegen. Dem kann dann aber eine ausgewogene Lebensweise und die oben angeführten Ziele einer reifen Persönlichkeit entgegen gesetzt werden, was die beste Voraussetzung darstellt, um langfristig gesund zu bleiben.
Klimaverantwortung – Nein danke !
(Von Dr. Detlef Eichberg)
Es löchern die Loch-in-Bauch-Fragenden
mitunter anstrengend und es mag nerven auch.
Sollte man dennoch Fragen stellen ?
Bei Kinder ist das von Alters her Brauch.
Wieso, weshalb, warum ?
Wer nicht fragt bleibt dumm.
Aha, Soso, Jetz echt ?
Eine Antwort auf so manche Frage wäre wohl nicht schlecht.
Mal fragen: Wieso bei uns diese Sommer-Hitze ?
Aber wieso fragen, wenn ich doch im Schwimmbad sitze ?
Wird auch wieder kälter, der Herbst steht dann vor der Tür.
Was kümmert mich die Hitze, ich kann nichts dafür.
So reden wir auch nicht über Armut und wer ist geizig reich.
Hauptsache ich habe meine Ruh, alles Andere ist mir gleich.
Es gab doch schon immer was zu meckern.
Also weiter: immer klotzen und nicht kleckern.
Wird schon gut gehen, die Natur erholt sich bestimmt wieder.
Da brauche ich nicht Panik schieben wie die Umwelt-Schutz-Mitglieder.
Sollten meine Ur-Ur-Enkel mal am Strand sitzen, wo es früher Berge gab,
kriege ich das nicht mehr mit, mich reut keine böse Tat.
Kann doch weiter mit Kohlenmonoxid-Schleudern kleinste Strecken fahren.
Lasse Kreuzfahrtschiffe Paradiese verdrecken und reise Dank Flieger auf die Balearen.
Weiter, immer weiter mit Gift und Plastik unterwegs im Grünen.
Bloß nicht dran denken, dass wir einst selbst unsere Ignoranz müssen sühnen.
Geht nichts mehr, soll doch die Menschheit auswandern, von mir aus auf den Mars.
Nach mir die Sintflut, ist mir egal – Hauptsache kein Gewissen und das war´s.
Wollen wir wirklich auf das Klima pfeifen auf unserem gottseidank noch blauen Planet ?
Nein! Wir sollten Verantwortung übernehmen und Schäden vorbeugen solang es noch geht.
Frühjahrsmüdigkeit
Tages-Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Kreislauf-Probleme und einiges mehr sind Hinweise auf Umstellungs- Schwierigkeiten unseres Organismus von Winterbetrieb auf Frühlingserwachen. Da sich in unseren Breitengraden die Temperatur- und Lichtverhältnisse mit den Jahreszeiten grundlegend ändern, sind damit gravierende Veränderungen im Stoffwechsel und Kreislaufsystem verbunden. Das fordert der menschlichen Hardware schon einiges an Kraftakten ab.
In der dunklen und kalten Jahreszeit schaltet unser Betriebssystem auf Winterbetrieb: die Körpertemperatur wird um ein paar Zehntel Grad abgesenkt, der Blutdruck etwas erhöht und das Schlafhormon Melatonin vermehrt ausgeschüttet. Das führt allgemein zu weniger Energie-Verbrauch, was auf der anderen Seite einem erhöhten Energieeinsatz in Puncto vermehrter Wärmeproduktion zugute kommt. Durch steigende Temperaturen im Frühjahr weiten sich dann die Gefäße, der Blutdruck sinkt. Das macht schwindelig, müde und schlapp. Das immer noch reichlich vorhandene Melatonin macht Bettschwere und lässt uns zusätzlich abgespannt fühlen. Des weiteren werden durch eine intensivere Lichteinwirkung diverse Hormone aktiv, die unseren Motor auf Touren bringen sollen. Das kostet wieder zusätzlich Kraft und kann sich in Form von Antriebsarmut und Energielosigkeit bemerkbar machen.
Andererseits können wir das Sonnenlicht nutzen, um Melatonin abzubauen und das stimmungsaufhellende Serotonin zu bilden. Kalte Güsse über Unterarme und Waden, sowie Bewegung an frischer Luft und trockene Bürstenmassage regen den Kreislauf an. Schließlich helfen frisches Obst und Gemüse, Stoffwechsel-Schlacken auszuleiten und das Winterdefizit an Vitaminen und Mineralstoffen aufzufüllen. Deshalb sind jetzt frisch gepresste Säfte mit vielen Vitaminen, entschlackendes Vollkorn-Müsli mit hohem Anteil an Vitamin-B-Komplex und öfters eine Tasse Brennessel -Tee eine gute Anschub-Förderung für unsere noch etwas Winter-träge Hardware. Für die Software: gute Gesellschaft, ein schönes Buch und erbauliche Musik - und bald sind wir wieder fit für die Freuden der wärmeren Jahreszeit.
Natur
Wenn wir tief erkennen könnten, dass wir nie getrennt von der uns umgebenden Natur existieren, dann sähe es auf unserem - teilweise noch leidlich schönen – Planeten mit Sicherheit weniger besorgniserregend aus. Ich meine nun ausnahmsweise mal nicht die Lage der menschlichen Spezies mit ihren Machtbestrebungen, Egoismen und dekadentem Lebensstil. Ich spreche von der Natur mit ihrer ursprünglich aus sich selbst generierenden Vielfalt in perfekter Struktur und Harmonie.
Ich selbst ertappe mich in letzter Zeit immer öfter dabei, dass ich mich mit einem verdrängenden „Geht doch noch“ beruhige, wenn ich mit den Hunden durch die Landschaft streife. Hier im Odenwald ist die Natur doch noch in Ordnung. Wirklich? Wenn ich nicht mehr fähig bin wahrzunehmen, was sich im Laufe meiner Lebensjahrzehnte in Wald, Feld und Flur verändert hat, dann muss ich davon ausgehen, dass ich in meiner Sichtweise innerlich auf einem anderen Stern zuhause bin. Als erste (aus diffuser Angst resultierende) Abwehr-Reaktion entgegnet mir z.B. ein „Wird doch alles wieder schön grün und die Blumen fangen jedes Frühjahr neu an zu blühen.“ Klar wird es nach dem Winter im Frühjahr wieder grün. Aber bei den Blümchen sollten wir mal genauer hin sehen. Die sind eindeutig weniger geworden. An den Wegrändern, auf bewirtschafteten Wiesen – ich sehe da nicht viel Buntes mehr. Vielleicht noch ab und zu die Zähesten wie Löwenzahn, Hahnenfuß und Wiesenschaum-Kraut. Und wenn wir mal außer dem Sehen noch die Sinneswahrnehmung des Riechens hinzu nehmen, dann ist das meiner Wahrnehmung nach in den letzten zwei Jahrzehnten in Gottes Freigehege ebenfalls weniger geworden, ohne dass wir es bemerkt haben. Übrigens wird in Kleintierläden für Nager und andere Mümmelmänner nur noch Heu mit der Kräutervielfalt von Alm-Wiesen feil geboten. Das riecht tatsächlich noch.
Die Vielfalt der Natur ist auf dem Rückzug. Und wenn wir ein Teil der Natur sein sollten, so ist es doch logisch, dass wir Menschen irgendwann auch über den Tellerrand fallen. In China übersteigen die Smog-Werte das Zwölffache der Höchstwerte. Aber ist ja noch ein paar tausend Kilometer weg. Erst, wenn die Satelliten-Bilder unleugbar belegen, warum unser ehemals blauer Planet jetzt „Grauer Planet“ genannt wird, werden wir uns der Berichte der Ahnen erinnern, die von der selbstlosen Schönheit dessen, was damals Natur darstellte, schwärmten und die in Einklang mit diesem Segen ihr Dasein noch genießen durften.
Ver-rückt-Sein
Im Moment durchlebe ich – das sagt bei mir immer wieder mal gelegentlich „Hallo“ - eine Phase, die der Neuro- oder Psychologe aus pathologischer Sicht als neurotisch, depressiv, suchtgefährdet oder zumindest als nicht „normal“ bezeichnen würde. Ja, ich bin dann schubweise ver-rückt: dann empfinde ich keine Motivation zu irgendwas, bin unzufrieden mit mir und der Welt, werde aggressiv gegenüber Anderen, falle dann wieder in eine gefühlsdusselige Form des „ich hab Euch doch lieb“, mache mich runter als den letzten Heuler weit und breit, gleichzeitig eingeschnappt, dass niemand meine Talente würdigt (also Minderwertigkeitsgefühle bei gleichzeitigem Größenwahn - da bedingt ja eines das andere), ertappe mich bei Selbstbetrügereien...und so könnte ich seitenweise fortfahren. Wenn ich dann, wenn man so will, nicht recht bei Sinnen bin, kann es dazu kommen, dass ich mein privates Umfeld oder Menschen, mit denen ich generell zu tun habe, mit dieser vermeintlichen Schizophrenie irritiere, wenn nicht gar vor den Kopf stoße oder durch mein unberechenbares Verhalten verletze.
Muss ich deshalb in Therapie, soll ich Psychopharmaka schlucken? Ehrlich gesagt – ich weiß es manchmal selber nicht. Dann kommen Impulse wie „Du hast doch wirklich was am Sträusschen, du brauchst Hilfe.“ Wenn ich dann jedoch mein Leben vom Mars aus betrachte, dann kann ich aus der Distanz erkennen, dass sich mein Leben doch überwiegend im Lot befindet. Das Grundrauschen eines „Dennoch“ signalisiert mir dann, dass ich mein Ur-Vertrauen nicht verloren habe, sondern dass prägende Ereignisse in meinem Lebensskript viele Schichten Müll über dieses in meiner seelischen Tiefe unverwüstlich hausenden Vertrauen gelagert haben. Und dann mache ich weiter und tröste mich mit Biographien von Heiligen, die in der heutigen Zeit mit Sicherheit in der geschlossenen Psychiatrie gelandet wären Vielleicht hätte heutzutage Jesus erst mal ein Neuroleptikum verpasst bekommen.
Und ich weiß, es gibt durchaus leider immer mehr Menschen in unserer zeitgenössischen Gesellschaft, die wirklich psychisch erkranken und die professionelle Hilfe benötigen. Nur sollten wir nicht alle Befindlichkeitsstörungen überinterpretieren und problematisieren. Es bedarf vor allem der Spiegelung durch ehrliche Freundschaften, wie es mit uns steht. Und es darf dabei heraus kommen, dass ich mich selbst verrückt gemacht habe.
Der Brief eines deutschen Dorf-Apothekers an Amazon.
Lieber Jeff Bezos.
Ich gebe es ja zu: Seit ich gelernt habe, wie man sich einlogged, bestelle ich aus Bequemlichkeit des Öfteren über Deine Plattform – für die Kids, oder wenn ich die gesuchten Ersatzteile in meiner Region vor Ort nicht finde und manchmal auch, weil Amazon sonstige Vorteile bietet, die ich einfach nicht in einem Aktionsradius von 50 Kilometer ausfindig machen kann. Indes - das sind wahrhaftig nur rein sachlich-materielle Aspekte, weshalb ich digital ordere.
Materielle Aspekte – so mein Eindruck – sind ja genau Dein Ding. Es sei Dir ja auch bei nicht beratungsintensiven, nicht gesundheitsrelevanten Marktanteilen gegönnt. Ein Staubsaugerbeutel wird außer einem Hinweis auf eine mögliche Hausstauballergie des Beutelentsorgers wohl kaum einer fachkompetenten Beratung bedürfen. Mit der Lockung diverser Boni indes hochwirksame Medikamente ohne Hinweise auf Einnahme-Besonderheiten und etwaig zu beachtende Neben- und Wechselwirkungen zu verticken und dann noch mit der Dreistigkeit garniert, es wäre die angenehmste Variante der Zustellung im ländlichen Raum und bedürfe keiner akademischen Fachkompetenz, da drehen sich aber Cosmas und Damian im Grabe um.
Die Idee der Zustellung rezeptpflichtiger Arznei durch Drohnen schließlich haut dem Fass den Boden aus („Kommt ein Palexia geflogen, setzt sich nieder auf dein´ Balkon...“). Eingedenk flugtechnischer Sicherheitsaspekte ist die Orkan-Böe wohl nur eine von mannigfaltigen Unwägbarkeiten bei der ferngesteuerten Zustellung durch Drohnen. So könnten auch die konjugierten Östrogene auf dem Weg zur Bundeskanzlerin aufgrund einer bekennenden Rizin-Drohung vom SEK mit einem Blattschuss vom Himmel geholt werden.
Ehe nun aber meine Phantasie-Ergüsse ins Uferlose expandieren, möchte ich abschließend noch meinem Erstaunen darüber Ausdruck verleihen, dass es menschliche Naturelle wie Dich gibt, lieber Jeff, die ihren nicht mehr als steigerbar vorzustellenden Dagobert-Duck–Status noch weiter anzutreiben gedenken, um hernach tradiert sinnvolle und erhaltenswerte Strukturen unter dem verlogenen Mäntelchen angeblich zeitgemäßer Vorteile zerschlagen zu wollen.
Mein Brieflein wird Deine Vorhaben nicht bremsen, werter Jeff Bezos. Aber ich habe nach meinem sympatikulären Dampfablassen jetzt doch die entspannte Vision, dass die Überzahl unseres Patienten- und Kunden-Klientels erkennen wird, dass Arzneimittel besondere Güter sind, die nicht kommentarlos verramscht werden dürfen. Und dass Drohnen allein zur Besamung der Bienenkönigin gedacht sind, um danach entkräftet zu verscheiden.
In diesem Sinne grüßt Dein Detlef – Apotheker mit analogem Migrationshintergrund.
Dr. Detlef Eichberg, apo.luetzelbach@t-online.de
Dieser Brief wurde auch bei www.deutsche-apotheker-zeitung.de veröffentlicht.
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Wer finanziert die Schnäppchen und Dumping-Preise?
Zugegeben: Ich erwische mich tatsächlich auch hin und wieder bei einer schnüffelnden Ausschau nach Angeboten. Das ist in einer freien Marktwirtschaft bis zu einem gewissen Grad auch normal – siehe z.B. Sommer-Schluß-Verkauf. Nur: haben wir die Entwicklung von Angebot und Nachfrage der letzten zehn Jahre mal mit ihrer pervertierenden „Billiger-Billiger-Mentalität“ genauer unter die Lupe genommen? Also ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dumping-Angebote mit ihrer absteigenden Preisgestaltung Richtung „immer noch günstiger“ der reinen Nächsten-Liebe der Anbieter entspringen. Oder wieso wurde der Inhaber von Amazon jüngst zum reichsten Menschen auf Erden gekürt. Da keimt in mir ein ganz provokativer Verdacht auf: Ausbeutung – sowohl der armen Menschen, die die Billig-Produkte herstellen, als auch derjenigen, die dann für die Zustellung sich hinsichtlich ihrer Gesundheit ruinös abhetzen müssen. Und damit nicht genug. Woher kommen die Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Computer, Handys, Klamotten und so weiter? Ist das ökologisch vertretbar? Und weiter die Frage, ob da Kinderarbeit und Missbrauch der Ärmsten der Armen mich mit schuldig macht, wenn ich nur noch Schnäppchen jage. Ein ganz anderes Thema tritt auf den Plan, wenn ich mir die Konsequenzen für die Gesellschaft vor Augen halte. Meistens zahlen die Billig-Anbieter aus dem Ausland bei uns keine Steuern und stellen auch keine Arbeitsplätze zur Verfügung. Und die Bereiche in Deutschland, die dieses Ausbeutungssystem „benutzen“, sind aus meiner Sicht auch verantwortlich, wenn unter Missachtung eines Grundeinkommens eine kümmerliche Rente im Alter kaum zum Leben reicht. Noch zahlt dann der Staat mit seiner „Stütze“- also indirekt wir alle durch unsere Steuern.
Nicht zuletzt kann man auch beweisen, dass die moderne Form der Sklaverei zwingend zu Gesundheitsschäden führt, für die dann die Gesellschaft ebenfalls aufkommen muss. Wir sollten also nicht so naiv sein zu glauben, dass wir einen Vorteil ergattern, wenn wir etwas besonders billig erwerben. Wir finanzieren durch unsere Steuern den Profit der Anbieter durch die Hintertür in Form von Sozialleistungen des Staates bei Krankheit und Armut mit. Daher sollten wir unter dem Strich addiert bei Dumping-Angeboten Produkt-Qualität, Umweltverträglichkeit und vor allem das Federlassen der ausgenutzten Arbeiter gegen rechnen. Ist es da nicht einen Moment des Zögerns und Überlegens wert, ehe wir uns dem Rausch der Angebote überlassen?
Fast wie im richtigen Leben?
Es gibt Menschen, die nur dann mit anderen Menschen Kontakt haben, wenn sie über facebook oder andere soziale Medien mit ihnen „befreundet“ sind. Ihr Selbstwertgefühl rekrutiert sich einzig und allein aus den „Likes“ („Daumen hoch“), die ihnen teilweise nahezu unbekannte „Freunde“ zuschustern. Diese virtuelle Welt ersetzt heutzutage bei Groß und Klein die realen sozialen Beziehungen von Angesicht zu Angesicht – leider auch zunehmend auf dem Land. Wirkliche Begegnungen mit spürbarer Warmherzigkeit finden in der Realität immer weniger statt. Statt dessen schwelgt man stundenlang im Internet umher um seine innere Langweile zu verdrängen und virtuell ein paar Streicheleinheiten zu ergattern. Wenn das nicht gelingt, schließt man sich Blogs oder Foren an, die einem gefallen oder die andere Gruppen verunglimpfen und beschimpfen. Macht das im Austausch mit zu wenig Gleichgesinnten nicht mehr „satt“, so „teilt“ man seine Meinung und auch alle anderen Meinungen, von denen man meint, sie wären mit der eigenen Meinung übereinstimmend. Dann verselbständigt sich mitunter eine Dynamik, die unter dem Jubel der einzelnen Gruppe zehntausend „Likes“ erntet. Und dann fühlt man sich stark, als etwas Besonderes und verfügt über eine Kompensation zu all den Defiziten in seinem Leben und dem, was man erreichen wollte und nicht erreicht hat. Dieser – um es mal in Neudeutsch als „Fake-Gefühl“ zu bezeichnen – Scheinzustand des persönlichen Mehr-Wert-Empfindens hilft dann, die zunehmende Sinn-Entleerung zu kompensieren.
Kompensieren im Sinn von ausgleichen geht aber anders. Um meinem Leben Sinn zu verleihen braucht es zwischenmenschliche Kontakte in persönlicher Begegnung von Angesicht zu Angesicht. Die als real „gefakte“ Begegnung über den Bildschirm eines Computers wird das nie und nimmermehr leisten. Im Gegenteil: ich merke überhaupt nicht mehr, wie mir virtuell das Gehirn gewaschen und ich in Strudel von Fremdmeinungen eingebunden werde – im trügerischen Glauben, dass sei alles meine „Familie“.
Natürlich kann ich das Internet bei achtsamer Benutzung auch dazu nutzen, meinen Horizont zu erweitern und um Menschen zu finden, die mir wirklich eine Unterstützung angedeihen lassen. Nur bitte acht geben auf die Dosis und die Qualität.
Leiden
Der persönlich erfahrene Leidensdruck in meinem Leben stellt heutzutage ein Kapital für mich dar, wenn es um die Beratung leidgeprüfter Menschen geht. Ich möchte diese Krisen nicht alle nochmals durchleben. Aber ich bin in der kompetenten Lage mitreden zu können, wenn jemand sein Leid mit mir teilt. Ich habe nicht immer die gleichen Auslöser und Umstände wie meine Gesprächspartner erfahren, aber unter dem Strich saldiert weiß ich, wie sich das Ende der Fahnenstange anfühlt.
Wenn ich von mir erzähle, von der einstmaligen Empfindung, der letzte Überlebende nach einem Atomkrieg zu sein, lebendig begraben, voller Verzweiflung und Aussichtslosigkeit, dann öffnet sich mein Gegenüber und ich kann von dem Wunder meiner Heil-Werdung berichten, das wohl mit der Annahme der Existenz von Leid und einer damit verbunden vertrauensvollen Kapitulation im Sinn „Dein Wille geschehe“ begründen lässt.
Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir Schmerz umgehen möchten. Meiner Erfahrung zufolge kommen wir jedoch nicht um persönliche Pein und um das Leid der Welt herum. Wenn mir – und dies wird mich bis an mein Lebensende begleiten – Situationen begegnen, in denen ich keinen Sinn im Unsinn erkennen kann, dann werte ich das als Geburtswehen neuer Reifungs-Prozesse. Wenn ich mich dem Leiden stelle, es annehme und auch wieder loslasse, dann kann daraus inneres Wachstum erstehen. Das ist kein Fatalismus oder gar Masochismus, sondern generiert sich aus der Erfahrung, dass Leiden eine Eintrittskarte für Weisheit und Reifung sein kann.
Buddha - und vor allem auch Jesus - wussten um die Notwendigkeit von Leid. Als Petrus einmal Jesus von dessen Weg in sein bevor stehendes Leiden abbringen wollte, wies Jesus ihn zurecht, dass es nur eine Auferstehung nach vorherigem Leiden und Tod gebe. Im menschlichen Leben gibt es zahlreiche Varianten schmerzlicher Erfahrungen: Enttäuschungen, Verletzungen, Gewalt, Krankheit, Nachlassen jugendlicher Spannkraft und Attraktivität und schließlich den körperlichen Tod. Soll das alles völlig sinnlos sein? Dann würden wir Gott zu einem Buchhalter degradieren, der als strenges Gericht über Strafen in Form von Schicksalsschlägen, Krankheit oder Sonstiges befindet.
Es möge sein, dass wir durch unsere eigene innere Einstellung Leid verstärken, indem wir dagegen ankämpfen und es nicht akzeptieren und loslassen wollen. Aber ich glaube nicht, dass wir jemals aus der Liebe Gottes heraus fallen werden, außer wir verweigern uns in einer eigenen Entscheidung. Gnade hat nur eine Chance, wenn wir sie annehmen.
Freude
Kraft
„Manchmal bin ich schon am Morgen müd ?...“ war im „Sieben-Brücken-Lied“ von Peter Maffay eine Stelle, mit der ich mich sehr gut identifizieren konnte. Ohne mich an eine Energie raubende Tätigkeit oder Aktion erinnern zu können, fehlte mir schubweise in meinem Leben jegliche Motivation, Interesse und Antriebskraft. Mit zunehmendem Alter wurde das nicht besser. Also suchte ich nach Kraft spendenden Mixtürchen und Pillchen, um meine energetischen Defizite auszugleichen. Nur – alle Vitamin-Bomben, der hektorliterweise eingenommene Lecithin-Nervenbalsam, Homöopathische Wundermittel und sogar Psychostimulantien in Form von Kaffee und Johanniskraut halfen buchstäblich „nicht die Bohne“.
Tja, was war und ist denn dann nur als Grund meines in den Seilen hängenden Zustandes verantwortlich zu machen. Eine etwaige Unterfunktion der Schilddrüse, Stoffwechselblockaden wie Diabetes, falsche Ernährung, Burnout, Depression, Zukunftsängste, hormonelle Schieflagen oder doch körperliche und/oder geistige Überforderung? Natürlich können ein- bis mehrere dieser im Angebot befindlichen Auslöser im Boot sein. Die Frage ist nur hier auch wieder, war das Ei oder die Henne zuerst da. Mehrere dieser vorstellbaren Wurzeln des Übels könnten sich wechselseitig bedingt und verstärkt haben. Und da kann – das kennt man ja in meinen Artikeln in Form meiner sich in ständiger Wiederholung drehenden Fokussierung der seelischen Einflüsse auf den Körper – einmal die Hardware und ein anderes Mal die Software ein auslösender Faktor sein, oder umgekehrt. Nur sogar diese auf den ersten Blick ganzheitliche Vorgehensweise bei der Enttarnung des chronischen Müdigkeits-Syndroms hatte in meinem Fall nicht zu einer befriedigenden Gegenmaßnahme und nachfolgender Linderung geführt.
Aber dann ist mir etwas Interessantes aufgefallen: Wenn ich mich in einer Situation befand, die mich in ihren Bann zog und wo ich merkte, dass das, was hier gerade geschieht, mein Ding war, da wurde ich quicklebendig. Hernach kam es zwar wieder zu einer Art Erschöpfungszustand, aber das war eine wohlige Art von Müdigkeit und kein Ausgebranntsein. So sollten wir hin und wieder mal überprüfen „Was mache ich eigentlich aktuell in meinem Leben?“, sind die beruflichen und privaten Ereignisse noch so tragend und Sinn machend, wie sie es vielleicht früher einmal waren? Und wenn nicht, dann möge man sich mit gutem Gewissen erlauben, mit Alternativen zum Istzustand zu experimentieren. Daraus resultieren Kraft und Motivation.
„Unn, ausgeschlohfe?“ Wenn mir diese Formulierung um elf Uhr vormittags als Gruß entgegen posaunt wird, dann ist mir sonnenklar: die Betreffenden interessieren sich nicht wirklich dafür, ob mein Schlaf erholsam war.
Was steckt tiefer hinter diesem vorgetäuschten Interesse an meiner Wachheit ? Ich unterstelle mal den unbewussten Impuls „Hoste dann schon was geschafft?“ Wenn man sich das harte Leben in ländlichen Bereichen über die Jahrhunderte hinweg vergegenwärtigt, so müssen sich zwei wesentliche Kriterien für die Wertschätzung eines Menschen bis in das Erbmaterial eingraviert haben: 1) Kommt er/sie bei Zeiten aus den Federn und 2) Ist er/sie auch fleißig)? Beide Bewertungen werden aus meiner Sicht in dem oben zitierten Gruß abgefragt.
Vor einigen Jahren machte der Spruch „Unn – bisde fit?“ die Runde. Merken Sie was? Wieder wage ich daran zu zweifeln, dass die Motivation für diese Erkundigung der reinen Nächstenliebe entsprungen ist. Was heißt denn „fit“? Wenn sich jemand nach meinem Befinden erkundigt, müssten doch eigentlich die Frage genügen, ob es mir gut geht. Aber das reicht in der heutigen Zeit der inflationären Superlative mit „Mega geil und Co.“ nicht mehr aus - „fit“ soll eben mehr als gesund oder zufrieden den Allgemeinzustand noch toppen.
Doch zurück zum Thema. Ich beobachte über einen langen Zeitraum hinweg eine zunehmende Ignoranz, wenn nicht sogar Verrohung in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn jemand sein Gegenüber fragt, wie es ihm geht, so wollen Viele nicht wirklich hören „Danke, gut!“ Die von tiefem Mitgefühl geprägte Äußerung „Gell des Bein wird aa nix meij...“ ist keine von mir aus der Luft gegriffene Übertreibung, sondern entspricht einem tatsächlich erlebten Nachsetzer auf die Frage nach dem werten Befinden. Wenn ich mich auf Defizite und Unpässlichkeiten der anderen stürze, brauche ich meine eigenen Probleme nicht mehr anzuschauen. So einfach funktioniert diese Form der Ablenkung. „Die werde aa geschiede, der iss kurz vorm Bankrott, die
krieje kein Geld z`amme“ und so weiter.
Ich müsste lügen, wenn ich mich nicht selbst auch schon mal dabei ertappt hätte, dass ich mein Unheilsein in anderer Leute Probleme projiziert hätte. Ein psychologisch verständlicher Mechanismus, aber hinsichtlich eines reifen Umgangs mit Widerständen kontraproduktiv.
Fazit: Mitleiden macht keinen Sinn. Aber das zunehmend schwindende Potential an Mitgefühl lässt uns um eine wesentliche Qualität des Menschseins ärmer werden.
Über Jahrtausende war Honig das einzige Süßungsmittel, das dem Menschen zur Verfügung stand. Sehr früh erkannte man jedoch auch, dass der Honig mit seinen Inhaltsstoffen mehr Qualitäten als nur die Süße aufzuweisen hatte. So wurde Honig bereits in der Antike als universelles Wundheilungsmittel eingesetzt. In der Tat bewirken die im Honig enthaltenen Enzyme eine Reinigung der Wunde von Mikroorganismen, die Entzündungen provozieren können. Die im Honig enthaltenen Fruchtzucker absorbieren Wundsekrete, so dass eine schnelle Verkrustung und Wundheilung möglich wird. Honig wirkt des weiteren innerlich entgiftend, indem er den Leberstoffwechsel unterstützt. Im russischen Kulturbereich ist eine ebenfalls entgiftende Honigmassage sehr beliebt. Schließlich fördert Honig einen regelmäßigen Stuhlgang, besonders bei verhärtetem, ausgetrockneten Darminhalt. Allgemein kann Honig mit der großen Vielfalt an Vitalstoffen wie Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen als kräftigend gelten. Nun aber zu den einzelnen Bienen-Produkten, die in der sogenannten Apitherapie Einsatz finden. Bei dem Vorgang des Nektar-Sammelns kommt es nicht nur zur Bestäubung der Pflanze, es bleiben immer ein paar Pollen in kleinen Säckchen, den„Pollen-Höschen“, an den Beinen der Bienen hängen. Dieser Pollen wird als Nahrung für die heranwachsende Brut im Bienenstock eingelagert. Mittels so genannter Pollen-Fallen kann man einen Teil der Pollen ernten und zur Kräftigung des Urogenitaltraktes einnehmen. Pollen reduziert eine gutartige Vergrößerung der Prostata und stärkt die Blase. Propolis, ein von den Bienen aus Knospen und Baumharz hergestelltes Produkt, weist antivirale, antibakterielle und immun-stimulierende Eigenschaften auf. Die Bienen kleiden damit den Bienenstock zum Schutz vor Befall mit Pilzen und schädlichen Mikroorganismen aus. Gelée Royale, die in den Schlund-Drüsen der Biene gebildete Königinnen-Nahrung, könnte man metaphorisch als Jungbrunnen bezeichnen, indem die Einnahme besonders in den Wechseljahren des Mannes meine Artgenossen unterstützt. Sogar das für die Schmerzen nach einem Bienenstich verantwortliche Bienengift wird in jüngster Vergangenheit als Therapeutikum in der Apipunktur, einer Akupunktur mit Beigabe kleiner Mengen Bienengift zur Reduzierung rheumatischer Beschwerden angewendet. Auch die Behandlung von Multipler Sklerose mittels Bienengift befindet sich in der Erprobung: Harmonisierende Einflüsse an der Epiphyse, der Hirnanhangsdrüse, werden derzeit noch erforscht. Bevor Bienengift therapeutisch eingesetzt wird, muss zuvor auf eine etwaige Allergie getestet werden, da es nach Bienenstichen sogar Todesfälle infolge eines anaphylaktischen Schocks gegeben hat. Übrigens stirbt die Biene, wenn sie ihren Stachel zur Verteidigung einsetzt, da beim Wegfliegen der Stachel stecken bleibt und die Eingeweide aus dem Unterleib der Biene gerissen werden. Daher wird Bienengift durch „melken“ der Bienen gewonnen, indem die Bienen auf einem Metallgitter kleine Stromstöße erhalten, wonach sie ihren Stachel ausfahren und das Gift in eine unter dem Gitter liegende Wanne abgeben, ohne dass der Stachel stecken bleiben kann.
Mögen uns die seit Millionen von Jahren existierenden fleißigen Lieschen noch recht lange
ihre hilfreiche Medizin und Anti-Aging-Produkte zur Verfügung stellen.
Lieber Gott,
Du weißt besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älter
und eines Tages vielleicht richtig alt sein werde.
Bitte bewahre mich von dem Zwang, bei jeder Gelegenheit
und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten
anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich, über meine Krankheiten und Beschwerden zu schweigen.
Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.
Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.
und bitte erhalte mich so liebenswert wie möglich.
Danke, Dein Detlef
Zwischen den Welten
Also wenn ich schon in Postwurfsendungen oder der Regenbogen-Presse lese „zahlreiche Studien haben ergeben...“ dann bekomme ich als ehemals pharmakologisch forschender Pharmazeut einen gelinden Affen. Nicht, dass ich alternative Therapien ins Abseits stellen wollte – ganz im Gegenteil. Und es muss für mich auch nicht immer ein zwingender Beweis an Wirksamkeit naturheilkundlicher oder homöopathischer Mittel erbracht sein, wenn die Erfahrung zeigt, dass die Patienten Linderung, wenn nicht gar Heilung erfahren. Da gilt für mich nach wie vor die Maßgabe „Wer heilt hat recht“. Werden jedoch nebulös Studien in den Raum gestellt, die es gar nicht gegeben hat, dann, ja dann ist das Scharlatanerei und Betrug.
Hier nun ein Beispiel seröser Forschung im Bereich Naturheilkunde: Dass das Gewürz Curcuma in der ayurwedischen Medizin aufgrund Jahrtausende langer Erfahrung auch als Heilmittel eingesetzt wird, ist ein unanfechtbarer Fakt. Dass die Wirksamkeit besonders auf den Inhaltsstoff Curcumin zurück zu führen ist, dies ist erst in jüngster Vergangenheit durch seriöse Forschungsergebnisse heraus gekommen. Hierbei stellt eine generelle Entzündungs-Hemmung eine herausragende Indikation dar, was nachweislich durch die Reduktion von Entzündungs-Faktoren, wie z.B. Zytokinine, COX- und LOX-Enzyme, sowie Blockierung der Prostaglandin-Synthese zustande kommt (das Fach-Chinesisch sei nur mal bekräftigend für erforschte biochemischer Parameter zitiert). Also macht die Einnahme von Curcumin bei chronischen Entzündungen wie Gelenkrheuma und entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt Sinn.
Ebenfalls erforscht ist der positive Einfluss von Curcumin als Zellschutz im Gehirn (Neuroprotektion). Die zusätzliche Verringerung von Amyloid-Peptiden, deren vermehrte Bildung die Alzheimer´sche Erkrankung fördert, lässt Curcumin als vorbeugendes Mittel gegen Beeinträchtigungen der Hirnleistung anraten.
Schließlich könnten noch zahlreich weitere tatsächlich existierende Studien zitiert werden, die Curcumin zu einem hervorragenden Stellenwert im Bereich Nahrungsergänzungs- und Heil-Mittel mit positiver Wirkung auf Leber, Herz und Immunsystem verhelfen. Mein hauptsächliches Anliegen bestand indes in einer andeutenden Übermittlung, wie Studien zitiert werden müssen: Definitive Angebe der Ergebnisse und Quellen.
Erleuchtung
Wäre ich ein spiritueller Meister, so müsste ich mich hinsichtlich dieser Thematik bedeckt halten. Denn wahrhaft „Erleuchtete“ sprechen nicht über diese ihre Erfahrung. Sie ist nämlich verbal nicht vermittelbar. Allenfalls in Gleichnissen, die aber auch oft Gefahr laufen, missverstanden zu werden. Die Aussage Christi „Der Vater und ich sind Eins“ stellt für mich eine Metapher für tiefe Erleuchtung dar. Und das scheint es zu sein: nur in Ausnahmefällen ein „Blitzphänomen“, in der Regel eher eine verdeckte Zunahme der Ich-Losigkeit und des Eins-Werdens mit dem „was ist“. Die Früchte des Friedens, der Liebe und der Empfindung des Nicht-Getrenntseins von allem was existiert sind Zugaben, die man sich nicht durch Beten, Meditieren und frömmelndem Bemühen „erarbeiten“ kann. Der mystische Weg ist ein Prozess, der sich von der Geburt bis zum Tod eines Menschen vollzieht. Dabei können Gebet und Meditation als Weg-Bereitung zuträglich sein, weil ich mich dann dieser reinigenden Gnade – sozusagen passiv – besser überlassen kann. Ich gebe dann der göttlichen Wirklichkeit die „Chance“, durch den Panzer meiner Ich-Sucht in mein Bewusstsein durchzubrechen und bestenfalls dann auch durch mich wieder in die Welt auszustrahlen.
Ich kann also wirkliche Erleuchtung nicht „machen“. Esoterische Kreise hingegen locken mit diesen Versprechungen, indem sie Kochrezepte für Selbstverwirklichung für ansehnliche Geldbeträge anbieten. Damit sind die falschen Gurus sehr erfolgreich, denn das ist ein sehnsüchtiger Traum in einem Jeden von uns Menschen: ein Abonnement auf totales „weg mit mit allem Negativen“. Das kann man auch außerhalb des spirituellen Anspruches schon bei Kindern erkennen. Ob Mangas, Batman oder Asterix und Obelix – wir saugen die Allmächtigkeit unserer Helden in uns auf, damit wir ein wenig Trost durch die Illusion erhaschen, dass wir nicht leiden brauchen, wenn wir so werden wie unsere Idole. Nur diesen dafür erforderlichen Zaubertrank gibt es nicht zu kaufen. Braucht es auch nicht, denn alle Erkenntnis ist bereits in uns vorhanden. Leider unter Unmengen an Müll, sodass wir diese Erkenntnis nicht wahrnehmen.
In Situationen, wo wir völlig mit uns eins sind, beim Betrachten eines Sonnenuntergangs, eines Gänseblümchens oder im Gottesdienst, da lodert dieser Friede in uns auf, der durch unsere problematische Beziehung zu uns selbst und zu der Welt im ständigen Herumturnen in Vergangenheit und Zukunft, in ständiger Bewertung in positiv und negativ, verunmöglicht wird.
Lebenssinn
Da stelle ich doch mal gleich zu Beginn die schockierende These in den Raum:
„Das Leben ist Sinn-los.“ Ui, das klingt aber depressiv! - Entspannen Sie sich jedoch erst einmal und schauen Sie sich die Wörter wertfrei einzeln an: „Das-Leben-ist-Sinn-los“. Jedes Wort für sich erschreckt uns wohl kaum. Erst die Aneinanderreihung als zusammenhängender Satz lässt uns eine scheinbar negative Aussage interpretieren. Und jetzt setze ich noch eins drauf und sage Ihnen, dass ich den Satz absolut positiv empfinde. Denn es hat mir in den über sechs Jahrzehnten, die ich hier auf dem Übungsplaneten mittlerweile herum tappe, noch niemand eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens geben können. Wir jagen allesamt dieser Fragestellung nach und suchen an allen möglichen und unmöglichen Plätzen, sowie philosophischen und religiösen Richtung nach einer Antwort. Und wir merken nicht, wie wir durch diese getriebene Suche das Leben selbst verpassen. Könnte es sein, dass wir gar nicht nach dem Sinn des Lebens fragen müssen, weil das Leben als reines Sein sich selbst einen Sinn gibt? Vielleicht gibt es eben nichts weiter zu tun, als dem Leben Raum zu geben, als das Leben so zu leben, wie es gerade in diesem Augenblick von ganz allein sich ergibt, vollzieht und gelebt werden will? Wir wollen dem Leben einen Sinn geben. Wir wollen indirekt das Leben „machen“, es selbst bestimmen und ihm dadurch einen Sinn aufdrücken. Aber dieser Sinn wird nie die ganze Wahrheit offenbaren, sondern immer menschlich hausgemacht bleiben.
Seltsamerweise hat sich das Leben für mich in seiner ganzen Fülle immer mehr erschlossen, je weniger ich nach seinem Sinn gefragt habe, sondern die Abertausende an Puzzleteile von Sinn-Aspekten wie Glück, Leid, Freude, Trauer, Arbeit, Muße, Liebe, Neid, Hoffnung, Verzweiflung, Vertrauen, Enttäuschung, und unzähliges mehr als Teilantworten auf die Sinnfrage im Leben (und nie ganz umfassend zu beantworten) akzeptiert habe.
Nicht dass man jetzt abwinkend vermuten möge, ich wolle ob der Überschrift religiöse Überzeugungen unter die Lupe nehmen. Nein, ich will vielmehr versuchen, mich der fast schon hypnotischen Wirkung von selbst erworbenen und/oder eingeredeten Überzeugungen zu widmen. Wie und wodurch wird unsere Sicht der Dinge in der Welt von außen geprägt? Diese Frage kann ich keineswegs umfassend beantworten, das wäre ein Lebenswerk mit philosophischen, soziologischen
und psychologischen Dimensionen. Insofern schon ein wenig auch das, womit moderne Religionen den Menschen unterstützen könnten.
„De Vochel, der am Morsche singt, frisst ouwens die Katz.“ Im Klartext: Freu´ dich nicht zu früh! Wie oft hat mich dieser Glaubenssatz schon ausgebremst, wenn ich mich in Vorfreude auf einen bevorstehenden Anlass befand. Hinter solch skeptisch-negativen Einstellungen mögen wohl zahlreiche frustrale Referenzerfahrungen und Enttäuschungen stehen, aber dennoch sind sie keine zwingende Berechtigung für Hochrechnungen nach dem Motto „Wenn ich immer das Schlimmste befürchte, kann ich nicht enttäuscht werden.“ Wie viel Chancen einer positiven Erfahrung hat diese Einstellung bei Hobby-Skeptikern schon kaputt gemacht. Und so kann es sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche ziehen: „Ohne Fleiß kein Preis“- was natürlich in gewissem Umfang seine Berechtigung hat, aber nicht bedeutet, dass das ganze Leben nur Mühsal ist und jeglicher Erfolg unsägliche Anstrengungen kosten muss. „Dess werd sowieso wirrer nix. Komm gib her, das kannst doch nicht. Immer trifft es mich, ich habe immer Pech. Alle sind hübscher und klüger als ich. Das kriege ich nie hin...“
So könnte man das endlos fortsetzen. Mitunter erinnere ich mich der Entstehung
einiger Glaubenssätze in frühester Kindheit. Zum Beispiel, als ich auf der Zither meiner älteren Schwester klimperte und alle mit der Einrede reagierten „Was für eine Katzenmusik!“ Danach hatte ich kein Vertrauen mehr, ein Musikinstrument zu erlernen. Ebenso ging es mir mit anderen künstlerischen Ambitionen, zum Beispiel dem Malen: „Was für ein Krickel-Krackel!“ Immer wieder hörte ich „Du bist praktisch unbegabt, du hast zwei linke Hände.“ Und es wurden Glaubenssätze über mich selbst. Zum Teil laufe ich immer noch Gefahr, zu glauben, dass da was dran ist.
Später habe ich erfahren, dass diese negativen Einreden entmachtet werden und gegen positive Überzeugungen sich selbst und der Welt gegenüber ausgetauscht werden können: „Ich bin wertvoll und liebenswert. Beim nächsten mal klappt´s bestimmt. Ich freue mich auf morgen. Ich werde diesen Schicksalsschlag verkraften. Da kommt noch was! Ich darf gesund werden.“ So kann ich nach und nach gute, unterstützende Glaubenssätze aufbauen. Es ist kein Egoismus, sich selbst zu lieben. Wir haben im Gegenteil die Verantwortung uns selbst gegenüber, dass wir uns vor negativen Einflüssen schützen und den nieder machenden Einreden positive Glaubenssätze entgegen setzen.
„Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.“ - Wer kennt nicht diese Weisheit des Volksmundes. Nur wir beachten sie kaum. Wir pochen auf unser Recht, und zwar mit Nachdruck. Wenn es sein muss, auch eine Stufe stärker mit aggressiveren Drohungen. Nun versuchen Sie mal ein wenig inne zu halten und sich an Situationen zu erinnern, in denen Sie sich auf Gedeih und Verderb durchsetzen wollten. Vielleicht hatten sie damals vordergründig den Eindruck der Genugtuung, dass Sie den Kampf gewonnen haben. Nur wie viel Federn mussten Sie selbst dabei lassen, ohne es bewusst zu merken? Und wie groß war der durch Ihre Vehemenz entstandene Scherbenhaufen nach einem heftigen Streit?
Ich predige mit dem bisherigen Überlegungen nicht, dass wir die andere Backe auch noch hinhalten sollten, wenn uns jemand verletzt hat. Aber auch das „Auge um Auge – Zahn um Zahn“ macht keinen Sinn. Wir haben es leider nur in den seltensten Fällen gelernt, ausgewogen zu kommunizieren und so zu „streiten“ (besser: zu verhandeln), dass es keine schlimmen Wunden und Narben hernach gibt. Da ich gerne in Bildern denke, stellen Sie sich mal vor: morgens um halb Sieben, als Sie gerade noch ein süßes Träumlein zu Ende träumen wollten, fängt draußen ein Presslufthammer zu rattern an. Daraufhin schwillt Ihnen der Kamm: „Eine Unverschämtheit ist das! Jetzt um diese Zeit! Ich werde mich beschweren!“ - Gegen die Beschwerde wäre ja grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Nur in dieser Verfassung mit Wut und Zorn bis „Oberkante Unterlippe“ schaffen Sie ein energetisches Feld von entsprechend negativer Qualität. Der Ärger steigt dann noch bei der Erkenntnis, dass bei den Behörden vor anderthalb bis zwei Stunden niemand zu erreichen ist.
Anstatt jetzt die letzte Prüfung für´s HB-Männchen (die Älteren kennen das noch aus der Zigaretten-Werbung) auch noch zu absolvieren, könnten Sie das Experiment wagen, tief durch zu atmen und die Situation eine Sekunde mal so sein lassen, wie sie ist. Ohne Bewertung, einfach wahrnehmen „Ah, da sind laute Geräusche draußen“. Ich nehme sie wahr und versuche, den Augenblick in seinem So-Sein so gut wie möglich stehen zu lassen. Und dann gehe duschen und frühstücken und um Acht ans Telefon. Nicht mehr Wut verkrampft, sondern so ruhig wie es mir in diesem einen Moment, der gleich wieder in den anderen übergeht, möglich ist. Und - oh Wunder, am anderen Ende der Leitung meldet sich in einem freundlich Ton die zuständige Stelle des Straßenbauamtes. Als ich meine Beschwerde vorbringen möchte, hört der Lärm urplötzlich draußen auf. Na so was? Ich schildere die Situation und bitte darum, dass zukünftig doch auf einen erträglichen Zeit-Beginn lauter Arbeiten geachtet wird.
Die andere Seite zeigt Verständnis und verspricht, Störungen zur Unzeit zu vermeiden.
Gewalt entspringt unserem unbewussten Wunsch, dem Leiden entfliehen zu wollen. Weil wir jedoch dem Leiden nicht entfliehen können, entwickelt sich aus unbewusster Angst Gier, Ignoranz und Hass als Ablenkungsmanöver. Zudem haben wir Menschen das Bewusstsein dafür verloren, dass wir Teil des Ganzen, Teil der Schöpfung sind. Dies ist für mich ein Aspekt der Vertreibung aus dem Paradies. Wir empfinden uns fälschlicherweise als getrennt von allem was existiert. Und so meinen wir, uns gegen dieses Außen ständig schützen zu müssen. Das ist die Wurzel feindlichen Denkens. Wir grabschen nach jedem erdenklichen Strohhalm der vermeintlichen Sicherheit. Aufgrund dieser mannigfaltigen Ängste kommt es in unseren unterbewussten Tiefen zur instinktiven Aktivierung einer unnötigen Verteidigungsbereitschaft. Ein Prozess, der leicht in eine aggressive Grundhaltung mündet. Bei der geringsten Provokation eskaliert der Drang zur Gewalt und Menschen ziehen in den Krieg.
Wir sehen also, dass dem Frieden die Angst des Individuums im Wege steht. Daher werden es auch keine politischen oder ideologischen Systeme schaffen, Kriege auf Dauer zu verhindern. Es geht in erster Linie für mich um die Heilung des Einzelnen im Sinne von Vertrauen zu Gott und die Liebe zu sich selbst, sowie zu allem Anderen. Dies kann die Gesellschaft heilen, nicht die Gesellschaft den Einzelnen - zumindest nicht, wenn es um die Bereitschaft zum Frieden geht.
Ich hatte Anfang der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Einladung der Friedensbewegung bezüglich einer Mitgliedschaft abgelehnt, weil ich den Frieden in mir noch nicht gefunden hatte. Ich wollte mir keine Taube auf´s Auto kleben, solange ich noch den Falken im Kofferraum lauern hatte.
Trotzdem ist Frieden keine Illusion. Er rückt näher, wenn wir unsere Verbundenheit und unser Eins-Sein mit der Schöpfung erfahren. Wenn wir uns unserer Gottes.Kindschaft gewahr werden, spüren wir, dass wir nie aus der Liebe Gottes heraus fallen können. Dies ist für mich ein unsagbar tröstlicher Aspekt des urchristlichen Religionsverständnisses und mündet für Christen in die Frohe Botschaft an Weihnachten.
Eine die Menschheit intensiv bewegende Frage ist wohl die nach dem Anfang. Aber keine der sich rasant entwickelnden Wissenschaften konnte bisher beweisen, wo das Universum genau angefangen hat und wo es endet. Natürlich steht in meinem Personalausweis, wann es mit mir als diesem Menschen auf diesem Planeten begonnen hat. Nur, vielleicht war ich ja vorher schon irgendwo. Und wenn meine Hardware am Lebensende schlapp macht, war´s das dann mit mir?
Schaut man nach dem Alter der Erde und vergleicht das mit dem Alter der Menschheit, so kann man verblüfft feststellen, dass unsere Spezies mehrere Milliarden Jahre gar nicht statt fand – und keiner hat uns anscheinend vermisst. Das ist mit Vielem so in der Evolution. Da ist Vieles schon gekommen und auch wieder verschwunden. Aber wir tun so als Krone der Schöpfung, als ob nach uns nichts Besseres mehr nachkommt. Wenn mir solch eine wichtigtuerische Schwingung aus den Fußgängerzonen entgegen schwappt, dann stellt sich mir manchmal die Frage, ob wir vielleicht nicht doch ein Betriebsunfall der Schöpfung sind. Auch global gesehen erweckt die flächendeckende Eskalation von Gewalt, Klimaveränderung, Ressourcen-Verschwendung und Arm-Reich-Schere den Eindruck, dass wir uns in naher Zukunft eigenhändig selbst neutralisieren könnten. Nach einem atomaren Supergau – was der liebe Gott verhüten möge – lacht dann nach zwei bis drei Milliarden Jahren der erste Einzeller wohl wieder über uns.
Nun stehen wir nach unserem abendländischen Kalender am Anfang eines neuen Jahres. Da werden wie immer zum Jahreswechsel Tausende gute Vorsätze in der Art gefasst, als dass man dieses Jahr z.B. endlich mehr auf seine Gesundheit achtet, bescheidener lebt, Stress dekompensiert usw. Alles gut und schön. Aber zu neunundneunzig Prozent geht der alte Trott dann doch wieder so weiter wie all die Jahre zuvor. Kann man da was verändern, besser machen? Vielleicht sollten wir uns erst mal den Druck nehmen, es „machen“ zu wollen. Denn letztendlich lassen sich Glück und Frieden nicht machen. Wenn wir versuchen, nicht in „Anfang und Ende“ zu denken, sondern für die Verwandlung „im Jetzt“ offen sind, die nicht irgendwann statt findet, sondern unser ganzes bisheriges Leben schon in uns schlummernd darauf wartet erwachen zu dürfen, dann kommen wir in einen Fluss, eine eigene Dynamik, die uns führt. Dies ist jedenfalls meine Erfahrung, seitdem ich dem lieben Gott von den Füßen gegangen bin.
Nicht nur in der Regenbogen-Presse, auch bei seriösen Nachrichtendiensten vergeht kein Tag, wo nicht der neueste Tratsch über das Liebesleben von Stars und Sternchen verhackstückt wird. Und wir steigen emotional mit ein, lauerte doch in uns allen die Sehnsucht nach der großen Liebe. Nur, wenn wir ehrlich sind, haben wir alle mehr oder minder die Erfahrung gemacht: Verliebtheit dauert eine gewisse Zeitspanne. Nach einer geraumen Zeit des Turtelns schleicht sich dann der Alltag ein und wir wundern uns, dass es in der Partnerschaft auf einmal auch Reibung oder schlimmstenfalls Langeweile gibt. Aber Entschuldigung – wir hatten uns in einen Menschen verknallt, in dessen Nähe wir uns zwar wohl fühlten, den wir aber vom Charakter und sonstigem Naturell her überhaupt nicht kannten. Und jetzt wird es spannend, wie wir diese Beziehung weiter aufrecht erhalten können, statt in irrationalen Zweifeln gar geneigt zu sein, das ursprüngliche „Ja“ zueinander in Frage zu stellen.
Wohl wissend, dass es für Partnerschaft keine Kochrezepte gibt, so maße ich mir dennoch an zu behaupten, dass ein gutes Konzept für ein Mindestmaß an partnerschaftlichem Gelingen im gegenseitigen Lassen liegt – die Andersartigkeit, die Macken, Ecken und Kanten des Anderen mal im erträglichen Ausmaß aushalten und für sich die eigenen Talente entdecken und leben. Wenn ich dann noch die Verhaltensweisen des Gegenübers als grenzwertig erfahre, dann kann ich davon berichten, wie es mir damit geht. Also nicht mit dem Finger auf den Anderen zeigen mit all dem bekannten „Du hast, Du solltest, Du müsstest“.
Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum und Jeder sollte in seinem Menschsein zu seiner wahren Mensch-Werdung heranreifen. Dann bringe ich auch die Toleranz auf, die es in der Partnerschaft für ein gutes Gelingen unabdingbar braucht. Ein gutes Gelingen wiederum mündet mit der Zeit in eine gefestigte Weg-Gemeinschaft mit der Erfahrung „Zusamme alt werrn iss schöner als ständisch verliebt zu sei.“
Ich gebe zu: in meinem Leben – besonders in jungen Jahren – habe ich Dinger gedreht, die mir heute noch immer mehr als peinlich in Erinnerung sind. Und ab und zu holt mich die Versuchung immer noch ein, irgendwas zu tricksen, um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen. Nur weiß ich mittlerweile, dass die vorsätzlich eigennützige Unaufrichtigkeit sich nicht lohnt. Irgendwann falle ich nämlich erfahrungsgemäß, vielleicht nicht in konkretem Zusammenhang mit der von mir begangenen Unlauterkeit, aber dennoch als daraus resultierend negativen Quittung, voll auf die Schnauze. Ich habe dies klar erkannt und versuche, mit einem Mindestmaß an Ehrlichkeit und eigenverantwortlichem Bemühen um existentielle Notwendigkeiten mir nichts mehr zu ergaunern.
Gleichzeitig ist es mein Anliegen, nicht moralisch bewertend mit dem Finger auf jene zu deuten, die sich einen Doktortitel unrechtmäßig erschlichen, durch Vetternwirtschaft finanzielle Vorteile erbeutet, oder das gesellschaftliche Sozialsystem durch Steuerhinterziehung, Veruntreuung von Allgemeingut und mafiöse Verquickungen zum Teil schwer geschädigt haben. Mit diesen Figuren habe ich sogar Mitleid. Was hat´s denn gebracht? - Auf Dauer wird das nämlich auch nicht verhindern, dass in dreihundert Jahren sich kaum einer an uns erinnert. Und die Frage nach dem Nutzen unlauterer Verhaltensweisen stelle ich auch allen Wirtschaftskriminellen und Hochstaplern, die, bezüglich ihrer betrügerischen Ambitionen unerkannt, ein hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen. Eigentlich halte ich diese gerissenen Neunmalklugen im Prinzip für dumm, weil sie Andere für dumm verkaufen. Wie arm muss deren Selbstverständnis sein, dass sie darauf angewiesen sind, sich durch Gaunereien zu befriedigen.
Ich kann diese Einstellung nur für mich vertreten, würde deren Früchte jedoch Jeder und Jedem wünschen: Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich „durch meiner Hände Arbeit“ mein Brot verdiene, mit einem einfachen Leben zufrieden bin und noch nicht einmal nach einem Lotto-Gewinn schielen muss.
Und ich schreibe das hier an dieser Stelle, weil ein ehrliches Leben gesund erhält und Gaunereien, Machtmissbrauch und sonstige Egoismen zwingend krank machen.
Wie der Mut und die Freude, so gehört auch die Angst zur menschlichen Natur. Sie ist überlebensnotwendig, wenn Gefahr von außen droht, zum Beispiel in Form eines
herannahenden Fahrzeuges beim Überqueren der Straße. Auch die ausgeprägte Angst beim Erleiden eines Herzinfarktes, also Gefahr von innen, führt zu sinnvoller
Gegenreaktion, indem man die schnellstmögliche medizinische Hilfe einfordert.
Aber Angst kann auch ihre Schutzfunktion verlieren und sich verselbständigen. Angst vor Dunkelheit, Spinnen, geschlossenen Räumen, hohen Standpunkten und vieles mehr, ist irreal und macht keinen Sinn. Dennoch ist es für die Betroffenen, die unter solch einer Angststörung oder Phobie leiden fast unmöglich, sich aus eigener Kraft davon zu befreien. Im Gegenteil: je mehr man versucht, dagegen anzugehen, um so schlimmer wird es. Da ist die Panikattacke auf dem Sprung.
Als Konsequenz werden Vermei-dungs-Strategien ausgeheckt. Ich betrete einfach keinen Fahrstuhl mehr, gehe nicht auf öffentliche Veranstaltungen, fliege nicht in ferne Länder und steige nicht auf hohe Berge. Hierdurch wird jedoch die Angststörung immer mehr stabilisiert, wenn nicht sogar verstärkt. Meist reicht dann
lediglich der Gedanke an eine scheinbar bedrohliche Situation aus, um einen Affen zu kriegen (”Angst vor der Angst“).
Die Ursachen für die Entwicklung einer Angststörung sind komplex. Ein überbehütender, ängstlicher Erziehungsstil, der dem Kind nichts zutraut, ein ängstliches Naturell der Eltern („Erziehung zur Angst“), oder auch traumatisierende
Erfahrungen wie Gewalt in der Familie, sexueller Missbrauch, Alkoholismus, sowie reale Situationen, in denen Panik erlebt wurde, zum Beispiel Steckenbleiben im Aufzug, Hundebiss, Eingeschlossensein nach Autounfall, Trennung, Arbeitsverlust, können zu krankhaften Angstzuständen führen.
Bei alledem sind Phobiker , also Menschen, die unter Panik und unbegründeten Angstzuständen leiden, hochsensible, intelligente Wesen. Eine Dumpfbacke kommt schwerlich ins Grübeln, ob da irgendwo eine Gefahr lauern könnte. So litt auch
das Universalgenie Johann Wolfgang von Goethe an Phobien. Der große Dichter und Naturwissenschaftler konnte kein Blut sehen und auch nicht auf hohe Türme steigen. Er entwickelte intuitiv seine eigene Therapie, die auch heute noch in Form einer Konfrontation mit dem Angstauslöser verhaltenstherapeutischer Standard ist: Er besuchte Anatomie-Vorlesungen, setzte sich zunächst in die hinterste Reihe des Hörsaales, um dann bei den folgenden Lehrveranstaltungen immer eine Reihe weiter nach vorne zu rücken, bis er schließlich in der ersten Reihe die Bauchauftrennung einer Leiche hautnah aushalten konnte. Ähnlich verfuhr er mit seiner Höhenangst, in dem er immer, wenn er an einem Kirchturm vorbei kam, ein paar Stufen hinauf stieg, bis er irgendwann ganz oben stand. Wichtig dabei ist die Ausgewogenheit zwischen mutiger Überwindung und Abbruch der Aktion, wenn die Panik einen Grenzwert übersteigt. Also sich der Problematik stellen, ohne sich mit Zwang zu überfordern.
Medikamentös können Angststörungen mit entsprechenden Psychopharmaka runter gekühlt werden. Die Therapie gehört in die Hand erfahrener Neurologen, weshalb ich meinerseits keinen weiteren Senf mehr dazu geben will. Es können dann durch diese Medikamente positive Referenzerfahrungen gemacht werden, die sich auf der Festplatte im Unterbewusstsein abspeichern und der Spuk löst sich bestenfalls nach und nach auf, ohne dass die Medikation lebenslang fortgesetzt werden
müsste. Psychotherapie, vor allem die verhaltenstherapeutischen Ansätze, sollten unbedingt mit ins Behandlungsboot.
Übrigens hatten die alten Mönchs-Väter in der Wüste noch folgenden Trick: sie haben die Dämonen ausgelacht.
Wieder solch eine Modediagnose, die als Sammelbecken aller diffus seelischen Unpässlichkeiten in unserer zum Teil Sinn-entleerten Zeit herhalten muss. Allein meine eigene Überwindung, die es mich kostet, dies hier zu formulieren, könnte ich sofort unter besagter Rubrik verbuchen - „Isch heb Börnaut“. Folgende Merkmale sollen als Auswahl der am häufigsten beschriebenen Symptome des „Ausgebranntseins“ Erwähnung finden: chronisch emotionale Erschöpfung, Sinnverlust auf beruflicher und privater Ebene, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Zukunftsängste, Panikattacken, gesteigerte Aggressivität und Zynismus der Umwelt gegenüber. Auch körperlich-organische Beschwerden wie Schwindelanfälle, Herzrasen, Nervenschmerzen und Atembeschwerden könnten dem Burnout-Syndrom zugeordnet werden.
In der Tat kommt es in den letzten Jahren vermehrt zu einem Zusammenbruch der psychischen Fitness, indem wichtige Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und andere körpereigene „Glückshormone“ weniger konzentriert im Motivationszentrum des Mittelhirns aktiv sind. Bei Experten herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass Burnout eher ein trendiger Begriff für eine erschöpfungsbedingte Depression ist. Fehlende Anerkennung in Beruf und Gesellschaft bei stetig steigendem Leistungsanspruch, irrationale oder auch konkrete Zukunftsängste, spannungsfördernde Umwelteinflüsse (Elektrosmog, Lärm, sonstige Reizüberflutung), hoher Perfektionsanspruch und Aufopferungsbereitschaft in sozialen Berufen und anderes mehr, lassen die Batterie leer werden. Aber auch die Übersättigung mit materiellen Statussymbolen („dickes“ Auto, feudales Anwesen, Urlaub in der Karibik) kostet viel Kraft, da es immer noch mehr gesteigert werden oder zumindest aufrecht erhalten werden muss. Gleichzeitig macht es nicht wirklich zufrieden und dies leitet über zu dem Bruder des Burnouts dem Boreout, dem „Überlangweiltsein“, das fast deckungsgleich die selben Krankheitszeichen zeigt wie der Burnout.
Selbstakzeptanz und eigene Wertschätzung, Erkennung meiner Kapazitätsgrenzen, materielle Genügsamkeit, Beschäftigung mit aufbauenden Freizeitaktivitäten, z. B. Spaziergänge und Wandern in der kraftspendenden und ausgleichenden Natur, sowie lernen „Nein-sagen“ zu können und die Pflege ehrlicher Freundschaften können eigenständige Maßnahmen sein, die Schieflage lebensbejahender Einstellung wieder ins Lot zu bringen.
Könnte es sein, dass uns außer einem Blutkreislauf auch ein Energiekreislauf durchpulst? In östlichen Kulturen weiß man seit Jahrtausenden, dass auf so genannten Meridianen feine Energieströme fließen. In der Elektro-Akkupunktur und Bioresonanz kann dies heutzutage physikalisch gemessen und dargestellt werden. Im Verlauf dieser Energiebahnen wiederum gibt es Zentren, in denen sich Energiepotentiale besonders konzentrieren. Im Yoga kennt man über 100 dieser Chakren. Davon wiederum existieren sieben Haupt-Chakren:
Das Scheitelchakra liegt -wie der Name bereits ausdrückt- auf einer Linie in der Mitte des Schädels. Ihm wird eine silber-weiße Farbe zugeordnet. Es symbolisiert unsere Verbindung zur Spiritualität und dem göttlichen Selbst .
In der Mitte der Stirn befindet sich das Stirnchakra oder „Dritte Auge“. Wir stellen es uns als dunkelblaue oder violette Scheibe vor (übrigens kann man sich alle folgenden Chakren als farbige Scheiben vorstellen.). Dem Stirnchakra wird unsere intuitive Weisheit zugeordnet.
Das Halschakra in der Höhe der Schilddrüse trägt die Farbe hellblau. Hier befindet sich energetisch gesehenunser
Kommunikationszentrum.
Ein sehr wichtiges Chakra stellt das Herzchakra dar, das sich auf der Höhe der Mitte unseres Brustbeines befindet. Es ist das Chakra der Liebe - zu sich selbst und allem, was existiert. Wir können es uns in der Farbe lindgrün vorstellen.
Zwischen Brustbein und Bauchnabel befindet sich das Sonnengeflecht, der Solarplexus. Dieses Zentrum leuchtet in der Farbe dottergelb. Es ist das Chakra des emotionalen Austausches. Hier können wir unsere eigenen Emotionen und die der anderen Menschen spüren.
Der Hara-Bereich unterhalb des Bauchnabels ist unser Kraft- und Sexualzentrum. Hier befindet sich auch unsere wahre körperliche Mitte. Dieses Chakra trägt die Farbe orange.
Wenn wir unseren Atem beim Einatmen hierhin lenken, versorgen wir dieses Kraftwerk mit Energie.
Das Wurzelchakra schließlich befindet sich in der Region des Steißbeins und ist durch ein kaminrot charakterisiert. Dieses Chakra verbindet uns mit der Erde und sorgt dafür, dass wir geerdet sind und nicht abheben.
Chakrenausgleich
Um den Energiefluss in unserem Körper zu harmonisieren, können wir den Chakren-Ausgleich durchführen. Hierfür
legen wir die rechte Hand auf das Herzchakra und spüren gut in dieses lindgrüne Zentrum. Dann stellen wir uns auf einer
gedachten Linie eine Verbindung des Herzchakras zum Wurzelchakra vor und legen die linke Hand unter das Steißbein.
Im Einatmen stellen wir uns vor, dass vom roten Wurzelchakra auf einer gedachten Linie Energie zum grünen Herzchakra fließt. Im Ausatmen leiten wir Energie vom grünen Herzchakra zum roten Wurzelchakra. Das ganze ein paar mal.
Während die rechte Hand im Verlauf des gesamten Chakren-Ausgleichs immer auf dem Herzchakra liegen bleibt, wandert die linke Hand vom Wurzelchakra zum orangenen Hara-Bereich. Wir stellen uns wieder vor, dass im Einatmen vom Hara Energie zum Herzchakra fließt und dann umgekehrt im Ausatmen vom Herz zum Hara. Die Visualisierung der Farben dabei bitte nicht vergessen.
Nun wandert die linke Hand zum gelben Solarplexus und es vollzieht sich hier der Energieausgleich in selber Weise wie oben.
Während die rechte Hand weiterhin auf dem Herzchakra liegen bleibt, legt sich die linke Hand der Reihe nach auf das Halschakra (hellblau), Stirnchakra(dunkelblau) und das Scheitelchakra (silberweiß), um wie oben den jeweiligen Ausgleich durchzuführen. Der einzige Unterschied: sobald die linke Hand die rechte „überspringt“, fließt im Einatmen die Energie vom Herzchakra von unten nach oben und im Ausatmen zum Beispiel vom Halschakra nach unten zum Herzchakra.
Haben alle Chakren auf der Gedachten Linie mit dem Herzchakra Verbindung gehabt, legen wir abschließend beide Hände rechts und links neben das Scheitelchakra auf unser Haupt und stellen uns vor, dass sich vom Scheitelchakra ein silberweißer „Nebel“ ausbreitet und vom Kopf abwärts unseren ganzen Körper wie ein Schutzmantel umhüllt. In dieser silberweißen Aura können wir uns sicher und geborgen fühlen. Abschließend zieht sich die Aura wieder zurück und verschwindet im Scheitelchakra.